Für SerienfansNetflix fährt im Oktober die schweren Geschütze auf
fts
30.9.2019
Der Streamingdienst lockt Abonnenten mit Filmklassikern und Neuheiten zugleich. Für die kältere Jahreszeit macht Netflix die vergangenen mässigen Monate wieder wett.
Freilich kann der momentan noch grösste Streamer der Welt nicht jeden Monat Qualitätsware abliefern, der Oktober sticht jetzt aber zweifelsohne heraus. Film- und Serienfans dürften ein bisschen mehr Zeit vor dem heimischen Bildschirm verbringen als sonst.
«El Camino: A Breaking Bad Movie»
Der offensichtliche Elefant im Raum ist der unfassbar ungeduldig erwartete Film zur sechzehnfach Emmy-ausgezeichneten Serie «Breaking Bad». Drehbuchautor und Regisseur Vince Gilligan hatte den Stift schon länger angesetzt, um an einem Sequel zu schreiben. 2019 kam dann die frohe Nachricht: Der Film ist heimkinofertig. Am 11. Oktober startet «El Camino: A Breaking Bad Movie» auf Netflix und hängt nahtlos am Serienfinale an.
Jesse Pinkman (Aaron Paul) wird allem Anschein nach landesweit gesucht nach seiner erfolgreichen Flucht aus den Fängen von Nazis und seinem Freundfeind Walter «Heisenberg» White.
Die kurzen Teaser und Trailer zum Filmspektakel sind so ambivalent wie möglich gehalten und dürften somit eine ähnliche Qualität versprechen, wie sie der fünfstafflige Vorgänger hatte.
«Peaky Blinders»
Die britische Dramaserie hatte ihre Anfänge 2013 – und schlug ein wie eine Bombe. Protagonist Cillian Murphy leitet in der Rolle von Thomas Shelby ein kriminelles Netzwerk im Birmingham der 1920er-Jahre. Die «Peaky Blinders»-Gang kämpft um die Vorherrschaft in der gebeutelten englischen Stadt und scheut nicht vor roher Gewalt. Thomas Shelby (Murphy) zeichnet seinen ausgeprägten Sinn für Intrigen aus, die ihm theoretisch immer den Vorteil verschaffen.
Ab 4. Oktober startet die bereits fünfte Staffel der britischen Erfolgsserie auf Netflix und verspricht abermals beste Unterhaltung – obwohl sich die Serie stellenweise zu sehr an Klischees bedient. Die Serie wird trotzdem ein Klickgarant für den Streamingdienst.
«Dolemite Is My Name»
Netflix hat bei der Produktion und vor allem beim Casting dieses sogenannten Blaxploitation-Films an keiner Ecke gespart: Nicht nur gibt es endlich wieder Eddie Murphy in einer Komödie zu sehen, mit von der Partie sind auch noch andere zahlreiche Namen aus Hollywood. Wesley Snipes gibt sein Comeback, Snoop Dogg ist dabei, Keegan-Michael Key und Comedian Chris Rock geben sich ebenfalls die Ehre.
Zum Plot: Als der Rhythm-and-Blues-Sänger Rudy Ray Moore plötzlich die Schnapsidee hat, Comedian zu werden, erfindet er die Figur «Dolemite». Jener ist ein Zuhälter, kleidet sich auffällig, prahlt mit seinen angeblichen sexuellen Fähigkeiten und Errungenschaften – und scheitert trotzdem als Stand-up-Komiker. Er entscheidet sich darum, kurzerhand einen Film über «Dolemite» zu drehen. Dies ist natürlich einfacher gesagt als getan.
Die urkomische Geschichte beruht übrigens auf wahren Begebenheiten.
«Dolemite Is My Name» kommt am 4. Oktober in die Netflix'sche Bibliothek und scheint vor überspitztem Schauspiel und Slapstick-Humor zu strotzen. Fans der alten Comediangarde rund um Richard Pryor und Eddie Murphy dürften sich daran definitiv satt sehen.
Netflix überzeugt aber nicht nur mit Neuheiten, sondern eben auch mit frischen Lizenzen zu älteren Filmen – darunter finden sich auch einige Perlen.
«Trainspotting»
Der Kultfilm findet endlich seinen Weg auf eine Streamingplattform. Das schottische Drama basiert auf dem gleichnamigen Roman von Irvine Welsh. In der Hauptrolle sieht der Zuschauer den «Star Wars»-Schauspieler Ewan McGregor, der dann auch im Sequel von 2017 selbige Rolle übernahm.
Der Film handelt vom heroinabhängigen Mark Renton (McGregor), der während des ganzen Films clean werden will. Er dröhnt sich allerdings fast ohne Unterbrechung während des deprimierenden Streifens zu. Bei einem Drogendeal klaut er dann 16'000 britische Pfund und will damit ein neues Leben starten. Ab 1. Oktober kann der Drogenrausch auf Netflix verfolgt werden.
Regisseur Danny Boyle legte 1996 Wert darauf, den Film als halluzinatorisch-surreale Erfahrung darzustellen – dass der Drogenkonsum darin eine fröhliche Freizeitbeschäftigung ist, wurde dann auch von mehreren Kritikern bemängelt. Glamouröser und gleichzeitig fragwürdiger liesse sich die Drogensucht kaum verbildlichen.
«Troy»
Brad Pitt mit blonder Mähne und fast immer oben ohne dürfte so manche Kinobesucherin in Wallung gebracht haben, als «Troja» 2004 auf die Leinwände der Welt kam. Davon abgesehen ist der Film ein Klassiker der Monumentalfilme. Inspiriert durch Homers Ilias schaffte der spätere «Game of Thrones»-Schreiber David Benioff ein Spektakel, das zeitlos ist.
Nachdem Achilles (Pitt), der grösste Krieger seiner Zeit, Thessalien durch einen einzigen Kampf unterworfen hatte, steht Helena von Troja (Diane Kruger) im Mittelpunkt: Paris (Orlando Bloom) entführt sie aus Liebe und mit ihrem Einverständnis. Ihr Ehemann Menelaos will sie nun also zurück und zettelt einen Krieg an. Inmitten dessen bekommt das berühmte trojanische Pferd freilich auch die nötige Leinwandzeit.
Ab 1. Oktober wütet Achilles in Troja und nun endlich auch auf Netflix.
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