Ab HerbstDisneys eigener Streamingdienst soll Netflix vom Markt verdrängen
Fabian Tschamper
12.4.2019
Dass Disney eine eigene Plattform für Streaming plant, ist schon länger klar. Nun sind mehr Details über das Angebot und den monatlichen Preis bekannt.
Das grosse Buhlen um den Zuschauer zuhause hat offiziell begonnen. Neben Disney wollen auch diverse andere Produktionsfirmen eine Streaming-Plattform lancieren. Warner hat eine angekündigt, die Filmdatenbank IMDb auch, sogar RTL und Prosieben feilen daran. Ganz zu schweigen von Apple TV, das für die nächsten Wochen erwartet wird.
Disney macht nun Nägel mit Köpfen und hat im hauseigenen Newsletter erste Details zur Oberfläche, zum Preis und zur Filmvielfalt veröffentlicht. Der Name lautet «Disney+» – also alles rund um Disney und mehr. Das mit dem «und mehr» dürfte allerdings schwierig werden. Jeder Dienst will ihre eigenen Produkte auf ihrer eigenen Plattform anbieten. Die Lizenzen für Nicht-Disney-Produktionen werden dem Medienunternehmen demnach entweder ein tiefes Loch in die Kasse reissen oder es wird schlicht unmöglich sein Produktionen zu erwerben, die nicht aus dem eigenen Haus stammen. Kurz gesagt, die jeweiligen Produktionen gehen an den Höchstbietenden.
Disney hat schon länger damit angefangen, Marvel-Serien von Netflix zu nehmen. Fan-Lieblinge wie «The Punisher» oder «Jessica Jones» gibt es dort nicht mehr zu sehen. Die Produktion wurde sogar eingestellt, da Marvel und Netflix keine Partner mehr sind. Ob jene wieder aufgenommen wird, sobald der Disney-Streamingdienst online ist, bleibt abzuwarten.
Ein ernstzunehmender Konkurrent
Erwarten kann der Zuschauer bei «Disney+» aber sämtliche Marvel-Superhelden-Filme, denn die Marvel Studios gehören zu Disney, natürlich wird es auch sämtliche Disney-Klassiker zu sehen geben.
Zusätzlich hat Disney den amerikanischen Sender Fox gekauft. Die grösste Serie bei Fox ist die gelbe Familie «Die Simpsons», alle Staffeln rund um Homer und Co. werden es also ebenfalls auf die Streamingplattform schaffen. Eigenproduktionen von Disney, die exklusiv auf dem Streamingdienst laufen werden, sind noch nicht bekannt. Wenn das «+» im Namen aber nicht nur Dekoration ist, dann darf der Filmfan gespannt sein.
Zur Kostenfrage: «Disney+» wird billiger als Netflix. 6,99 Dollar sind im Monat zu entrichten. Am 12. November geht die Streamingseite in den USA online, und laut Disney-Chef Robert Iger soll sie innerhalb von zwei Jahren «im Grossteil der Welt» verfügbar sein. Disneys Plan: Sich bis 2024 zwischen 60 bis 90 Millionen Abonnenten anzulachen. Netflix konnte innerhalb von zwölf Jahren 150 Millionen Abonnenten generieren, Disneys Ziel scheint also nicht ganz unrealistisch.
Leer und ausgebrannt: In «Destroyer» liefert Nicole Kidman eine beeindruckende One-Woman-Show ab.
Bild: Concorde Filmverleih GmbH
Detective Erin Bell (Nicole Kidman) will sich an jenem Mann rächen, der einst ihr Leben zerstört hat.
Bild: Concorde Filmverleih GmbH
Erin und Chris (Sebastian Stan) werden in einen Undercover-Einsatz geschickt. Doch der Auftrag geht furchtbar schief.
Bild: Concorde Filmverleih GmbH
Der vielleicht naivste aller Superhelden bekommt endlich seinen eigenen Film: «Shazam» zeigt, dass DC der Konkurrenz von Marvel gewachsen ist.
Bild: 2019 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC
Der 14-jährige Billy Batson (Asher Angel) bekommt von einem Zauberer magische Kräfte verliehen.
Bild: 2019 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC
Shazam (Zachary Levi, links) bekommt mit Dr. Sivana (Mark Strong) einen starken Gegner.
