TV-KapitänSascha Hehn: «Es geht nur noch ums Geld»
dpa/che
8.10.2019
«Schwarzwaldklinik» und «Traumschiff»: Sascha Hehn gilt für Generationen von Schwiegermütter als Traumschwiegersohn. Der Ex-Schiffskapitän über seinen 65. Geburtstag und lange Drehtage.
Keiner sprang so elegant und lässig ins Cabriolet wie er: Sascha Hehn galt jahrelang als Berufs-Junggebliebener im deutschen Fernsehen. Jetzt wird er 65 – und bereut nichts, wie der Ex-«Traumschiff»-Kapitän im Interview mit der deutschen Presse-Agentur verrät.
Wie geht es Ihnen denn so ohne das «Traumschiff»?
Sehr gut. Das «Traumschiff» hat 28 Jahre gut ohne mich gelebt und dann hatte ich noch mal sechs Jahre eine teilweise schöne Zeit. Übrigens damals bin ich dieser Produktionsfirma schon einmal nach sieben Jahren abgehauen, da sie sich meiner Meinung nach unprofessionell verhalten haben. Vor sieben Jahren hat mich das ZDF dann zurückgeholt und mir die Rolle des Kapitäns angeboten. Nach einer Woche Bedenkzeit habe ich zugesagt.
Und warum sind Sie jetzt schon wieder weg?
Diese Zusammenarbeit war an Bedingungen geknüpft. Zum Beispiel war für mich entscheidend: Wer macht die Regie, wie sind die Bücher. Aber zuletzt war es so, dass einfach alte Geschichten wiederholt wurden. Nach dem Motto: Der Zuschauer merkt das ja sowieso nicht. Und die Regie war verdammt, Fliessbandarbeit abzufotografieren. Klar, die Bücher waren früher auch nicht immer der Hit, aber es waren damals sehr gute, namhafte Schauspieler dabei, die aus ihren Rollen was gemacht haben. Zum Schluss wurden auch die dramaturgischen Fehler unerträglich. Bei der Summe Geld, die da zur Verfügung steht, ist mir das alles unbegreiflich. Natürlich könnte man sagen, das ist Schnee von gestern, das Ding ist für mich abgeschlossen. Aber wenn ich gefragt werde, antworte ich. Schliesslich bin ja nun in einem Alter, in dem ich nach mehr als 50 Jahren Berufserfahrung Antworten geben kann. Auch kann ich mit möglichen Konsequenzen sehr gut leben.
Biografie Sascha Hehn
Sascha Hehn wurde berühmt als ins Auto springender Jungmediziner Udo Brinkmann in der «Schwarzwaldklinik». Als Synchronsprecher lieh er ausserdem dem grünen Oger «Shrek» seine Stimme. Seine vielleicht wichtigste Karrierestation aber war das ZDF-«Traumschiff», auf dem er Anfang der 1980er Jahre als Steward anheuerte und rund 30 Jahre danach noch einmal als Kapitän. 2018 gab er seinen Abschied bekannt. Die Serie habe ihren Charme verloren, er wolle seinen aber behalten, begründete er das damals. Sein Nachfolger ist Florian Silbereisen.
Geniessen Sie das?
Sagen wir mal so: Ich kann es mir leisten, nein zu sagen. Es ist ja immer die Frage: Was ist Diplomatie? Ist es die Kunst, jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut? Es hat doch viel mit Eitelkeiten zu tun und davon habe ich mich fast befreit. Im Grunde genommen geht es immer um das Produkt und um unseren Beruf. Wenn man beim ZDF drei Intendanten und vier Programmdirektoren erlebt hat, dann wird man schmerzfrei. Die Schauspielerei ist ein Beruf, ein schöner Beruf. Aber ich würde ihn nach heutigen Kriterien wahrscheinlich nicht mehr ergreifen, da es nur noch ums Geld verdienen geht und um schlechte Publicity.
War das denn früher anders?
Man ist respektvoller miteinander umgegangen. Man war hungrig. Man hat sich hineingestürzt und wollte professionell das Beste herausholen. Nachdem ich bei den Salzburger Festspielen als Orlando auf der Bühne stand, kam Professor Heusermann und wollte mich überreden, weiter an einer Theaterkarriere zu arbeiten, aber diese Art von Idealismus konnte ich mir nicht leisten. Ich musste Geld verdienen, meine Familie ernähren. Ich musste in den Kommerz.
