Bestsellerautor Jussi Adler-Olsen Er hat viel Erfahrung mit Krebs – aber diesmal droht ihm der Tod

Von Steffen Trumpf, dpa

2.2.2025 - 14:16

Der dänische Bestseller-Autor Jussi Adler-Olsen ist an Knochenmarkskrebs erkrankt. (Archivbild)
Der dänische Bestseller-Autor Jussi Adler-Olsen ist an Knochenmarkskrebs erkrankt. (Archivbild)
Henning Kaiser/dpa

Es ist ein Schock für viele Krimi-Fans: Der dänische Schriftsteller Jussi Adler-Olsen macht eine unheilbare Krebserkrankung öffentlich. Trotz der Diagnose verliert der Däne nicht die Hoffnung.

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  • Jussi Adler-Olsen zählt zu den grossen Namen des Skandinavien-Krimis.
  • Nun gab der dänische Bestsellerautor in einem Interview bekannt, dass er unheilbar an Knochenmarkkrebs erkrankt sei.
  • «Also ich werde an dieser Krankheit sterben. Sie ist unheilbar. Bis auf Weiteres jedenfalls», so der 74-Jährigen.

Der dänische Erfolgsautor Jussi Adler-Olsen («Erbarmen») ist unheilbar an Knochenmarkkrebs erkrankt. Das gab der 74-Jährige in einem Interview mit der Zeitung «Politiken» bekannt. 

«Mir geht es gut. Den Umständen entsprechend», sagt Adler-Olsen. Und weiter: «Also ich werde an dieser Krankheit sterben. Sie ist unheilbar. Bis auf Weiteres jedenfalls.» Er hoffe auf neue Behandlungsmethoden.

Einer der bekanntesten Bestsellerautoren Skandinaviens

Jussi Adler-Olsen zählt zu den grossen Namen des Skandinavien-Krimis. Seine Romane um den Spezialermittler Carl Mørck vom Sonderdezernat Q der Polizei in Kopenhagen gelten als eine der erfolgreichsten Thriller-Reihen der vergangenen Jahre, gerade in Deutschland feierten sie grosse Erfolge. 

Die Werke wurden millionenfach verkauft, vielfach ausgezeichnet und mehrmals verfilmt. Erschienen sind sie in mehr als 40 Ländern.

Sein zehnter und letzter Teil der Reihe, «Verraten», ist im März 2024 in den Schweizer Buchhandel gekommen. Schwer gefallen sei ihm der Abschied von seinen Figuren nicht, hatte er damals der Deutschen Presse-Agentur gesagt.

«Sie sind in meinem Herzen und manchmal sprechen sie mit mir», sagte er. «Der einzige Unterschied ist, dass ich nicht mehr über sie schreibe.»

Krebs-Diagnose schon vor einem Jahr

Zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung in der Schweiz wusste Jussi Adler-Olsen bereits von seiner Erkrankung, ohne sie zunächst öffentlich zu machen. 

Bereits im vergangenen Februar war er in ein Kopenhagener Spital eingeliefert worden, nachdem er beim Schleppen von Umzugskartons plötzlich Rückenschmerzen bekommen hatte. Die Diagnose: Multiples Myelom, gemeinhin als Knochenmarkkrebs bekannt. 

Es habe sich gezeigt, dass drei Rückenwirbel zusammengebrochen waren, berichtete Adler-Olsen bei «Politiken». «Der Krebs hat sie aufgefressen.» Zwei weitere Wirbel sollten im Herbst folgen.

Nach dem Befund wurde er in eine Spezialabteilung des renommierten Kopenhagener Reichskrankenhauses verlegt. Fast ein halbes Jahr lag er dort – unter seinem bürgerlichen Namen Carl Olsen, damit er möglichst ungestört mit seiner Diagnose und den enormen Schmerzen fertig werden konnte. 

Termine sagte er allesamt ab, auch eine geplante Lesereise. Er bekomme weiter Chemotherapie und Morphium, schildert er.

Adler-Olsen: «Ich werde an dieser Krankheit sterben»

Mit Krebs hat Adler-Olsen bereits mehrmals Bekanntschaft gemacht. Im Jahr 2000 wurde bei ihm Dickdarmkrebs festgestellt, 2009 dann Prostatakrebs. Zwei Jahre später wurden bei einer Routineuntersuchung erneut Krebszellen gefunden. 

Diesmal ist die Erkrankung noch ernster. Vor einiger Zeit betrug die durchschnittliche Überlebensdauer von Erkrankten drei Jahre, sagte Adler-Olsen. Nun hoffe man auf sieben bis zehn Jahre.

Was geschieht mit Carl Mørck?

Die Mørck-Serie wird nun von dem Autorinnen-Duo Line Holm und Stine Bolther fortgesetzt, wie der Bestsellerautor ankündigt. Er selbst ist im Hintergrund weiter involviert. 

Der elfte Teil der Reihe soll demnach in Dänemark bereits Ende März unter dem Titel «Døde sjæle synger ikke» (auf Deutsch: Tote Seelen singen nicht) herauskommen – mit einer weiblichen Hauptfigur französischer Herkunft namens Helena Henry. Wann der Roman in den deutschen Handel kommt, ist noch nicht bekannt.


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