Bild: 2019 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC
Nicht nach unten schauen! «Free Solo» zeigt Freikletterer Alex Honnold bei seiner Besteigung von «El Capitan».
Bild: Capelight Pictures
Da hinten will er hoch: Alex Honnold am Fusse des El Capitan.
Bild: Capelight Pictures
Alex Honnold ist der Erste, der den Felsen «El Capitan» ohne Seil bezwungen hat.
Bild: Capelight Pictures
«At Eternity's Gate» erzählt, wie Vincent van Gogh zu einem der wichtigsten Künstler aller Zeiten wurde – und was es mit dem abgeschnittenen Ohr auf sich hat.
Bild: DCM
In Frankreich entwickelt Vincent van Gogh (Willem Dafoe) seinen Stil.
Bild: DCM
In Paris lernt Vincent van Gogh den Maler Paul Gaugin (Oscar Isaac) kennen.
Bild: DCM
Ihnen gehört die Welt: In «Mid90s» lernt Stevie (Sunny Suljic, rechts unten) die Skater Ray (Na-kel Smith), Fuckshit (Olan Prenatt), Ruben (Gio Galicia) und Fourth Grade (Ryder McLaughlin) kennen.
Bild: MFA + Filmdistribution e.K.
Von seinem grossen Bruder Ian (Lucas Hedges, links) bekommt Stevie vor allem Prügel.
Bild: MFA + Filmdistribution e.K.
Jonah Hill (vorn im Bild) hat mit «Mid90s» ein famoses Regiedebüt abgeliefert.
Bild: MFA + Filmdistribution e.K.
Im vierten gemeinsamen «Avengers»-Abenteuer und dem insgesamt 22. Film aus dem Marvel Cinematic Universe suchen die Comic-Helden fieberhaft nach einer Lösung, um die Untaten von Ober-Fiesling Thanos (Josh Brolin) ungeschehen zu machen. Eine entscheidende Rolle wird dabei Ant-Man (Paul Rudd) und Captain Marvel (Brie Larson) zuteil. Copyright: Disney
Bild: Disney
Wird «Avengers: Endgame» auch ein Endspiel für Robert Downey Jr. in seiner ikonischen Rolle als Iron Man?
Bild: Disney
Captain America (Chris Evans) ist im Trailer zu «Avengers: Endgame» der Verzweiflung nahe. Wird seine Rolle überleben?
Die Serien-Highlights im April: Wer erobert den Serienthron?
Das Warten hat ein Ende: In der Nacht zum 15. April beginnt Sky Atlantic (über Teleclub empfangbar) mit der Ausstrahlung der finalen «Game of Thrones»-Staffel – das klare Monatshighlight für Fans der Fantasy-Serie. Doch auch Serienjunkies, die noch nie von der Drachenkönigin gehört haben, können sich im April auf so einige Leckerbissen freuen.
Bild: 2019 Home Box Office, Inc
Bevor bei Sky Atlantic das letzte Kapitel von «Game of Thrones» aufschlägt, beginnt am 1. April zunächst die Abschiedsrunde einer anderen preisgekrönten Serie: «Veep» verabschiedet sich nach sieben Staffeln. Darin greift Selina Meyer (Julia Louis-Dreyfus) in ihrer gewohnt «charmanten» Art noch einmal nach der Präsidentschaft.
Bild: Home Box Office, Inc
«Meine geniale Freundin» basiert auf den Büchern von Elena Ferrante. Die «Ich»-Erzählerin Elena (links) schildert das spurlose Verschwinden ihrer besten Freundin Lila – nicht einmal in Fotos findet man sie wieder. Ab 2. April läuft die Serie zum Bestseller auf Teleclub.
Bild: HBO/Teleclub
1975 wurde die 15-jährige Nola zuletzt gesehen. Nun fand man ihre Leiche auf dem Anwesen des Schriftstellers Harry Quebert, daneben ein ihr gewidmetes Manuskript. «Greys Anatomy»-Star Patrick Dempsey spielt den Autor, der in «Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert» (1. April, TVNOW) unter Mordverdacht gerät.
Bild: TVNOW / 2018 MGM Television Ent. Inc. / Eagle Pictures SpA.
Nachdem er in Staffel 1 seine Liebe zur Schauspielerei entdeckte hatte, schwor Auftragskiller Barry (Bill Hader) im Staffelfinale seinem Dasein als Krimineller ab. Wie gut es ihm gelingen wird, dieses Versprechen an sich selbst zu halten, erfährt man ab 1. April bei Sky Atlantic: Dann startet die zweite Staffel der düsteren Comedy-Serie.
