Die «Twilight»Stars Kirsten Stewart und Robert Pattinson waren auch ein Paar.
«Welcome Twilight-Fans» steht auf dem Schild an der Strasse zwischen La Push und Forks. Rund zehn Jahre ist der Welterfolg der «Twilight»-Saga her, die an der Westküste des US-Bundesstaats Washington ihre Schauplätze hatte.
Ein alter Chevrolet steht vor dem Besucher-Zentrum in der Kleinstadt Forks.
Treibholz liegt am Strand der Kleinstadt La Push.
Ein Schild mit der Aufschrift «Entering Forks, Population 3175, Vampires 8,5» hängt im Fenster des Besucher-Zentrum in der Kleinstadt Forks.
Drofidylle: Die Kleinstadt La Push.
Das Schulgebäude in der Kleinstadt La Push.
Ein Campingplatz in der Kleinstadt La Push.
Quileute-Ureinwohner und «Twilight»-Saga
Die «Twilight»Stars Kirsten Stewart und Robert Pattinson waren auch ein Paar.
«Welcome Twilight-Fans» steht auf dem Schild an der Strasse zwischen La Push und Forks. Rund zehn Jahre ist der Welterfolg der «Twilight»-Saga her, die an der Westküste des US-Bundesstaats Washington ihre Schauplätze hatte.
Ein alter Chevrolet steht vor dem Besucher-Zentrum in der Kleinstadt Forks.
Treibholz liegt am Strand der Kleinstadt La Push.
Ein Schild mit der Aufschrift «Entering Forks, Population 3175, Vampires 8,5» hängt im Fenster des Besucher-Zentrum in der Kleinstadt Forks.
Drofidylle: Die Kleinstadt La Push.
Das Schulgebäude in der Kleinstadt La Push.
Ein Campingplatz in der Kleinstadt La Push.
Mit Vampiren und Werwölfen wurde die «Twilight»-Serie als Bücher und Filme zum Welterfolg und zieht seitdem ohne Ende Fans an die Westküste des US-Bundesstaats Washington. Das bringt auch dem Stamm der Quileute Geld – aber auch Missstimmung.
Rund zehn Jahre ist der Welterfolg der «Twilight»-Saga schon her, aber ganz im Westen der USA lebt er weiter. «Menschen aus aller Welt kommen deswegen zu uns – jeden Tag und den ganzen Tag lang», sagt die Mitarbeiterin des Besucherzentrums des kleinen Städtchens Forks im US-Bundesstaat Washington. «Manche sagen, der Boom wäre vorbei, aber das stimmt nicht. Hier halten ihn die Fans am Leben.»
Die «Twilight»-Saga begann als Buch-Trilogie der Autorin Stephenie Meyer. Die Romane «Bis(s) zur Mittagsstunde» (2006), «Bis(s) zum Abendrot» (2007) und «Bis(s) zum Ende der Nacht» (2009) fanden auch in Deutschland Millionen Fans, vor allem Teenager, und verkauften sich mehr als 100 Millionen Mal.
Mit den Hollywood-Verfilmungen eroberte «Twilight» dann endgültig die Welt – und machte die zuvor weitgehend unbekannten Hauptdarsteller Kristen Stewart und Robert Pattinson zu Stars. Sie spielen das Teenager-Mädchen Bella (Stewart), das nach Forks zieht und sich dort in Edward (Pattinson) verliebt – der sich dann als Vampir herausstellt.
Forks liegt am westlichen Rand des Olympic-Nationalparks, knapp vier Autostunden von Seattle entfernt, hat rund 3'000 Einwohner und lebt hauptsächlich von der Holzwirtschaft. Nichts unterschied die Stadt wesentlich von anderen amerikanischen Kleinstädten, bis darauf, dass es dort aussergewöhnlich viel regnet – und dann kam «Twilight».
Jetzt feiert Forks jeden September ein «Forever Twilight»-Festival mit Maskenball. Vielerorts werden die Bücher, DVDs und zahlreiche Souvenirs verkauft, ausserdem spezielle «Twilight»-Touren zu den Schauplätzen der Bücher angeboten. «Nicht alle hier im Ort finden das super», sagt die Mitarbeiterin der Besucherzentrale. «Ich würde sagen, der Ort ist gespalten, Hälfte-Hälfte.» Auf einem Sticker an der Wand hinter ihr steht: «Forks beisst».
Der Ursprung der «Twilight»-Geschichte aber liegt nicht in Forks, sondern in La Push, einem noch kleineren Städtchen etwa eine halbe Stunde weiter westlich am Pazifik. Auf der Fahrt ist auf halber Strecke ein Schild angebracht: «Willkommen, Twilight-Fans», steht darauf, und darunter: «Vertragsgrenze» – an dieser Stelle verlasse man das Land der Vampire und betrete das Land der mit ihnen verfeindeten Werwölfe.
