«Druck, Hass, Manipulation»
Eine neue TV-Doku über «GNTM» blickt hinter die Kulissen der erfolgreichen Castingshow. Ex-Teilnehmerinnen erheben Vorwürfe gegen die TV-Macher.
29.06.2023
Eine neue TV-Doku über «GNTM» blickt hinter die Kulissen der erfolgreichen Castingshow. Ex-Teilnehmerinnen erheben Vorwürfe gegen die TV-Macher.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- «Germany's next Topmodel» läuft seit 2006 erfolgreich.
- Hinter der Sendung steckt Model-Mama Heidi Klum, sie ist auch der Host der Sendung.
- Die Dokumentation «Druck, Hass, Manipulation: Wie kaputt macht ‹Germany‘s Next Topmodel›?» lief auf NDR.
Rund 100 ehemalige Kandidatinnen und 50 Mitarbeiter von «Germany's next Topmodel» hat das Rechercheteam der neuen TV-Doku «Druck, Hass, Manipulation: Wie kaputt macht ‹GNTM?›» angefragt.
Selten hätten die Dokfilmer erlebt, dass eine so grosse Angst herrsche, vor die Kamera zu treten und öffentlich über die Sendung zu reden. Rund die Hälfte hat mit dem TV-Team vertraulich gesprochen. Viele befürchteten, von ProSieben angeklagt oder von der Öffentlichkeit angefeindet zu werden.
In der 75-minütigen Doku reden die ehemaligen Teilnehmerinnen aus verschiedenen Staffeln über psychische und soziale Probleme, Depressionen bis hin zu Suizidgedanken.
Auch Simone Kowalski, Gewinnerin der 14. Staffel, kommt zu Wort: «Was das mit einem macht, kann man nicht beschreiben», sagt sie. 2020 war Liljana Kaggwa bei der Show dabei. Sie erzählt, sie habe während und nach der Sendung viel Hass abbekommen. Sie habe mit Depressionen und Suizidgedanken zu kämpfen gehabt.
Streit unter den Frauen, Tränen und emotionale Ausbrüche, vieles sei bei «GNTM» auch extra inszeniert. Dramen lassen sich gut verkaufen und sorgen für hohe Quoten. «Inwiefern beeinflussen die Redakteure das Geschehen?», will eine Dokfilmerin von Tessa Bergmeier wissen. «Sehr», lautet ihre Antwort. Sie war 2009 bei der vierten Staffel dabei.
Da wurde behauptet, diese oder jene Kandidatin spreche hinter dem Rücken schlecht über andere. «Die haben Informationen gestreut, die nicht den Tatschen entsprochen haben, um Streit zu kreieren.» Sie selbst sei interessant für die Kamera gewesen, weil sie für Drama gesorgt habe.
Der Sender nimmt Stellung
Der Haussender von «GNTM» ProSieben hat schriftlich gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk – dem Auftraggeber der Doku – geäussert. ProSieben schreibt, es gebe eine Fürsorgepflicht gegenüber den Kandidatinnen. Man erkläre ihnen vor Sendestart zum Beispiel, was Öffentlichkeit bedeute. Ein Social-Media-Team coache ausserdem die Teilnehmerinnen. Der Sender stellt klar, wer bei den aufgestellten Regeln nicht mitmachen wolle, könne auch jederzeit aussteigen.
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