Der Trailer zu «Deep Water»
Den Erotik-Thriller «Deep Water» kannst du dir seit Freitag auf Amazon Prime ansehen. Für einen gelungenen Filmabend solltest du dich aber lieber für einen anderen Film entscheiden.
21.03.2022
Den Erotik-Thriller «Deep Water» kannst du dir seit Freitag auf Amazon Prime ansehen. Für einen gelungenen Filmabend solltest du dich aber lieber für einen anderen Film entscheiden.
20 Jahre lang hat Adrian Lyne keinen Film mehr gedreht. Der britische Regisseur lieferte ab 1983 Kino-Hit auf Kino-Hit: «Flashdance», «Eine verhängnisvolle Affäre», «Ein unmoralisches Angebot». Lyne gilt als Meister der Erotikfilme im Mainstream. Nachdem er sich jahrelang auf seinen Landsitz in Südfrankreich zurückgezogen hatte, will er es mit «Deep Water» auf Amazon Prime noch einmal wissen.
Zur Handlung: Der Ingenieur Vic (Ben Affleck) führt mit seiner Frau Melinda (Ana de Armas) eine lieblose Ehe. Ständig muss er mitansehen, wie sie ihn vor den Augen seiner Freunde betrügt und hat anscheinend akzeptiert, dass sie eine andere Vorstellung von Treue hat als er. Als aber einer ihrer Liebhaber nach dem anderen verschwindet, kommt der Verdacht auf, dass Vic doch nicht so harmlos ist, wie man meint.
Auf dem Papier erinnert die Story von «Deep Water» an Lynes Glanzzeiten. Sie bietet Sex, Eifersucht, Leidenschaft – und Mord. In der Realität ist «Deep Water» aber beinahe auf allen Ebenen misslungen.
Erotik-Thriller ohne Chemie
Die wohl grösste Sünde: Ana de Armas und Ben Affleck verbindet keinerlei Chemie miteinander. Das ist umso überraschender, da das Paar am Set des Films ihre Affäre im echten Leben begann. Davon merkt man in «Deep Water» allerdings nichts. Ihr Katz-und-Maus-Spiel beschränkt sich darauf, dass de Armas sich mal mehr, mal weniger angezogen vor Affleck räkelt, während der alternativ einen verwirrten oder besorgten Gesichtsausdruck aufsetzt.
Sorgen dann wenigstens die Thriller-Elemente für ein wenig Spannung? Schliesslich bieten die Filme von Adrian Lyne oft auch einen Blick in die Abgründe der menschlichen Psyche. Leider kann «Deep Water» auch hier nicht punkten.
Lachhafte Dialoge
Anstatt der Frage, ob Ben Afflecks Figur tatsächlich ein Mörder ist, über den ganzen Film nachzugehen, wird die Antwort nach einer Stunde Laufzeit in einer unbedeutend erscheinenden Erinnerungsszene geliefert. «Deep Water» bietet keinerlei Subtilität, keinen Platz für Interpretationen. Bei einer Handlung, die sowieso schon dünn wie Seidenpapier ist, ist das fatal. Sie plätschert ohne Überraschungen oder nennhafte Höhepunkte vor sich hin, bis der Film dann irgendwann endet. Zuvor werden die Dialoge und die Entscheidungen der Figuren allerdings noch so absurd, dass der Erotik-Thriller eher für Gelächter sorgt als für Erregung.
«Deep Water» kann nicht einmal den bisherigen Tiefpunkten von Adrian Lyles Karriere das Wasser reichen. So traurig es ist: Der Regisseur hätte lieber in Rente bleiben sollen. Denn «Deep Water» wäre sogar nach einem Jahr Pause eine Enttäuschung gewesen. Nach 20 Jahren Wartezeit ist er aber nur peinlich.
«Wenn die Gondeln Trauer tragen», 1973: Die leidenschaftliche Sexszene im Psychothriller wird bis heute inmer wieder heiss diskutiert. Publikum und Kritiker*innen waren sich sicher, dass sie real war. Die Schauspieler Donald Sutherland und Julie Christie dementieren dies jedoch bis heute.
«Wenn der Postmann zweimal klingelt», 1981: Der Titel des Filmes ist längst zu einem geflügelten Ausdruck geworden. Ob die Menschen, die ihn benutzen, auch wissen, welche heisse Sexszene zwischen Jack Nicholson und Jessica Lange auf dem Küchentisch gedreht wurde?
«9 1/2 Wochen», 1986: Kunsthändlerin Elizabeth (Kim Basinger) hat mehrere unglücklichen Beziehungen hinter sich und keine Lust mehr auf eine feste Bindung. Bis ihre Bekanntschaft mit dem Banker John (Mickey Rourke) dies ändert. Für das Liebesspiel zweckentfremdet das Paar unter anderem Eiswürfel, Erdbeeren und Schlagrahm.
«Harry und Sally», 1989: Es ist die beste Sexszene ohne Sex. Um ihrem Lieblingsmann Harry (Billy Crystal) zu erklären, dass er nicht so gut im Bett ist, wie er selbst annimmt und Frauen zudem wissen, wie Befriedigung vorgespielt wird, demonstriert Sally (Meg Ryan) in einem Restaurant einen vorgetäuschten Höhepunkt – fast bis zur Besinnungslosigkeit und in voller Lautstärke.