Hinter der «Vertragsgrenze» in La Push leben seit mehr als 1'000 Jahren die Ureinwohner des Quileute-Stammes. Rund 700 gibt es in der Gegend noch, sie haben eine eigene Sprache mit einem eigenen Alphabet. Die «Twilight»-Saga beruht auf ihrem Gründungsmythos, der in etwa so erzählt wird: Ein Schöpfer kam einst in das Gebiet und fand es dort so schön, dass er es besiedeln wollte. Also verwandelte er an einem Strand zwei Wölfe in Menschen.
Autorin Meyer nutzte die Geschichten der Quileute und ihre Stammesbezeichnung für das Buch – ohne zuvor je dort gewesen zu sein und, so sagen die Quileute, auch ohne sie je zu fragen. Auf ihrer Website beschreibt Meyer wie sie 2004, kurz vor Erscheinen des ersten «Twilight»-Buches in den USA, erstmals Forks und La Push besuchte. «Es gab keinen Unterschied zwischen dem La Push, das ich mir vorgestellt hatte, und dem echten.»
Die Ureinwohner hätten Meyer damals sehr herzlich begrüsst, sagt die Rezeptionistin des Quileute Oceanside Resort. Das Hotel steht direkt am Strand und ist das grösste Anwesen des Dorfes. Drumherum liegen kleinere Häuschen, ein Restaurant, eine Stammesschule, ein Spielplatz, ein Gemeindehaus und ein kleiner Hafen mit Fischerbooten. Seit ihrem ersten Besuch sei Meyer aber nicht mehr wiedergekommen. «Nur in Forks war sie noch ein paar Mal, um Bücher zu signieren.»
Die Quileute in La Push sind noch deutlich gespaltener, wenn es auf das Thema «Twilight» kommt, als die Menschen in Forks. Einerseits bringen Bücher und Filme nach wie vor viele Touristen und damit viel Geld in das abgelegene La Push, wo viele Menschen unter ärmlichen Bedingungen leben. «Eine Zeit lang war nicht ganz so viel los», sagt die Rezeptionistin. «Aber jetzt kommt die nächste Generation.» In den Sommermonaten sei das Hotel ein Jahr im Voraus ausgebucht. Die «Twilight Cabin» mit zwei Schlafzimmern, Holzofen, Badewanne, komplett eingerichteter Küche und Meerblick kostet dann 220 Dollar (etwa 200 Euro) pro Nacht.
In einem kleinen Holzverschlag mitten auf dem Hotelgelände verkauft eine ältere Dame starken Espresso. «Wir hier in Washington State nehmen unseren Kaffee sehr ernst», sagt sie und lacht. Sie sei fast 70 Jahre alt, früher Lehrerin gewesen und seit mehr als 50 Jahren mit einem Stammesmitglied der Quileute verheiratet. «Ich mag die ‹Twilight›-Bücher, sie sind sehr gut geschrieben. Die Filme haben mir dagegen nicht so gefallen.» Dass Autorin Meyer die Geschichten aber einfach genommen habe, ohne um Erlaubnis zu fragen, das sei – nach US-Recht zwar wohl legal – aber schlicht und einfach «nicht cool».
Das sei ein grosses Problem für viele Stämme, schreibt Angela Riley, Leiterin des American Indian Studies Center an der University of California in Los Angeles, dazu in der «New York Times». «Die ultimative Frage – nicht nur in Hinblick auf die Quileute, sondern auf alle Ureinwohner – ist nicht einfach nur, ob Aussenstehende einfach das kulturelle Gut der Stämme übernehmen dürfen. Aus Gründen der Fairness und des Gesetzes müssen die Stämme eine signifikante Rolle bei den Entscheidungen über ihr Kulturgut spielen.»
Zahlreiche Besucher und Journalisten hätten sich ebenfalls nicht cool verhalten und beispielsweise für die Quileute heilige Stätten ohne Erlaubnis betreten oder fotografiert, sagt die Kaffeeverkäuferin. Inzwischen hat der Stamm eine neue Regel erlassen, die das verbietet. «Die Quileute waren früher immer sehr offen. Jetzt sind sie viel verschlossener.» Trotzdem versuche sie, das Positive an der ganzen Sache zu sehen – beispielsweise wie viele Menschen auf der ganzen Welt nun von der Schönheit des kleinen Dörfchens La Push erführen. «Die Menschen kommen hierher und sagen: «Es ist so viel schöner als in den Filmen!» Ja klar, das liegt daran, dass die Filme nicht hier gedreht wurden, sondern in Oregon.»
Was wurde aus den «Twilight»-Stars?
Was wurde aus den «Twilight»-Stars?
