«Once Upon a Time in Hollywood» in Locarno Brad Pitt und ein sehr spezielles Lob für Tarantino

Von Fabian Tschamper

10.8.2019

Der Filmemacher Quentin Tarantino kann erst wertgeschätzt werden, wenn man seine Arbeitsweise bis hin zu seinen Fetischen kennt. Nur einmal Brad Pitt fragen.

Am Film Festival Locarno wird Quentin Tarantinos jüngstes Werk gezeigt. «Once Upon a Time in Hollywood» erzählt die Geschichte eines abgehalfterten Filmstars (Leonardo DiCaprio) und dessen Stuntman (Brad Pitt). Der Film ist Tarantinos Homage an jenes Hollywood, in welches er sich während seiner Kindheit verliebt hat – buchstäblich, denn der Film spielt im Jahr 1969, da war der kleine Quentin gerade mal sieben.

Heute, 50 Jahre später, kennt jeder Kinogänger den Namen Quentin Tarantino. Selbst wenn sein Name nur mit übermässig blutigen Szenen assoziiert wird, Tarantino ist entschieden mehr als die Katana-Szene aus «Kill Bill». Er ist ein Perfektionist und Cinephiler, was ihn wohl nicht zum umgänglichsten Typen in Hollywood machen dürfte. Und doch gehört er zu den gefragtesten Regisseuren unter den Schauspielern, eben gerade wegen seiner Eigenheiten. Und auch weil er in Interviews  – heute wie vor 20 Jahren – immer mit derselben Leidenschaft über Kinofilme redet.



US-Schauspieler Brad Pitt fasste Tarantinos Wesen und Arbeitsweise wohl am besten zusammen in dieser Laudatio. Der Name Tarantino lebe in der Popkultur und präge eigene Begriffe unter Fans und Filmemachern: Anhänger seiner Werke bezeichneten sich oft als «Quentinologen», und Regisseure hätte man nach einer besonders blutigen Szene schon sagen hören: Heute haben wir einen auf Tarantino gemacht. Die Aufnahme eines schönen weiblichen Fusses würde man in der Branche indes als «Quentin» bezeichnen.

Es ist bekannt, dass Tarantino einen Fetisch für Frauenfüsse hat, was er hier und da einfliessen lässt in seinen Filmen.



Tarantino ist ein Phänomen. Achtsame Augen finden unzählige Referenzen zu Filmklassikern in seinen Werken sowie auch Querverweise auf seine eigenen Streifen. Ein Beispiel: Im Film «Pulp Fiction» tauchen – natürlich minutiös platziert – Werbeplakate für «Red Apple Cigarettes» auf, und die Charaktere rauchen jene auch.

Im Verlauf von Tarantinos Filmographie erscheint bis und mit «Once Upon a Time in Hollywood» immer wieder diese Marke. Der Titel seines neuesten Werks ist natürlich eine Anlehnung an Sergio Leones «Once Upon a Time ...»-Reihe. 

Es ist jedem ans Herz zu legen, sich an einem Wochenende mit Quentin Tarantino zu befassen. Oder wie es der mühelos komische Brad Pitt ausgedrückt hat: «Falls Sie vergessen haben, was Sie an Filmen lieben, dann braucht es nur eine Nacht mit Quentin.»

Die Kino-Highlights im August
Zurück zur Startseite