Interview«Kein Zweifel: Harry wird nie in der wirklichen Welt ankommen»
Von Gil Bieler
21.1.2020
Harrys und Meghans Royal-Ausstieg
Der Bruch mit dem britischen Königshaus fällt härter aus, als es zunächst schien: Prinz Harry und Herzogin Meghan dürfen sich nicht länger «Königliche Hoheit» nennen.
Bild: Foto: Daniel Leal-Olivas/PA Wire/dpa
Ausserdem verlieren die beiden jeden Anspruch auf öffentliche Gelder, wie der Buckingham-Palast mitteilte.
Bild: Foto: Daniel Leal-Olivas/PA Wire/dpa
Kaum war das Ausmass des Bruches bekannt, kehrte Ex-Prinz Harry dem Vereinigten Königreich den Rücken: Er reiste am 20. Januar ins kanadische Vancouver, wo ...
Bild: AP
... sich Meghan mit dem kleinen Sohnemann Archie bereits seit einiger Zeit aufhält. Harry und Meghan hatten bereits zuvor erklärt, dass sie in Zukunft ihre Zeit zwischen Kanada und Grossbritannien verbringen wollen.
Bild: EPA
Wie geht es weiter für das Paar? Meghan stammt aus bürgerlichen Verhältnissen – für den gebürtigen Prinzen dürfte die Umstellung weitaus grösser ausfallen.
Bild: Keystone
Der Megxit beherrscht derzeit die britische Presse – ein solches royales Familiendrama ergibt sich schliesslich nicht alle Tage.
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Harrys und Meghans Royal-Ausstieg
Der Bruch mit dem britischen Königshaus fällt härter aus, als es zunächst schien: Prinz Harry und Herzogin Meghan dürfen sich nicht länger «Königliche Hoheit» nennen.
Bild: Foto: Daniel Leal-Olivas/PA Wire/dpa
Ausserdem verlieren die beiden jeden Anspruch auf öffentliche Gelder, wie der Buckingham-Palast mitteilte.
Bild: Foto: Daniel Leal-Olivas/PA Wire/dpa
Kaum war das Ausmass des Bruches bekannt, kehrte Ex-Prinz Harry dem Vereinigten Königreich den Rücken: Er reiste am 20. Januar ins kanadische Vancouver, wo ...
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... sich Meghan mit dem kleinen Sohnemann Archie bereits seit einiger Zeit aufhält. Harry und Meghan hatten bereits zuvor erklärt, dass sie in Zukunft ihre Zeit zwischen Kanada und Grossbritannien verbringen wollen.
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Wie geht es weiter für das Paar? Meghan stammt aus bürgerlichen Verhältnissen – für den gebürtigen Prinzen dürfte die Umstellung weitaus grösser ausfallen.
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Der Megxit beherrscht derzeit die britische Presse – ein solches royales Familiendrama ergibt sich schliesslich nicht alle Tage.
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Vom Brexit zum Megxit – diese Dramen seien Balsam für die britische Volksseele, sagt Shane Norton. Der in Zürich lebende britische Comedian würde Harry und Meghan in Zukunft gern in einer Sitcom sehen.
Herr Norton, erst der Brexit, jetzt auch noch der Megxit – was stellen diese Dramen mit der britischen Seele an?
Oh, sie geben unseren Seelen Nahrung! Wir lieben ein gutes Drama, einen Konflikt – eigentlich jeden Grund, uns in eine Kontroverse zu stürzen und zu vergessen, dass wir in einem verregneten Land mit bröckelndem Wohnungsbestand und verblassender historischer Grösse leben.
Sind Sie eigentlich froh um den Schritt von Harry und Meghan? Immerhin gibt es jetzt endlich ein neues Gesprächsthema statt des ewigen Brexits.
Zur Person
Shane Norton stammt aus Essex – wo «die Aargauer von England» leben, wie er findet. Seit zehn Jahren lebt er in Zürich. Als Comedian tritt er regelmässig auf, meist bei den von ihm organisierten Comedy-Kiss-Shows. Nächste Termine: am 29 Februar und 1. März in Basel und Zürich mit dem kanadischen Komiker Craig Campbell.
Ja, es ist grossartig zu sehen, dass Menschen von solcher Statur meine Entscheidung, das Vereinigte Königreich zu verlassen, bestätigen. Plus: Ich liebe alles, was veraltete Einrichtungen stört, wie zum Beispiel ein asiatisches Restaurant im Appenzellerland.