Für Vampire mögen zehn Jahre nur ein Wimpernschlag sein. Doch Sterbliche dürfte es überraschen, dass es schon so lange her ist: Am 17. November 2008 feierte in Los Angeles «Twilight – Biss zum Morgengrauen» Premiere, der Beginn einer fünfteiligen Filmreihe und eines beispiellosen Hypes. Hielt der für die Darsteller an?
Angesichts dieser Szene schlugen vor zehn Jahren Millionen Teenie-Herzen höher: als der Vampir Edward und die sterbliche Bella sich erstmals in die Augen blickten. Dass Kristen Stewart und Robert Pattinson auch abseits der Dreharbeiten ein Paar wurden, machte die Filmromanze perfekt.
Mit «Snow White and the Huntsman» schien Kristen Stewart nach dem Ende der «Twilight»-Saga dem Blockbusterkino treu bleiben zu wollen. Als jedoch herauskam, dass sie ihren Freund Robert Pattinson am Set mit dem verheirateten Regisseur Rupert Sanders betrogen hatte, verspielte Stewart viele Fan-Sympathien.
Danach hatte Kristen Stewart erst einmal genug vom Starrummel und nahm bevorzugt Rollen in Independentfilmen an. Damit verschwand sie vom Radar der breiten Masse, erarbeitete sich über die Jahre aber den Respekt der Filmemacher und -kritiker. Derzeit steht sie für die Neuverfilmung von «Drei Engel für Charlie» vor der Kamera – ihr Blockbuster-Comeback.
Auch Robert Pattinson versuchte, über Independentfilme sein «Twilight»-Image abzulegen. Das gelang ihm ebenso gut wie seiner Ex-Freundin: Auf Filmfestivals ist er inzwischen ein gern gesehener Dauergast, etwa 2017 als Hauptdarsteller des hochgelobten Krimis «Good Time» in Cannes.
Doch obwohl er lange arbeiten musste, um die Rolle des Edward Cullen hinter sich zu lassen, wäre er bereit, den ewig jungen Vampir noch einmal zu verkörpern: «Ich habe viel Zeit in meine Hautpflege investiert, ich kann jederzeit wieder einen 17-Jährigen spielen», scherzte er kürzlich im Filmmagazin «Variety».
In «Team Jacob» und «Team Edward» spaltete sich die (vornehmlich weibliche) Fangemeinde der «Twilight»-Reihe spätestens nach dem zweiten Teil «New Moon». Profitieren konnte Darsteller Taylor Lautner von der Liebe «seiner» Fans jedoch nicht nachhaltig.
Zwar ergatterte Taylor Lautner, der mit neun Jahren das erste Mal in einem Film mitspielte, nach dem Ende der «Twilight»-Reihe weitere Rollen, etwa 2015 im Actionfilm «Tracers» (Bild) oder in den Serien «Scream Queen» und «Cuckoo». Doch die grossen Angebote bleiben bislang aus.
Nicht nur Robert Pattinson hatte eine grosse Fangemeinde, auch seine Filmgeschwister waren sehr umschwärmt. Von links: Haudrauf Emmett (Kellan Lutz), die strenge Rosalie (Nikki Reed), Fashion-Victim Alice (Ashley Greene) und Ruhepohl Jasper (Jackson Rathbone).
Für Kraftpaket Kellan Lutz schien die Action-Karriere vorgezeichnet: 2014 spielte er in «The Legend of Hercules» den titelgebenden Halbgott, im selben Jahr rekrutierte ihn Sylvester Stallone für «The Expendables 3». Doch danach passierte karrieretechnisch nicht mehr viel. Ob sich das 2019 mit seiner Rolle in «What Men Want» ändern wird?
Bis 2016 spielte Rosalie-Darstellerin Nikki Reed noch einige Rollen in Film- und TV-Produktionen, etwa der Serie «Sleepy Hollow». Und dann? Dann wurden sie und ihr Ehemann, «Vampire Diaries»-Vampir Ian Somerhalder, Eltern einer Tochter. Seither postet sie vorwiegend Instagrambilder von sich in Yoga-Posen oder Produkten ihrer Lifestyle-Marke BaYou with Love.
Die Hochzeitsglocken haben inzwischen auch für Ashley Greene geläutet, sie heiratete im Sommer den australischen TV-Star Paul Khoury. Mit grossen Rollen machte sie allerdings keine Schlagzeilen mehr, seit sie 2012 die Hauptrolle im Horrorfilm «Apparition – Dunkle Erscheinung» innehatte.
Jasper-Darsteller Jackson Rathbone musste nicht nur das «Twilight»-Image loswerden, sondern auch noch den «Ruhm», den ihm der Megaflop «Die Legende von Aang» 2010 einbrachte – Goldene Himbeere inklusive. Doch er weiss sich die Zeit zu vertreiben: Er macht Musik, hat eine Produktionsfirma und spielt demnächst die Hauptrolle im Indiefilm «Dreaming Grand Avenue».