Bereuen Sie das rückblickend?
Nicht eine Sekunde. Dieser Beruf hat viel mit ‹zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort› und oftmals auch mit sehr viel Glück zu tun. In einer Zeit, in der der öffentlich-rechtliche Rundfunk zu einem Kartell mutiert ist und fehlende Qualität den Schauspielern das Leben schwer macht, fällt mir wieder Robert Mitchum ein, der mal sagte: ‹Sei pünktlich, hab deinen Text im Kopf, stoss nicht gegen die Kulissen und überlass alles andere denjenigen, die Ahnung davon haben.› Wenn die dann allerdings keine Ahnung haben, wird es schwierig.
Und was raten Sie Florian Silbereisen, Ihrem Nachfolger als «Traumschiff»-Kapitän?
Ich habe ihm schon etwas geraten. Das stand ja vor kurzem überall. Darüber hinaus habe ich keinen Rat mehr. In solchen Situationen bin selbst ich ratlos.
Will Smith und ... Will Smith? In «Gemini Man» bekommt es der Schauspieler mit einer jüngeren Version seiner selbst zu tun, die komplett am Computer entstanden ist.
Bild: Paramount Pictures
Auftragskiller Henry Brogan (Will Smith) wird gejagt – von seinem eigenen Klon.
Bild: Paramount Pictures
Regisseur Ang Lee («Tiger and Dragon», rechts) stand für «Gemini Man» hinter der Kamera.
Bild: Paramount Pictures
Wenn die Sonne nicht untergeht, kannst du dich nirgends verstecken: «Midsommar» dreht die üblichen Horror-Vorzeichen geschickt um.
Bild: Weltkino Filmverleih GmbH
In Schweden erleben Dani (Florence Pugh) und ihr Freund Christian (Jack Reynor) einen Albtraum: Sie geraten in die Fänge einer obskuren Sekte.
Bild: Weltkino Filmverleih GmbH
Blutige Runen sind noch das Harmloseste, das auf die amerikanischen Studenten in Schweden wartet.
Bild: Weltkino Filmverleih GmbH
Mit seiner Rolle als Horrorclown in «Joker» empfiehlt sich Joaquin Phoenix für einen Oscar.
Bild: Warner Bros. Pictures
«Joker» erzählt, wie aus Arthur Fleck (Joaquin Phoenix) der legendäre Gegenspieler von Batman wurde.
Bild: Warner Bros. Pictures
Arthur Fleck fühlt sich von der Welt missverstanden.
Bild: Warner Bros. Pictures
Das hätte sicher auch Udo Jürgens gefallen: «Ich war noch niemals in New York» ist die knallbunte Adaption des Kultmusicals des 2014 verstorbenen Sängers.
Bild: Universal
Weil ihre Mutter kurzentschlossen nach New York aufbricht, folgt ihr Tochter Lisa (Heike Makatsch) auf ein Kreuzfahrtschiff.
Bild: Universal
An Bord des Luxusliners begegnet Lisa Axel Staudach (Moritz Bleibtreu), der zunächst gar nicht ihr Typ ist.
Bild: Universal
Die böse Fee Maleficent (Angelina Jolie) ist zurück und sorgt in «Maleficent: Mistress of Evil» wieder für Ärger im Märchenland.
Bild: Walt Disney
Aurora (Elle Fanning) soll Prinz Philipp heiraten.
Bild: Walt Disney
Königin Ingrith (Michelle Pfeiffer) sorgt sich um ihr Reich.
Bild: Walt Disney
Geballte Frauenpower: «Terminator: Dark Fate» spielt 27 Jahre nach James Camerons revolutionärem «Terminator 2».
Bild: 2019 Twentieth Century Fox
Auch Arnold Schwarzenegger spielt wieder mit in «Terminator: Dark Fate».
Bild: 2019 Twentieth Century Fox
Ein neuer Terminator aus Flüssigmetall (Gabriel Luna) wurde auf die Erde geschickt, um im Auftrag von Skynet mehrere Menschen zu töten.
Bild: 2019 Twentieth Century Fox
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Bild: Amazon Studios / Atsushi Nishijima
Senatsmitarbeiter Daniel J. Jones (Adam Driver) untersucht dunkle Machenschaften der CIA.
Bild: Amazon Studios / Atsushi Nishijima
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