Anna Rosenwasser «Irgendwann merkte ich, dass ich auch auf Frauen stehe»

Anna Rosenwasser: «Irgendwann merkte ich, dass ich auch auf Frauen stehe»

Anna Rosenwasser ist die bekannteste LGBTIQ-Aktivistin der Schweiz. Seit sie mit einer Frau zusammen sei, sagt sie, werde sie anders angeschaut. «Die Art, wie manche Menschen einem zu verstehen geben, das man nicht der Norm angehört, ist unangenehm.»

21.04.2023

Anna Rosenwasser ist die bekannteste LGBTIQ-Aktivistin der Schweiz. Jetzt hat sie das «Rosa Buch» geschrieben. Darin räumt sie mit Vorurteilen inner- und ausserhalb der queeren Community auf.

Anna Rosenwasser hat einen Traum: Sie will, dass die Diskriminierung von queeren Menschen in der Schweiz der Vergangenheit angehört.

Die LGBTIQ-Aktivistin setzt sich für eine gesunde Kritikkultur ein. «Ich will aber nicht unfehlbar sein», sagt die 33-Jährige im Talk mit «Weekend on the Rocks»-Moderator Frank Richter.

Überhaupt keine Lust hat Rosenwasser jedoch auf Streitereien zum Thema «Gendern». «Es ist so einfach, darüber zu streiten, ist nur Zeitverschwendung.»

Frauen bekommen ungleich mehr Hass ab als Männer

Fakt ist allerdings auch: Frauen in der Öffentlichkeit bekommen ungleich mehr Hass ab als Männer.

Das bekommt auch die in Schaffhausen aufgewachsene Wahlzürcherin zu spüren – vor allem dann, wenn sie sich auf ihrem Instagram-Account zu umstrittenen Abstimmungsvorlagen äussert.

Bötschi fragtAnna Rosenwasser: «Als ich noch mit Männern zusammen war, hatte ich nie dieses Gefühl»

Die 33-jährige Rosenwasser lässt sich davon nicht unterkriegen. Sie macht von jedem Hasskommentar und jeder antisemitischen E-Mail – Rosenwasser hat jüdische Wurzeln – einen Screenshot und leitet diese an NetzCourage weiter. NetzCourage ist ein gemeinnütziger Verein, der sich aktiv gegen Hasskommentare im Internet, Diskriminierung und Rassismus stellt.

Anna Rosenwasser: «Es ist besser geworden»

In den letzten Jahren habe sich in Sachen Gleichberechtigung zwar einiges getan in der Schweiz, so Rosenwasser, die irgendwann merkte, «dass ich auch auf Frauen stehe». Trotzdem sei noch nicht alles gut.

Früher, als sie noch mit einem Mann zusammen war, habe es niemanden «gross gekratzt», wenn sie Händchen haltend durch Schaffhausen gelaufen sei.

Seit sie mit einer Frau zusammen sei, spüre sie einen Unterschied, sagt Anna Rosenwasser: «Es ist besser geworden. Aber die Art, wie manche Menschen einem zu verstehen geben, dass du nicht der Norm entsprichst, ist schon nicht mega angenehm.»

Es ist einer der Gründe, warum die LGBTIQ-Aktivistin kürzlich ihr erstes eigenes Buch veröffentlicht hat, das «Rosa Buch». Die bisexuelle Rosenwasser schreibt darin über Geschlecht und Anziehung und will so helfen, mit Vorurteilen inner- und ausserhalb der queeren Community aufzuräumen.

Anna Rosenwasser: «Ich will nicht unfehlbar sein»

Anna Rosenwasser ist die bekannteste LGBTIQ-Aktivistin der Schweiz. Jett hat sie das «Rosa Buch» geschrieben. Darin räumt sie mit Vorurteilen inner- und ausserhalb der queeren Community auf.

21.04.2023

«Weekend on the Rocks» bringt die Highlights der Woche auf den Punkt: Gemeinsam mit unserem Studiogast sprechen wir über Entertainment News, neue Serien und Filme und natürlich eine gute Portion Gossip. Immer freitags auf bluenews.ch und ab Samstag auf dem Free-TV-Sender blue Zoom.

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Sie mag es nicht, wenn Widerstand als aggressiv disqualifiziert wird. «Wut ist wichtig», sagt die queere Aktivistin Anna Rosenwasser. «Viele Veränderungen auf der Welt sind passiert, weil sehr viele Leute zusammen hässig waren.»

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«Am häufigsten sind Leute von Hass-Kommentaren betroffen, die nicht dem gängigen Bild der Gesellschaft entsprechen»

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