Glauben Sie, Harry kann in der realen Welt bestehen?
Ich habe keinen Zweifel daran, dass ein Mann seiner Privilegienstufe niemals in der wirklichen Welt ankommen wird.
Der royale Titel ist nun futsch. Welche Jobs trauen Sie den beiden denn zu?
Harry hat schon eine grosse Liebe für Kostüme und Striptease bewiesen. Auf dem Markt gibt es immer einen Platz für Männer mit diesen Vorlieben. Was Meghan betrifft, sie hat echten Charme, Schönheit und Geschick ... – ich würde sie bezahlen, nur damit sie mit mir in einem Raum sitzt. Ansonsten sehe ich grosses Potenzial für eine neue Sitcom, in der Meghan Harry über die reale Welt unterrichtet und Eddie Murphys Figur aus ‹Coming to America› als ihr weiser alter Mentor fungiert.
Ihr liebster Witz über die Royals?
Man muss keine Witze über die Royals machen – schau nah genug, und die Komödie ist schon da.
Wie steht es um Boris Johnson, den britischen Premier: Ist er ein besserer Comedian oder Politiker?
Komödie entsteht immer aus der Tragödie. Was Boris traurigerweise Fähigkeiten in beiden Rollen verleiht.
Würden Sie sich eine Johnson-Comedyshow denn anschauen gehen?
Ehrlich gesagt, würde ich lieber meine Augen geschlossen halten und so tun, als würde ich die echte Johnson-Comedyshow, die um uns herum stattfindet, nicht bemerken.
Wie verliefen eigentlich die Tischgespräche während der Feiertage? Reden Sie in Ihrer Familie noch über Politik?
Das ganze Land ist es mittlerweile leid, über Politik zu reden. Und meine Familie ist da nicht anders. Es war die friedlichste Festtagszeit, an die ich mich erinnern kann, da niemand die Energie hatte, über Politik zu sprechen.
Machen Sie auch politische Witze in Ihren Comedyprogrammen?
Ich habe ein paar tolle Witze über den Brexit, aber die hebe ich mir für diejenigen auf, die sich meine Shows ansehen wollen.
Bald werden die Briten – wie die Schweizer – nicht mehr Teil der EU sein. Was können sie von den Schweizern lernen?
Die Briten könnten von der politischen Fähigkeit der Schweiz, zuzuhören und einen Konsens zu erzielen, wirklich profitieren. Die Schweizer könnten im Gegenzug vielleicht auch lernen, einfach etwas öfter ihre Meinung zu sagen, anstatt sich im Dunkeln zu beklagen.
Partyprinz war einmal: In den vergangenen Jahren hat Prinz Harry eine erstaunliche Wandlung vollzogen.
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Als Prinz Henry Charles Albert David von Wales am 15. September 1984 als zweites Kind von Prinz Charles und Prinzessin Diana zur Welt kam, war die Ehe seiner Eltern bereits zerrüttet. 1996 liessen sie sich scheiden.
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Als Sohn des britischen Thronfolgers wuchs Harry unter den Augen der Weltöffentlichkeit auf - keine idealen Bedingungen für eine sorgenfreie Kindheit.
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Am 31. August 1997 erlitt Prinz Harry einen Verlust, der sein Leben für immer verändern sollte: Seine Mutter Diana starb bei einem Autounfall in Paris.
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Erst 2017 räumte Prinz Harry ein, wie sehr ihn der Tod seiner Mutter aus der Bahn warf.
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Dass er 20 Jahre jeden Gedanken an den Tod seiner Mutter verdrängt habe, habe «ernsthafte Auswirkungen auf mein Privatleben und meine Arbeit gehabt», räumte Harry in einem Interview ein.
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Während sein älterer Bruder William besser mit seiner Trauer umgehen konnte, entwickelte sich Harry als Teenager zusehends zum schwarzen Schaf der britischen Royals.
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2005 sorgte er für einen handfesten Skandal, als er auf einer Kostümparty in einer Nazi-Uniform auflief.
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Auch seine Alkoholeskapaden wurden von der britischen Presse umfassend dokumentiert.
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Selbst während seiner Millitärausbildung sorgte Prinz Harry für Negativ-Schlagzeilen, als er das Schiessen aus einem Hubschrauber heraus mit Computerspiel-Szenarios verglich.
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Frauengeschichten hatte Prinz Harry hingegen vergleichsweise wenige: Von 2004 bis 2009 war er mit Chelsy Davy liiert, ....
