Erster Rauschmiss im DschungelcampLilly Becker verrät, warum sie ins Gefängnis kam
Von Jürgen Winzer
1.2.2025
Lilly Becker zeigt, wie sie nach einem von ihr verursachten Verkehrsunfall die Polizisten auf der Wache grüsste. Dafür musste sie eine Nacht in den Knast.
Bild:RTL
Lilly Becker überrascht am achten Tag im RTL-Dschungelcamp mit einem Geständnis: Das Model verbrachte eine Nacht im Gefängnis. Und dann war es endlich so weit: Der erste Star flog raus.
Von Jürgen Winzer
01.02.2025, 09:04
01.02.2025, 09:33
Bruno Bötschi
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Am Freitag stand im RTL-Dschungelcamp eine gefürchtete Entscheidung an: Welcher Star muss als Erster gehen?
Stell dir vor, du fliegst aus dem Dschungelcamp und keinen juckt es, nicht mal dich selbst. Um 23.20 Uhr Schweizer Zeit war es so weit: Jürgen Hingsen wurde als Erster entlassen.
Das ist irgendwie konsequent: Mit sehr schnellen Starts (in diesem Fall ins kuschelige Hotel zum Feiern) kennt er sich seit Olympia 1988 in Seoul ja aus.
Während er sich relaxt verabschiedete («Ja, super, alles klar, hat Spass gemacht»), fragte «Die Stunde danach»-Moderatorin Angela Finger-Erben in der Live-Schalte Sonja Zietlow: «Glaubst du, das Camp wird sich verändern, wenn Jürgen weg ist?» Und Sonja sagte «Nö» und schmiss sich weg vor Lachen. Dem ist kaum was hinzuzufügen.
Sam Dylan weint während der Dschungelprüfung
Der Auftakt in die zweite Dschungelwoche war lang und zäh, aber irgendwie muss die ganze Werbung ja auch mal untergebracht werden. Höhepunkt des Abends war die achte Dschungelprüfung für Sam Dylan hintereinander.
Nicht, weil er schon vor der Prüfung bitterlich weinte und sie erneut nicht schaffte. Sondern weil er wirklich sein Bestes gab, seine Höhenangst am fast 20 Meter hohen Mount IBES überwand und erst nach grossem Kampf kraftlos in die Tiefe stürzte (am Sicherungsseil).
Klar, hätte er sich das Gekreische angesichts von allerlei (eher spärlich vorhandenem) Getier gespart, wäre ihm Atem und Kraft vielleicht nicht so schnell ausgegangen, aber sei es drum. Er hat es versucht. Das erkannten sogar die Mitbewohner*innen an.
Ansonsten gab es eine bunte Mischung aus Geläster, Gezicke und vor allem delikaten Bekenntnissen: Ein Viertel des Camps hat eine kriminelle Vergangenheit.
Lilly Becker im orangefarbenen Gefängnis-Overall im Knast
Jörg Dahlmann klaute Baustellen-Lampen und liess auf Flügen Kissen mitgehen. Yeliz Koc hatte wegen Diebstählen ein Jahr Hausverbot bei C&A - und Lilly Becker sass eine Nacht lang im orangefarbenen Gefängnis-Overall im Knast.
«Ich hab es so gewollt»: Sam Dylan nach seiner gescheiterten Dschungelcamp-Prüfung. Aber immerhin gab er sein Bestes.
Bild:RTL
Sie hatte mit dem Auto in den Ferien eine Lampe demoliert («Da war das ganze Licht aus auf der Insel, das Auto komplett kaputt») und zeigte dann auf der Wache beim üblichen Fahndungsfoto den Polizisten den Stinkefinger.
Es gab noch mehr zu erfahren: Pierre legt Wert darauf, dass man seinen Nachnamen korrekt ausspricht. Der lautet Sanoussi-Bliss und nicht, wie Anna-Carina Woitschack versehentlich falsch sagte: «Sanssouci-Bliss».
Da war der sonst so Entspannte ein wenig zickig. «Ich fand es übertrieben», meinte Anna-Carina. «Was glaubt der, wie oft ich meinen Namen Woitschack schon falsch gehört habe.»
Aber Pierre mag auch nicht Teamchef sein. «Ich mache es nicht», grollte er. «Ich gebe keine Kommandos. Das tue ich erwachsenen Menschen nicht an. Ich tue es nicht.»
