«Konnte ihn noch bemuttern» Lisa Marie Presley bewahrte Leiche ihres Sohnes zwei Monate im Haus auf

dpa/bb

9.10.2024 - 09:38

Lisa Marie Presley starb im Januar 2023 mit nur 54 Jahren. Nun erschien posthum ihre Autobiografie, in der die einzige Elvis-Tochter auch die Trauer nach dem Tod ihres Sohnes Benjamin Keough thematisiert. Dieses Bild von Mutter und Tochter entstand im Jahr 2015.
Lisa Marie Presley starb im Januar 2023 mit nur 54 Jahren. Nun erschien posthum ihre Autobiografie, in der die einzige Elvis-Tochter auch die Trauer nach dem Tod ihres Sohnes Benjamin Keough thematisiert. Dieses Bild von Mutter und Tochter entstand im Jahr 2015.
Bild: IMAGO/MediaPunch

Im Januar 2023 starb Elvis-Tochter Lisa Marie Presley mit 54 Jahren. Nun erschien posthum ihre Autobiografie. Darin wird enthüllt, dass sich Presley nach dem Tod von Sohn Benjamin nicht von seinem Körper trennen wollte.

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  • Am 12. Januar 2023 starb Elvis-Tochter Lisa Marie Presley im Alter von nur 54 Jahren.
  • Nun erschien posthum ihre Autobiografie, in der sie auch die Trauer nach dem frühen Tod ihres Sohnes Benjamin Keough thematisiert.
  • Im Buch ist zu lesen, dass sich Lisa Marie Presley nach dem Tod ihres Sohnes am 20. Juni 2020 nicht von dessen Körper trennen wollte.
  • Nach Benjamins Tod habe sie dessen Leichnam noch zwei Monate lang in einem entsprechend gekühlten Raum in ihrem Haus aufbewahrt.

Anderthalb Jahre nach dem Tod von Lisa Marie Presley sind posthum die Memoiren des einzigen Kindes von Musik-Ikone Elvis Presley erschienen.

Ihre Tochter, die Schauspielerin Riley Keough, habe die Memoiren «From Here to the Great Unknown – Von hier ins Ungewisse» mithilfe von Tonbandaufnahmen ihrer Mutter fertiggestellt, wie der Penguin Verlag mitteilte.

Lisa Marie Presley starb am 12. Januar 2023 im Alter von nur 54 Jahren an den Folgen einer gewichtsreduzierenden Operation. Rund einen Monat vor ihrem überraschenden Tod habe Ihre Mutter sie gefragt, ob sie das Buch mit ihr gemeinsam verfassen wolle, schreibt Keough im Vorwort.

«Ich wusste, dass irgendetwas Tragisches drohte»

Das Buch erzählt nun abwechselnd aus der Perspektive von Presley und von Keough, gekennzeichnet durch unterschiedliche Schriftarten. Ihre Mutter sei «eine Art Prinzessin von Amerika» gewesen, schreibt Keough – «und das wollte sie nicht sein». 

Die Autobiografie beginnt mit den ersten Jahren im Leben von Lisa Marie Presley, die sie grösstenteils mit ihrem berühmten Vater auf dessen Anwesen Graceland in Memphis im US-Bundesstaat Tennessee verbringt. «Für mich war er ein Gott. Ein Auserwählter.» Schon als kleines Kind aber hat sie auch Angst vor dessen Tod. «Ich wusste, dass irgendetwas Tragisches drohte.»

Als Elvis Presley 1977 im Alter von 42 Jahren stirbt, ist seine Tochter neun Jahre alt – und bekommt alles hautnah mit. Sein lebloser Körper wird an ihr vorbei aus dem Haus getragen. «Sein Gesicht sah ich nicht, aber seinen Kopf, seinen Körper, seinen Pyjama und ich sah seine Socken am Fuss der Trage.»

Presley und Jackson als «ganz normales Ehepaar»

Zu diesem Zeitpunkt lebt Lisa Marie Presley schon die meiste Zeit mit ihrer Mutter Priscilla Presley in Los Angeles, die Eltern hatten sich getrennt. Ein neuer Freund ihrer Mutter habe sie später sexuell belästigt, schreibt Lisa Marie Presley.

Sie besuchte unterschiedliche Schulen, konsumiert früh Drogen und Alkohol, ist zeitweise Mitglied von Scientology und heiratet mit 20 Jahren den Musiker Danny Keough, mit dem sie 1989 Tochter Riley und 1992 Sohn Benjamin bekommt.

1994 scheitert die Ehe. Nur wenige Wochen nach der Scheidung heiratet Presley den «King of Pop» Michael Jackson. «Ich war wirklich sehr glücklich. Ich war danach nie wieder so glücklich», schreibt Presley. «Wir wollten einfach nur allein sein, normal, anonym. Ich habe seine Wäsche gewaschen und wir haben gemeinsam Besorgungen gemacht, eingekauft.»

Auch Tochter Keough schreibt, die beiden seien «ein ganz normales Ehepaar» gewesen. «Morgens fuhren sie mich zur Schule, wie in einer gewöhnlichen Familie.»

80 Tabletten pro Tag

Doch 1996 geht auch die Ehe mit Jackson kaputt. Danach scheitern noch zwei weitere Ehen von Presley, eine davon mit Hollywoodstar Nicolas Cage. 2008 bekommt sie mit dem Musiker Michael Lockwood Zwillingstöchter. Ausserdem verfolgt sie eine Gesangskarriere und bringt drei Studioalben heraus.

Einige Jahre lang schafft es Lisa Marie Presley, ohne Drogen zu leben, doch die Sucht holt sie wieder ein. Zeitweise habe sie etwa 80 Tabletten pro Tag genommen, schreibt sie. Immer wieder verbringt Presley mit ihren Kindern auch Zeit in Graceland, dann schlafen sie alle gemeinsam im einstigen Bett von Elvis.

2020 nimmt sich Lisa Marie Presleys Sohn Benjamin Keough das Leben. Nach seinem Tod habe sie dessen Leichnam noch zwei Monate lang in einem entsprechend gekühlten Raum auf Trockeneis in ihrem Haus aufbewahrt, schreibt die Elvis-Tochter.

Presley liess sich ein Partner-Tattoo stechen

«Ich denke, jede andere Person würde sich bei der Vorstellung, ihren Sohn auf diese Weise bei sich zu haben, vor Angst in die Hose scheissen. Aber ich nicht», heisst es in dem Buch.

Und weiter: «Ich schätzte mich so glücklich, dass es einen Weg gab, wie ich ihn noch bemuttern, es noch ein bisschen hinauszögern konnte, bis es für mich in Ordnung wäre, ihn zur Ruhe zu betten.»

Lisa Marie Presley soll nach dem Tod von Benjamin sogar noch einen Tätowierer einbestellt haben, um sich ein Partner-Tattoo stechen zu lassen. Der Tod ihres Sohnes habe ihrer Mutter das Herz gebrochen, schreibt Riley Keough.

Rund drei Jahre später stirbt Lisa Marie Presley selbst. Im Buch zitiert Keough aus ihrer Trauerrede, die ihr Mann Ben Smith-Petersen bei der Trauerfeier vorlas: «Danke, dass du mir gezeigt hast, dass Liebe das Einzige ist, was im Leben zählt.»


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