«Thelma and Louise», 1991: Als der Film von Ridley Scott in die Kinos kommt, beginnt etwas Neues im Roadmovie-Genre, das bis dahin Frauen die klassischen Nebenrollen zuwies. Die Sexszene zwischen Brad Pitt und Geena Davies ist zudem so heiss, dass sie für die Kino-Version zensiert wurde.
«Basic Instinct», 1992: Die Sexszenen in diesem Thriller sorgen für Furore. Für Diskussionen sorgt zudem die Verhörszene mit den überschlagenen Beinen. Sharon Stone erklärte später, Regisseur Paul Verhoeven habe sie gebeten, ihren Slip auszuziehen, weil der weisse Stoff das Licht reflektiere, man also gar nichts sehen könne. Im fertigen Film war es jedoch so, dass man einiges sehen konnte – und das war wohl auch Verhoevens Absicht.
«Color of Night», 1994: In diesem Thriller lieben sich Bruce Willis und Jane March nur im Bett, sondern auch im Pool. Und dort passiert es dann: Die Zuschauer*innen bekommen einen kurzen Moment lang die ganze Männlichkeit von Willis zu Gesicht. Was im prüden Amerika für ziemlich viel Aufregung sorgte.
«Titanic», 1997: Rose (Kate Winslet) und Jack (Leonardo DiCaprio) gelangen auf ihrer Flucht durch das Schiff in einen Frachtraum, wo sie sich in einem Auto ihrer Leidenschaft hingeben. Unvergesslich bleibt diese Szene auch deshalb, weil irgendwann Roses Hand an die beschlagene Autoscheibe klatscht.
«Boogie Nights», 1997: In diesem Film über das Pornogeschäft gibt es diverse Sexszenen. Bis heute unvergessen ist vor allem die Schlussszene mit Mark Wahlberg. Als der Schauspieler die Hosen runterlässt, bringt dies manch einen Mann zum Erblassen. Später gab der Schauspieler zu, dass das Ding zwischen seinen Beinen ein Fake-Penis war.
«Monster's Ball», 2001: Der Film des Schweizer Regisseurs Marc Forster sorgte nicht nur für Furore, weil er die Liebesgeschichte einer Schwarzen (Halle Berry) und eines weissen Mannes (Billy Bob Thornton) porträtiert, der aus einem rassistischen Elternhaus stammt, sondern auch wegen der wilden Sexszene, während der Berry immer wieder «Make me feel better» flüstert.
«Brokeback Mountain» (2005): Der Film brach mit einem Tabu im Kino: Sex zwischen zwei Männern. Im abgedunkelten Zelt bricht die Leidenschaft aus Enni (Heath Ledger) und Jack (Jake Gyllenhaals) hervor. Der Sex ist dann allerdings ziemlich lieblos (oder unbeholfen?). Beide Männer behaupten zudem am Morgen danach, nicht schwul zu sein.
«Love» (2015): Der französische Regisseur Kaspar Noe ist bekannt für leidenschaftliche Darstellung von Sex. Für seine Fans war es deshalb wenig verwunderlich, dass die erste Szene in «Love» eine Liebesszene ist. Die Debatte darüber war auch deshalb hitzig, weil die meisten Sexszenen echt sein sollen.
«Fifty Shades of Grey», 2015 und 2017: Die zwei Filme begeisterten Millionen von Zuschauern*innen. Leidenschaftlich besprochen wurde die Szenen, wenn das Paar in sein Spielzimmer geht und sich an BDSM-Praktiken versucht. Die Liebeskugeln und die anderen Sexspielzeuge, die im Film zu sehen sind, wurden danach in Schweizern Sexshops zu Verkaufsrennern.
«Nymphomaniac», 2013: In Lars von Triers Zweiteiler sieht es so aus, als hätten Charlotte Gainsbourg, Shia LaBeouf und Stacy Martin tatsächlich Sex zusammen vor der Kamera. Dem ist aber nicht so, vielmehr wurden Pornodarsteller*innen engagiert, die die Szenen nachspielten und dabei wirklich Sex hatten. In der Postproduktion wurden später Gesichter und Körperteile ausgetauscht und so die perfekte Illusion kreiert.
«Eldorado KaDeWe», 2021: Die Fernsehserie, in der Joel Basman die Hauptrolle spielt, taucht ins Berlin der 20er-Jahre ab und erzählt eine lesbische Liebesgeschichte. «Die Abbildung lesbischer Sexualität ist im Kino eine lange Aneinanderreihung von Ärgernissen,» schrieb dazu die Berliner Tagesszeitung TAZ, um danach begeistert zu resümieren: «Dass es ausgerechnet einer Serie der ARD gelingt, derart wahrhaftig und facettenreich von der Liebe zwischen zwei Frauen zu erzählen, ist für sich genommen schon eine kleine Sensation.»