Das habe was, sagte er später, im hölzernen Telefonhäuschen, mit seiner Vergangenheit bei der DDR-NVA zu tun. «Da war es nicht so wie bei der Bundeswehr heute.» Also kein Ponyhof.
Yeliz Koc: «Reality hat mein Leben gerettet»
Eine Erkenntnis über Edith Stehfest: Sie kann, mit strahlendem Lächeln, richtig nachtragend sein und dann sehr stehfest in ihrer Meinung. Als das Opossum zum Festmahl gereicht wurde, verweigerte sie den Bruzzeldienst. «Macht ihr das. Ich gucke zu.»
Klare Retourkutsche für die Kritik, die sie zuletzt einstecken musste, als sie sich partout zu sehr als Kochgeschirr klammerte. Nachdem geklärt war, was ein Opossum überhaupt ist («Wie eine grosse Ratte»), erbarmte sich Lilly Becker. Und siehe, es ward gut.
Yeliz Koc klaute früher nicht nur wie eine Rabin, sondern machte auch viele dunkle Zeiten durch. «Ich war sehr unglücklich und habe Tag und Nacht geweint.»
Gar nicht so lange her, da ging es um eine sehr unglückliche Liebe (aber wohl mal nicht um Jimi Blue). Und was zog sie aus dem Tief? Reality-Shows! «Kein Witz, Reality hat mein Leben gerettet», sagte sie, denn dadurch sei sie selbstbewusster geworden. «Ich fühle mich richtig wohl.»
Alissa Herren ist auf Null-Diät
Das dürfte Alissa Herren gerade nicht sagen. Bei der Dschungel-Exit-Entscheidung wirkte sie fast traurig, dass sie noch bleiben «durfte». Kann man verstehen. Das arme Ding ist auf Null-Diät. Denn wenn es kein «richtiges» Essen gibt, was sternebedingt häufig der Fall war, isst sie gar nichts.
Reis und Bohnen gehen gar nicht. «Wenn ich das Zeug schlucken soll, muss ich kotzen.» Ob Corona schuld ist? Damals während der Pandemie war es nämlich schlimm: «Da bin ich behindert geworden.» Pierre und Nina verschluckten sich bei der Enthüllung fast beim Trinken.
Edith Stehfest zeigte sich als Top-Masseurin. Nur Kochen will sie nicht. Sie trat deshalb in den Bruzzelstreik.
Bild:RTL
Jörg Dahlmann hasst gendern und ist auch einer, der irgendwie nicht mehr so reden darf wie früher. Mit seinen Fragen und Ausführung zum Thema «Wie sagt man richtig: ‹Schwarzer›, ‹Farbiger› oder ‹Dunkelhäutiger›?» ging er Pierre eher auf den Sack.
«‹Farbig› ist Quatsch. Ihr seid für mich farbig, habt alle unterschiedliche Teints. Dieter Bohlen war mitunter vom Solarium brauner als ich.» Und überhaupt: «Über Hautfarben zu diskutieren im Jahr 2025, mein Gott. Ich bin mit ‹Schwarz› vollauf zufrieden. Black is beautiful. Punkt!»
200'000 Euro kassierte Hingsen für den Einzug ins Camp
Maurice Dziwak ist, wenn er selbst nicht gestresst wird, ein richtig vernünftiger Mensch, erkennt vieles, hat ein Händchen für Streitschlichtung. Nur ist er halt selten ungestresst.
Bei der ersten Camp-Schatzsuche schlug er sich, permanent quasselnd, mit der coolen Yeliz gut. Schade, dass die Truppe die Frage verkackte – irrtümlich, wie RTL später einräumte. Für die Camper soll es deswegen eine noch eine Überraschung geben.
Dem rausgewählten Jürgen Hingsen dürfte das herzlich egal sein. Er darf schon bald lecker futtern, warm duschen und in flauschigen Kissen schnarchen.
Angeblich kassiert der Ex-Zehnkampfstar 200'000 Euro dafür, dass er eine Woche auf der Matratze lag oder am Feuer hockte, ein bisschen Anekdoten erzählte und ansonsten weitestgehend nichts tat und zum Schluss, als wollte er seine Rauswahl zementieren, noch ein bisschen fies über beinahe alle und jeden lästerte. Das hat der Jürgen ziemlich clever gemacht, möchte man meinen.
Ach ja, ab sofort wird es noch spannender, denn bereits heute ist für den nächsten Star Endstation im RTL-Dschungelcamp.
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