«Killers of the Flower Moon» DiCaprio und De Niro brillieren im Gangsterdrama

Von Gianluca Izzo, Cannes

24.5.2023

Kultregisseur Martin Scorsese hat insbesondere das Genre des Gangsterdramas nachhaltig geprägt. Für «Killers of the Flower Moon» vereint er seine beiden Goldjungen ein erstes Mal vor der Kamera.

Von Gianluca Izzo, Cannes

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • «Killers of the Flower Moon» von Martin Scorsese feierte am Filmfestival in Cannes Premiere.
  • Im Drama vereint der Regisseur erstmals Leonardo DiCaprio und Robert De Niro für einen seiner Filme vor der Kamera.
  • Der Film erzählt die Geschichte eines Indianerstamms, der wegen Öls vom weissen Mann vertrieben wird. Das neu gegründete FBI wird auf den Fall angesetzt.

Martin Scorsese, Robert DeNiro, Leonardo DiCaprio: Willkommen im Olymp des US-amerikanischen Kinos! Ein ikonischeres Ensemble gibt es eigentlich nicht. Damit sind die Voraussetzungen für ein nächstes Meisterwerk des quirligen, warmherzigen Regisseurs geschaffen. Aber wird sein neuster Film den Erwartungen auch gerecht?

Zum Autor: Gianluca Izzo
blue News

Gianluca Izzo berichtet direkt vor Ort über das Cannes Film Festival 2023. Er besuchte in vergangenen Jahren regelmässig die renommierten Festivals von Cannes, Venedig und Berlin und war selbst mehrere Jahre in der Filmindustrie tätig. Heute arbeitet er für blue Entertainment in der Programmplanung.

«Killers of the Flower Moon» ist auf jeden Fall ein grossartiger Film, ja. Für ein Meisterwerk wie die ganz grossen Klassiker von Scorsese reicht es hingegen qualitativ nicht, nein. Er bewegt sich auf ähnlichem Niveau wie sein von Netflix produzierter Vorgängerfilm «The Irishman» und in narrativer Hinsicht wirkt der Film inhaltlich sogar reicher.

Zudem thematisiert er ein wichtiges Stück der US-amerikanischen Geschichte und kritisiert den Kapitalismus und die ausbeuterischen Handlungen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Das Gangsterdrama mit Western-Elementen basiert auf dem gleichnamigen Buch «Killers of the Flower Moon: The Osage Murders and the Birth of the FBI». Die Geschichte trägt sich anfangs der 1920er-Jahre zu und dreht sich um den Indianerstamm Osage, welcher nach einem Deal mit der US-Regierung seine ursprünglichen Siedlungsgebiete verlassen hat und im neu formierten Staat Oklahoma sesshaft geworden ist.

Ein dreckiges Spiel

Was sich vor ihrer Niederlassung niemand bewusst gewesen ist: Das Land ist reich an Öl und die Osage haben sich damit die Rechte daran gesichert. Gierige weisse Männer aus der benachbarten Gegend wittern das grosse Geschäft. Einer dieser Männer ist «King» Bill Hale (Robert De Niro), der sogenannte beste Freund der Osage.

Unter anderem hat er die Idee, seinen Neffen Ernest Burkhart (Leonardo DiCaprio), der soeben aus der Armee zurückgekehrt ist, auf eine Frau der Osage anzusetzen und sich so finanzielle Anteile am Öl zu sichern. Ernest ist zunächst als Taxi-Fahrer tätig und lernt so die attraktive Osage Mollie (Lily Gladstone) kennen. Die beiden verlieben sich, obwohl Mollie die Absichten von Ernest und dessen Onkel längst durchschaut hat. Als es zu einer Mordserie an einigen Osage-Mitgliedern kommt, darunter mehrere Schwestern von Mollie, wird das soeben von J. Edgar Hoover gegründete Federal Bureau of Investigation, kurz FBI, aufmerksam.

Inhaltlich wie auch visuell ansprechend

Trotz der langen Spieldauer von dreieinhalb Stunden, gelingt es Martin Scorsese, die Spannung über weite Strecken des Filmes aufrechtzuerhalten. Neben der hochinteressanten Thematik, welche auch Kritik an den USA der heutigen Zeit übt, ist dies zweifelsohne dem grandiosen Zusammenspiel der Darsteller zu verdanken. Insbesondere DiCaprio und De Niro harmonieren wunderbar und ihre gemeinsamen Szenen sorgen zudem für einige Lacher. Immer wieder wird der zum Teil etwas verträumt und verdutzt wirkende Ernest von seinem aufbrausenden Onkel Bill auf herrlich komische Weise zurechtgewiesen.

Auch visuell ist «Killers of the Flower Moon» ansprechend umgesetzt worden. Das Western-Setting wirkt überzeugend, sowohl die coolen Klamotten und Hüte in Graubraun als auch die Gebäude und die klassischen Oldtimer, welche einmal gar bei einem wild inszenierten Rennen durch die Stadt gezeigt werden. Spektakuläre lange Kamerafahrten fehlen natürlich auch im neusten Film von Scorsese nicht.

«Killers of the Flower Moon» läuft ab 19. Oktober in allen blue Cinema Kinos.

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