Bild: Home Box Office, Inc
Stana Katic tritt aus dem Schatten von «Castle»: In der von ihr mitproduzierten Thriller-Serie «Absentia» (4. April, 20.13 Uhr, 13th Street, über Teleclub empfangbar) macht sie als Agentin Emily Byrne Jagd auf einen Serienkiller und verschwindet spurlos. Sechs Jahre später wird die Totgeglaubte in einer Hütte im Wald gefunden – ohne Erinnerung an das, was geschehen ist.
Bild: 2017 Sony Pictures Television / 13th Street
Seine Bemühungen in der ersten Staffel waren umsonst: Auch im zweiten Durchgang der Sci-Fi-Comedy «Future Man», ab 5. April bei Amazon, muss sich Hausmeister Josh Futturman (Josh Hutcherson) um die Rettung der Welt bemühen. Ob die Geheimorganisation, die ihn nun rekrutieren will, ihm dabei behilflich sein kann? Oder verfolgt sie ganz andere Pläne?
Bild: 2019 Sony Pictures Television
Mit dem Weihnachtsspecial konnte man sich bereits an Sabrinas (Kiernan Shipka) neue Frisur gewöhnen. Doch wie sich ihr Pakt mit dem Teufel auf die Persönlichkeit der halbsterblichen Hexe auswirkt, bekommt man erst ab 5. April im vollen Umfang zu sehen. Dann stellt Netflix den zweiten Teil der ersten «Chilling Adventures of Sabrina» online.
Bild: Jeff Weddell/Netflix
Mit «Quicksand» zeigt Netflix am 5. April auch noch ein brandneues Original: Nach einem Schulmassaker findet sich Schülerin Maja Norberg (Hanna Ardéhn) wegen Mordes vor Gericht wieder. Stück für Stück lässt Drehbuchautorin Camilla Ahlgren («Die Brücke») ihre Hauptfigur enthüllen, was an dem furchtbaren Tag geschah.
Bild: Johan Paulin / Netflix
Was lange währt, wird endlich gut? Das hoffen Fans von «The Tick» sehr: Drei Jahre nach der Pilotfolge und zwei Jahre nach dem Start der ersten Staffel zeigt Amazon am 5. April endlich neue Episoden der schrägen Eigenproduktion. Darin muss sich der blaue Titelheld (Peter Serafinowicz) neuen und alten Feinden stellen.
Bild: 2019 Amazon.com Inc.
Im fiktiven Staat Gilead werden die wenigen verbliebenen Frauen, die noch Kinder gebären können, von einer zynischen Herrscherschicht missbraucht. Doch einige begehren auf. So wie die unbeugsame Desfred (Elisabeth Moss). Die erste Staffel der preisgekrönten Dystopie «The Handmaids Tale» zeigt ab 9. April, 20.15 Uhr, nun RTL Passion (über Teleclub empfangbar).
Bild: TVNOW / 2017 MGM
Das kleine Wales setzt einen weiteren Farbtupfer auf die Krimi-Landkarte: Im Leben der erfolgreichen Anwältin Faith Howell (Eve Myles) läuft alles wie am Schnürchen – bis ihr Mann auf dem Weg zur Arbeit verschwindet. Als sie sich auf Spurensuche begibt, entdeckt Faith, dass er ein Doppelleben führte. Fox (über Teleclub empfangbar) zeigt «Keeping Faith» ab 9. April.
Bild: Fox
In Frankreich ist Gad Elmaleh (links) ein Megastar – und geniesst im Alltag entsprechende Privilegien. Als er jedoch zu seinem Sohn nach L.A. zieht, muss sich der Komiker plötzlich an ein Leben ohne Promibonus gewöhnen. Das entpuppt sich in der Netflix-Satire «Huge in France», in der Elmaleh sich ab 12. April selbst spielt, als schwieriger als gedacht.
Bild: Adam Rose/Netflix
Noch sind Jon (Kit Harington) und Daenerys (Emilia Clarke) schwer verliebt. Doch wird das so bleiben, wenn sie erfahren, dass sie Tante und Neffe sind und sein Thronanspruch grösser ist als ihrer? Das sind nur zwei der Fragen, die «Game of Thrones»-Fans vor Beginn der achten Staffel beschäftigen, die Sky Atlantic ab 15. April zeigt.
