«Hobbs and Shaw» Dwayne Johnson, Jason Statham und der grottige Drehbuchautor

Von Fabian Tschamper

31.7.2019

Explosionen, Testosteron und Einzeiler – all dies produziert von Dwayne Johnson und Jason Statham. Warum im Rampenlicht aber Vanessa Kirby scheint und der Drehbuchautor gefeuert gehört, darüber klärt die «Bluewin»-Filmkritik auf.

Schnelle Autos und brachiale Action sind ein Kinoleinwand-Evergreen. Dazu braucht man nicht einmal mehrere stichhaltige Argumente. Dass im Mai 2020 der neunte (in Zahlen: 9.) Teil der «Fast and Furious»-Reihe in die Kinos kommt, reicht da völlig aus. Und das geschaffene Universum um die Tuner und Raser spuckte jüngst gar einen Ableger heraus: «Fast & Furious: Hobbs and Shaw» startet diese Woche in den Kinos schweizweit. Werden die Erwartungen des Besuchers erfüllt?

Da jeder Kinogänger unterschiedliche hat, sollte dies umformuliert werden: Der Film erfüllt ausschliesslich die Erwartungen von Fans der trommelfellzermürbenden, kompromisslosen Action. Da folgt kein Und und kein Aber, das war's. Punkt.



Die Geschichte ist schnell umrissen. Luke Hobbs (Dwayne Johnson) und Deckard Shaw (Jason Statham) müssen verhindern, dass ein Supervirus – weniger lächerlich kann es leider nicht ausgedrückt werden –, in die falschen Hände kommt und damit die Welt ausgelöscht wird. Dessen nicht genug ist ihr Gegenspieler auch noch ein Cyborg. Brixton Lore (Idris Elba) hält deshalb einiges aus und mit den anderen beiden Krawallbrüdern locker mit.

Höchste Höhen und tiefste Tiefen

Wer zu oben genannten Actionjunkies gehört, der kommt freilich voll und ganz auf seine Kosten. Der kann jetzt auch getrost aufhören zu lesen, da das Folgende nicht mehr von Interesse sein dürfte.

Dwayne Johnson und Jason Statham sind in diesem Genre zuhause, da herrscht kein Zweifel. Vanessa Kirby allerdings, die im Film Deckard Shaws Schwester spielt, haut den Zuschauer komplett von den Socken. Sie erlangte einen breiteren Bekanntheitsgrad durch ihre Rolle in der prämierten britischen TV-Show «The Crown», die von der Königsfamilie handelt. Ausserdem hatte sie letztes Jahr die Rolle des Augenschmauses in «Mission Impossible: Fallout» ergattern können.

In «Hobbs and Shaw» darf sie selber handgreiflich werden und schauspielert dies elegant und effektiv, wobei sie – mit Verlaub – abermals ein Augenschmaus bleibt. Sie beweist damit nicht nur, dass sie auch Actionfilm-Material sein kann. Kirby ist damit schauspielerisch unbedingt  besser unterwegs als Johnson oder Statham. Der Schritt vom noblen englischen Drama zur krassen amerikanischen Action ist mit Bravour gemeistert.

Fehlt also nun nur noch die Schelte: Wem mit dem Lineal zünftig auf die Finger gehauen gehört, ist Chris Morgan. Der Amerikaner verantwortet seit Beginn der «Fast and Furious»-Filme das Drehbuch. Nach «Hobbs and Shaw» wird klar, Chris Morgan schreibt Dialoge so flach wie die Niederlande. Wenn die Zeilen während der Action geschrien werden, dürfte das noch tolerierbar sein. Bei seinen emotionalen Reden möchte man sich jedoch Watte in die Ohren stopfen.

«Fast and Furious: Hobbs & Shaw» will leider nicht mehr sein als ein Actionfeuerwerk. Doch wie wäre ein solcher Krawallfilm mit intelligenten Dialogen und einer spannenden Geschichte? Dann würde womöglich «Quentin Tarantino» drunter stehen.

Das Interview mit Jason Statham und Idris Elba

Interviews mit Jason Statham und Idris Elba

Interviews mit Jason Statham und Idris Elba

Die Stars aus dem «Fast and Furious»-Spinoff «HOBBS AND SHAW» standen Rede und Antwort zum neuen Streifen und den Sticheleien am Set des Blockbusters.

26.07.2019

Die Kino-Highlights im August
Zurück zur Startseite