«Gangsta's-Paradise» US-Rapper Coolio ist tot

dpa

29.9.2022 - 07:12

«Gangsta's Paradise»-Rapper Coolio mit 59 gestorben

«Gangsta's Paradise»-Rapper Coolio mit 59 gestorben

«GANGSTA'S PARADISE»-STAR IST TOT Der US-Rapper Coolio sei nach Angaben seines Managers am Mittwochnachmittag in Los Angeles gestorben TODESURSACHE ZUNÄCHST NICHT BEKANNT Der Manager soll mitgeteilt haben, dass der Musiker im Haus eines Bekannten zusammengebrochen sei DER RAPPER WURDE 59 JAHRE ALT Der überraschende Tod des Rappers löste in der Musikszene Bestürzung aus DER SONG BRACHTE EINEN GRAMMY EIN Der Musiker, der bürgerlich Artis Leon Ivey Jr. hiess, landete 1995 mit «Gangsta's Paradise» einen Nummer-Eins-Hit ER WIRKTE AUCH IN SERIEN UND FILMEN MIT Erfolg hatte Coolio auch mit Songs wie «Fantastic Voyage» und «I Remember»

29.09.2022

Der mit dem Hit «Gangsta's Paradise» weltberühmt gewordene US-Rapper Coolio ist tot. Er starb im Alter von 59 Jahren. Die Todesursache war zunächst unbekannt.

«Gangsta's Paradise» gehört zu den berühmtesten Songs im Hip-Hop. Nun ist der Mann hinter dem Hit überraschend gestorben.

Der mit dem Hit «Gangsta's Paradise» weltberühmt gewordene US-Rapper Coolio ist tot. Er sei am Mittwoch (Ortszeit) im Alter von 59 Jahren im Haus eines Freundes in Los Angeles gestorben, teilte sein langjähriger Manager Jarez Posey der Nachrichtenagentur AP mit. Die Todesursache war zunächst unbekannt. Etliche Musikstars reagierten mit Trauer und Bestürzung auf die Nachricht.

Coolio galt im Hip-Hop als einer der grössten Stars der 90er-Jahre. Der Rapper mit dem bürgerlichem Namen Artis Leon Ivey Jr. wurde 1963 in Monessen im US-Staat Pennsylvania geboren und zog später nach Compton, einem Vorort von Los Angeles. Weil seine Mutter die Stadt für zu gefährlich hielt, schickte sie ihren Sohn in dessen Jugendzeit für eine Weile in den Norden Kaliforniens.

In Interviews schilderte Coolio, dass er im Alter von 15 Jahren mit dem Rappen begonnen und mit 18 Jahren gewusst habe, dass er dies zu seinem Lebensinhalt machen wollte. Dennoch besuchte er zunächst eine Volkshochschule und verdingte sich als freiwilliger Feuerwehrmann und als Sicherheitsmann am Flughafen, ehe er sich Ende der 1980er-Jahre vollends der Rapmusik verschrieb.

Grammy für «Gangsta's Paradise»

Seine Karriere nahm 1994 mit der Veröffentlichung seines Debütalbums «It Takes a Thief» Fahrt auf. Der erste Song der Platte, «Fantastic Voyage», kletterte in der Hitparade Billboard Hot 100 auf Platz drei. Ein Jahr später folgte der legendäre Hit «Gangsta's Paradise», der auf Stevie Wonders Lied «Pastime Paradise» von 1976 beruhte. Coolios Song gilt als ein Rap-Klassiker, der auch Hip-Hop-Unkundigen aus dem Soundtrack des Dramas «Dangerous Minds – Wilde Gedanken» mit Michelle Pfeiffer bekannt sein dürfte.

Coolio tritt in der Halbzeitpause eines NBA-Basketballspiels im US-Bundesstaat Arizona auf.
Coolio tritt in der Halbzeitpause eines NBA-Basketballspiels im US-Bundesstaat Arizona auf.
Rick Scuteri/AP/dpa

Für «Gangsta's Paradise» bekam Coolio 1996 einen Grammy für die beste Rap-Solo-Darbietung. In seiner Dankesrede ging er damals auch auf die berüchtigte Fehde zwischen Hip-Hop-Gemeinden der Ost- und Westküste der USA ein, aus der er sich weitgehend heraushielt. «Ich möchte diesen Grammy im Namen der ganzen Hip-Hip-Nation entgegennehmen, Westküste, Ostküste, und weltweit, geeint stehen wir, gespalten fallen wir», erklärte Coolio auf der Bühne. Inmitten der Eskalation der Fehde wurden allerdings später die Rapgrössen Tupak Shakur und The Notorious B.I.G. erschossen.

Mitunter mit dem Gesetz in Konflikt

Einen so grossen Hit wie «Gangsta's Paradise» sollte Coolio zwar nicht mehr landen, doch feierte er danach mit Songs wie «1,2,3,4 (Sumpin' New) und «C U When U Get There» Erfolge. Seine Alben verkauften sich 4,8 Millionen Mal, seine Songs wurden laut der Website Luminate zudem 987 Millionen Mal gestreamt. Insgesamt war Coolio für sechs Grammys nominiert.

Mitunter kam er mit dem Gesetz in Konflikt, auch in Deutschland. In Baden-Württemberg wurde der Rapper 1998 zu sechs Monaten Gefängnis auf Bewährung und einer Geldstrafe verurteilt, weil er in einer Boutique der Ladenbesitzerin einen Schlag in den Bauch versetzt haben soll, als sie laut Anklage versuchte, ihn am Diebstahl von Kleidung zu hindern.

Von 1996 bis 2000 war Coolio mit Josefa Salinas verheiratet, mit der er vier Kinder hatte.

dpa