Bild: 2019 Home Box Office
Pornografie auf Skys Serienkanal Atlantic? Richtig gesehen: Ab 15. April setzen sich Jennifer-Rostock-Sängerin Jennifer Weist und Kulturjournalist Axel Brüggemann in der Doku-Reihe «Porn Culture» mit der Frage auseinander, wie sich Pornografie und das Sexualverhalten der Menschen seit den 1950er-Jahren verändert hat.
Bild: Sky/Mike Kraus
Roter Ferrari, die legendäre Titelmusik und natürlich Hawaii: Die Neuauflage von «Magnum», die ab 17. April, 20.15 Uhr, bei VOX läuft, bemüht sich erst gar nicht um grossartige Veränderung. Mit einer Ausnahme: «Magnum P.I.», gespielt von Jay Hernandez, fehlt der Schnauzbart! Ermitteln kann man so offenbar trotzdem: Die zweite Staffel ist geordert.
Bild: TVNOW / 2018 CBS Studios Inc. and Universal Television LLC
«Stromberg» und sein Autor sind wieder vereint: Für die neue ZDF-Comedy-Serie «Merz gegen Merz» haben sich Christoph Maria Herbst und Ralf Husmann erneut zusammengetan – und Annette Frier ins Boot geholt. Sie und Herbst liegen ab 18. April, 22.15 Uhr, für acht folgen im komischen Scheidungskrieg.
Bild: ZDF / Martin Valentin Menke
Jenny (Lotta Tejle) und Cecilia brauchen Geld: Die eine steckt im Scheidungskrieg, die andere hat Geld an der Börse verloren. Da bringt ein sterbenskranker Krimineller die beiden auf eine Idee: Warum nicht den geplanten Bankraub, für den der Gauner zu schwach ist, gemeinsam in die Tat umsetzen? ARTE zeigt «Nur ein Bankraub» ab 18. April, 20.15 Uhr.
Bild: ARTE/ Ulrika Malm
Lang bevor der 19. April als Ausstrahlungstermin der fünften Staffel feststand, hatte Amazon sein langlebigstes Original bereits um eine sechste verlängert. Es ist also davon auszugehen, dass Harry Bosch (Titus Welliver) seinen Undercover-Einsatz überleben wird: Er soll eine Bande überführen, die mit verschreibungspflichtigen Rauschmitteln dealt.
Bild: Amazon Inc
Auch in der dritten Staffel von «The Good Fight» (24. April, Fox) müssen die Anwälte von Reddick, Boseman und Lockhart feststellen, dass in der «post-faktischen» Zeit auch vor Gericht nicht immer Fakten entscheiden. Kann der neue, nicht ganz unkomplizierte Kollege Roland Blum (Michael Sheen) daran etwas ändern, den Maia (Rose Leslie) angeworben hat?
Bild: Fox
Jahrelang hatte Diana (Teresa Palmer) ihre magischen Kräfte ignoriert. Dann jedoch stösst die Historikerin bei ihrer Arbeit auf ein Buch, hinter dem alle magischen Kreaturen her sind: Hexen, Dämonen – und Vampire. Einer von ihnen wird der Hexe so schnell nicht aus dem Kopf gehen. «A Discovery of Witches» startet am 26. April bei Sky 1 (über Teleclub empfangbar).
Bild: Sky UK Limited
«McMafia» nimmt SRF-1-Zuschauer ab 29. April, 23.30 Uhr, von London aus mit auf eine Weltreise durch das organisierte Verbrechen. Als Guide fungiert Alex Godman (James Norton). Der in England aufgewachsene Sohn russischer Exilanten mit Mafia-Hintergrund hat sein Leben lang versucht, dem Schatten seiner kriminellen Vergangenheit zu entkommen.
Bild: SRF/Cuba Pictures/ CPL Godman
Der Ableger von «Greys Anatomy» hat sich in der ersten Runde bewährt. Ab 29. April legt SRF zwei 21.00 Uhr die zweite Staffel von «Seattle Firefighters» nach – Crossover zur Mutterserie inklusive. Gleich zu Beginn der neuen Folgen hängt das Leben eines Teammitglieds am seidenen Faden. Und die Einsätze werden nicht ungefährlicher.
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