Selbst Vampire haben Eltern – im Falle der Cullen-Geschwister waren das die gütige Esme (Elizabeth Reaser, zweite von rechts) und der weise Carlisle (Peter Facinelli, rechts).
Angesichts aktueller Fotos könnte der Verdacht aufkommen, Peter Facinelli sei tatsächlich ein Vampir: Gealtert scheint er in den vergangenen zehn Jahren jedenfalls nicht zu sein. Das könnte einer der Gründe sein, warum der Mittvierziger immer wieder Serienrollen einheimst – nach der «Twilight»-Saga etwa in «Glee», «S.W.A.T.» und «Super Girl».
Elizabeth Reaser scheint sich nach einigen Nebenrollen in Kinofilmen inzwischen ebenfalls in Serien am wohlsten zu fühlen: Erst kürzlich feierte die Netflix-Gruselserie «Spuk in Hill House» Premiere, in der die ehemalige «Grey's Anatomy»-Darstellerin eine Hauptrolle spielt. Zuvor war sie in «Manhunt: Unabomber» und «Law & Order True Crime» in wiederkehrenden Rollen zu sehen.
Auch der Mann, der Bellas Vater spielte, ist inzwischen ein gefragter Seriendarsteller. Waren vor «Twilight» für ihn meist nur kleinere Auftritte in einzelnen Episoden verschiedener Serien drin, ...
... bestreitet Billy Burke seinen Lebensunterhalt inzwischen mit wiederkehrenden Rollen wie der in «Major Crimes» oder Hauptrollen wie denen in «Revolution» oder «Zoo» (Bild). Ausserdem macht er nebenbei Musik.
Und die bösen Vampire James (Cam Gigandet, links), Laurent (Edi Gathegi) und Victoria (Rachelle Lefevre), die Bella im ersten «Twilight»-Film frühstücken wollten?
Edi Gathegi (links) tauchte anschliessend an seine «Twilight»-Auftritte in Filmen wie «X-Men: First Class», der Romanze «Aloha» und dem Horrorfilm «The Watcher» auf, fand aber ebenfalls in Serien sein Glück. Zwar war der «Blacklist»-Ableger «Redemption», in dem er eine Hauptrolle spielte, nur kurzlebig, aber seine zweite Serienhauptrolle in «StartUp» hat er nach wie vor.
Nachdem er den Cullens das Leben schwer gemacht hatte, landete Cam Gigandet Rollen in beachtlichen Filmen – etwa in «Burlesque» an der Seite von Christina Aguilera, in «Trespass» als Liebhaber von Nicole Kidman (Bild) oder als Ganove im starbesetzten Western-Remake «Die glorreichen Sieben». Dennoch ist sein Name vorrangig «Twilight»-Fans ein Begriff.
Als James' Vampirwitwe Victoria in «Eclipse» Rache an den Cullens nehmen wollte, erlebten die Fans eine Überraschung: Victoria wurde plötzlich von Bryce Dallas Howard gespielt, die durch die «Jurassic World»-Reihe inzwischen ein sehr bekanntes Gesicht ist.
Die eigentliche Victoria, Rachelle Lefèvre, wurde kurzerhand umbesetzt – angeblich aufgrund von Terminüberschneidungen. Die Kanadierin reagierte enttäuscht, machte aber das Beste aus ihrer Entlassung: Sie schnappte sich grössere Rollen in Serien, etwa die weibliche Hauptrolle in «Under the Dome» (Bild). Derzeit gehört sie zum Cast der kanadischen Krimiserie «Mary Kills People».
Wir geben zu: Da sie als Tochter von Edward und Bella erst im abschliessenden Zweiteiler «Breaking Dawn» auftauchte, hat Mackenzie Foy in dieser Galerie streng genommen noch gar nichts zu suchen.
Da sie jedoch aktuell die Hauptrolle in Disneys Weihnachtsfilm «Der Nussknacker und die vier Reiche» (Szene mit Keira Knightley) spielt, wird die Ausnahme hoffentlich verziehen.
Apropos aktuell im Kino zu sehen: Erinnern Sie sich noch an Anna Kendricks Auftritt in «Twilight»? Sie spielte Bellas Klassenkameradin Jessica Stanley. Eine winzige Rolle, aus der Anna Kendrick jedoch viel zu machen wusste.
Bereits 2010 wurde Anna Kendrick erstmals oscarnominiert, für ihre Nebenrolle in «Up In The Air». Seither ist sie eine vielbeschäftigte Frau – ob als Hauptdarstellerin der «Pitch Perfect»-Filme oder aktuell im Thriller «Nur ein kleiner Gefallen».
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