Stellen in Berlin ihren Film «Peter von kant» vor: der Schauspieler Denis Menochet (l-r), der Regisseur François Ozon und der Schauspieler Khalil Gharbia.
Ein kleiner Berlinale-Bär.
Die Berlinale-Jury stellt sich vor. Jurypräsident ist in diesem Jahr M. Night Shyamalan (3.v.l.).
Mariette Rissenbeek ist Geschäftsführerin der Berlinale.
Fotografen warten auf die Filmprominenz.
Festivalbesucher gehen über den Potsdamer Platz in Berlin.
«Wir sind zurück in der Kirche» - Gallery
Stellen in Berlin ihren Film «Peter von kant» vor: der Schauspieler Denis Menochet (l-r), der Regisseur François Ozon und der Schauspieler Khalil Gharbia.
Ein kleiner Berlinale-Bär.
Die Berlinale-Jury stellt sich vor. Jurypräsident ist in diesem Jahr M. Night Shyamalan (3.v.l.).
Mariette Rissenbeek ist Geschäftsführerin der Berlinale.
Fotografen warten auf die Filmprominenz.
Festivalbesucher gehen über den Potsdamer Platz in Berlin.
Monatelang wurde um die Filmfestspiele gerungen. Nun geht die Berlinale los – trotz Corona. Zum Auftakt läuft der neue Film von François Ozon. Die Festivaljury hat richtig Lust auf Kino.
Kurz vor Beginn der Berlinale hat die Festivaljury die Bedeutung der grossen Leinwand und des Films insgesamt hervorgehoben.
«Kino ist so wichtig», sagte Jurypräsident M. Night Shyamalan, der als Regisseur des Films «The Sixth Sense» bekannt wurde. «Wir sitzen alle hier, weil wir das Kino sehr lieben», sagte die deutsche Filmemacherin Anne Zohra Berrached («24 Wochen»). Der französisch-tunesische Produzent Saïd Ben Saïd verglich das Filmerlebnis bei der Pressekonferenz mit einer Religion: «Wir sind zurück in der Kirche.»
Hitchcock und Christiane F.
Gefragt nach prägenden Filmen nannte die Schauspielerin Connie Nielsen das deutsche Drogendrama «Christiane F.» (1981): Das habe sie damals schockiert, aber ihr gezeigt, dass Film mehr sei als Marilyn Monroe oder der sonntägliche Fernsehfilm in ihrer dänischen Heimat. Berrached erinnerte daran, wie sie als Kind erstmals die grosse Leinwand erlebte: mit Alfred Hitchocks «Fenster zum Hof».
Weitere Jurymitglieder sind: die Autorin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga (Simbabwe), die im Herbst mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geehrt wurde, der oscarnominierte Regisseur Ryûsuke Hamaguchi (Japan, «Drive my Car») sowie der Filmemacher Karim Aïnouz (Brasilien/Algerien, «Zentralflughafen THF»).
Die Jury entscheidet bei dem Festival über die Gewinner der Bären-Trophäen im Wettbewerb. Wegen der Corona-Pandemie findet die Berlinale dieses Jahr in Präsenz, aber verkleinerter Form statt.
Start mit François Ozon
Zum Auftakt stand der neue Film des französischen Regisseurs François Ozon auf dem Programm: «Peter von Kant» – frei nach einem Werk des deutschen Regisseurs Rainer Werner Fassbinder (1945-1982).
Laut Ozon hatte Fassbinder grossen Einfluss auf ihn. «Er war für mich wie eine Art grosser Bruder», sagte Ozon (54, «Swimming Pool») beim Festival. Er habe alle seine Filme gesehen. Die Titelrolle in «Peter von Kant», einen Filmregisseur, spielt Denis Ménochet, Khalil Gharbia ist sein Lover Amir. Ausserdem gehören Isabelle Adjani und Hanna Schygulla zur Besetzung. Schygulla war bereits in der Vorlage von 1972 («Die bitteren Tränen der Petra von Kant») zu sehen. Weder sie noch Adjani waren in Berlin dabei.
Der Film ist laut Festival eine freie Interpretation des Werks des deutschen Regisseurs Rainer Werner Fassbinder (1945-1982). Er erzählte in «Die bitteren Tränen der Petra von Kant» (1972) von einer Modeschöpferin, die ihre Sekretärin abschätzig behandelt und sich in ein weibliches Model verliebt – Hanna Schygulla spielte bereits darin mit.
Präsenz-Festival mit Corona-Auflagen
Angesichts der Infektionslage in Deutschland wurde lange darum gerungen, ob die Berlinale stattfinden kann. Nun sollen beim Kinobesuch Auflagen gelten. Am Potsdamer Platz stehen Busse für Corona-Tests bereit. Zur Eröffnungsfeier (19.30 Uhr) wurden rund 800 Gäste erwartet. Auf der Gästeliste standen Schauspielerinnen wie Iris Berben, Maria Furtwängler und Heike Makatsch, Schauspieler Burghart Klaussner und Bundesinnenministerin Nancy Faeser.
In den Kinos soll während des Festivals nur jeder zweite Platz besetzt werden. Zudem gilt die 2G-plus-Regel: Zutritt haben also nur Menschen, die bereits gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Infektion genesen sind. Wer noch keine Boosterimpfung bekommen hat, benötigt ausserdem einen Test. Im Kino gilt Maskenpflicht. Tickets gibt es diesmal nur online, um Warteschlangen zu vermeiden.
Die Auszeichnungen werden in diesem Jahr früher verliehen als üblich – bereits am Mittwoch (16. Februar) soll die Jury ihre Entscheidungen bekanntgeben. Danach sind mehrere Publikumstage geplant.
In den Jahren vor der Pandemie wurden regelmässig mehr als 300.000 Tickets für die Berlinale verkauft, aber diesmal dürften es angesichts der reduzierten Sitzplatzkapazitäten weniger sein. Die 72. Internationalen Filmfestspiele enden am 20. Februar.
dpa