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... von 2012 bis 2014 mit Schauspielerin Cressida Bonas.
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Erst in den letzten Jahren wandelte sich Harrys Image. Der einstige Party-Prinz trat verstärkt in wohltätigen Funktionen auf.
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Besonders am Herzen liegen dem Ex-Soldaten die Invictus Games, die er 2014 ins Leben rief. Dabei kämpfen Kriegsversehrte in sportlichen Wettkämpfen um Medaillen.
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Bei den Invictus Games von 2017 zeigte sich Prinz Harry erstmals öffentlich mit seiner neuen Freundin, der US-Schauspielerin Meghan Markle.
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Im Novermber 2017 gab das Paar seine Verlobung bekannt, die Hochzeit wird am 19. Mai stattfinden. Danach beginnt ein neues Kapitel im Leben des wilden Prinzen.
König Charles trifft Indigene in Australien – Zuvor war es zu einem Eklat gekommen
STORY: Der britische König Charles reiste am Dienstag nach Redfern, dem Gründungsort der Bürgerrechtsbewegung der australischen Ureinwohner in der Innenstadt von Sydney. Charles traf sich dort mit den Ältesten der Ureinwohner im National Centre for Indigenous Excellence, einer gemeinnützigen Organisation, die sich um Probleme der Ureinwohner kümmert. Am Tag zuvor war König Charles III. im australischen Parlament in Canberra von einer indigenen Senatorin beleidigt worden. Nachdem Charles gerade seine Rede beendet hatte, rief die unabhängige Senatorin und Aktivistin Lidia Thorpe unter anderem, dass sie seine Souveränität über Australien nicht akzeptiere. Ein nationales Referendum über eine Änderung der australischen Verfassung zur Anerkennung der Ureinwohner Australiens wurde im vergangenen Jahr erst abgelehnt, was für viele indigene Australier ein wunder Punkt ist. Für König Charles ist es die erste Fernreise, seit er vor einigen Monaten eine Krebserkrankung öffentlich machte. Am Mittwoch reist das Königspaar zum Commonwealth-Gipfel in den pazifischen Inselstaat Samoa weiter.
22.10.2024
Proteste bei Australien-Besuch von König Charles
STORY: Eine indigene Senatorin hat den Besuch von König Charles im australischen Parlament am Montag für einen lautstarken Protest genutzt. Nur wenige Augenblicke, nachdem Charles seine Rede im Parlament in Canberra beendet hatte, verschaffte sich die unabhängige Senatorin Lidia Thorpe lautstark Gehör. «Das hier ist nicht ihr Land und Sie sind nicht mein König», rief Thorpe in Richtung von Charles, der als britischer König auch Staatsoberhaupt von Australien ist. Die Sicherheitskräfte hinderten sie daran, sich dem König zu nähern und eskortierten sie aus dem Plenarsaal. «Ich wurde von der Polizei hinausgetragen und konnte nicht sehen, wer mich unterstützt. Aber es gab sicherlich einige Indigene im Raum, die meinen Widerstand unterstützen, der der Widerstand meines Volkes seit über 200 Jahren ist. Wir werden den Widerstand fortsetzen, bis wir einen Friedensvertrag haben, in dem wir dieses Land gemeinsam feiern können. Wir brauchen keinen König aus einem anderen Land, der uns vorschreibt, was wir hier zu tun haben.» Die Senatorin ist für ihre klare Ablehnung der Monarchie bekannt. Den europäischen Siedlern in Australien wirft sie Völkermord an den indigenen Völkern des Kontinents vor. Australien ist seit 1901 unabhängig, hat den Schritt zur Republik aber nie vollzogen. 1999 stimmten die Australier knapp gegen eine Loslösung von der britischen Krone. König Charles hatte sich zuvor für seinen freundlichen Empfang in Australien bedankt und auch den Ureinwohnern seinen Respekt ausgedrückt. Diese würden den australischen Kontinent seit 65.000 Jahren lieben und pflegen. Für ihn ist es seine erste grössere Auslandsreise seit seiner Krebsdiagnose. Als Kronprinz hat er das Land schon mehrfach besucht, es ist abe sein erster Besuch als König in dem Land.
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Prinzessin Kate beendet Chemotherapie
Prinzessin Kate hat in einer Videobotschaft auf Social Media ein Gesundheitsupdate gegeben. Sie zeigte sich in einer persönlichen Botschaft erleichtert. Die Chemotherapie sei abgeschlossen, der Fokus liege bei der kompletten Genesung.
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