Die 15 legendärsten Liebesszenen der Filmgeschichte
«Wenn die Gondeln Trauer tragen», 1973: Die leidenschaftliche Sexszene im Psychothriller wird bis heute inmer wieder heiss diskutiert. Publikum und Kritiker*innen waren sich sicher, dass sie real war. Die Schauspieler Donald Sutherland und Julie Christie dementieren dies jedoch bis heute.
«Wenn der Postmann zweimal klingelt», 1981: Der Titel des Filmes ist längst zu einem geflügelten Ausdruck geworden. Ob die Menschen, die ihn benutzen, auch wissen, welche heisse Sexszene zwischen Jack Nicholson und Jessica Lange auf dem Küchentisch gedreht wurde?
«9 1/2 Wochen», 1986: Kunsthändlerin Elizabeth (Kim Basinger) hat mehrere unglücklichen Beziehungen hinter sich und keine Lust mehr auf eine feste Bindung. Bis ihre Bekanntschaft mit dem Banker John (Mickey Rourke) dies ändert. Für das Liebesspiel zweckentfremdet das Paar unter anderem Eiswürfel, Erdbeeren und Schlagrahm.
«Harry und Sally», 1989: Es ist die beste Sexszene ohne Sex. Um ihrem Lieblingsmann Harry (Billy Crystal) zu erklären, dass er nicht so gut im Bett ist, wie er selbst annimmt und Frauen zudem wissen, wie Befriedigung vorgespielt wird, demonstriert Sally (Meg Ryan) in einem Restaurant einen vorgetäuschten Höhepunkt – fast bis zur Besinnungslosigkeit und in voller Lautstärke.
«Thelma and Louise», 1991: Als der Film von Ridley Scott in die Kinos kommt, beginnt etwas Neues im Roadmovie-Genre, das bis dahin Frauen die klassischen Nebenrollen zuwies. Die Sexszene zwischen Brad Pitt und Geena Davies ist zudem so heiss, dass sie für die Kino-Version zensiert wurde.
«Basic Instinct», 1992: Die Sexszenen in diesem Thriller sorgen für Furore. Für Diskussionen sorgt zudem die Verhörszene mit den überschlagenen Beinen. Sharon Stone erklärte später, Regisseur Paul Verhoeven habe sie gebeten, ihren Slip auszuziehen, weil der weisse Stoff das Licht reflektiere, man also gar nichts sehen könne. Im fertigen Film war es jedoch so, dass man einiges sehen konnte – und das war wohl auch Verhoevens Absicht.
«Color of Night», 1994: In diesem Thriller lieben sich Bruce Willis und Jane March nur im Bett, sondern auch im Pool. Und dort passiert es dann: Die Zuschauer*innen bekommen einen kurzen Moment lang die ganze Männlichkeit von Willis zu Gesicht. Was im prüden Amerika für ziemlich viel Aufregung sorgte.
«Titanic», 1997: Rose (Kate Winslet) und Jack (Leonardo DiCaprio) gelangen auf ihrer Flucht durch das Schiff in einen Frachtraum, wo sie sich in einem Auto ihrer Leidenschaft hingeben. Unvergesslich bleibt diese Szene auch deshalb, weil irgendwann Roses Hand an die beschlagene Autoscheibe klatscht.
«Boogie Nights», 1997: In diesem Film über das Pornogeschäft gibt es diverse Sexszenen. Bis heute unvergessen ist vor allem die Schlussszene mit Mark Wahlberg. Als der Schauspieler die Hosen runterlässt, bringt dies manch einen Mann zum Erblassen. Später gab der Schauspieler zu, dass das Ding zwischen seinen Beinen ein Fake-Penis war.
«Monster's Ball», 2001: Der Film des Schweizer Regisseurs Marc Forster sorgte nicht nur für Furore, weil er die Liebesgeschichte einer Schwarzen (Halle Berry) und eines weissen Mannes (Billy Bob Thornton) porträtiert, der aus einem rassistischen Elternhaus stammt, sondern auch wegen der wilden Sexszene, während der Berry immer wieder «Make me feel better» flüstert.
«Brokeback Mountain» (2005): Der Film brach mit einem Tabu im Kino: Sex zwischen zwei Männern. Im abgedunkelten Zelt bricht die Leidenschaft aus Enni (Heath Ledger) und Jack (Jake Gyllenhaals) hervor. Der Sex ist dann allerdings ziemlich lieblos (oder unbeholfen?). Beide Männer behaupten zudem am Morgen danach, nicht schwul zu sein.
«Love» (2015): Der französische Regisseur Kaspar Noe ist bekannt für leidenschaftliche Darstellung von Sex. Für seine Fans war es deshalb wenig verwunderlich, dass die erste Szene in «Love» eine Liebesszene ist. Die Debatte darüber war auch deshalb hitzig, weil die meisten Sexszenen echt sein sollen.
«Fifty Shades of Grey», 2015 und 2017: Die zwei Filme begeisterten Millionen von Zuschauern*innen. Leidenschaftlich besprochen wurde die Szenen, wenn das Paar in sein Spielzimmer geht und sich an BDSM-Praktiken versucht. Die Liebeskugeln und die anderen Sexspielzeuge, die im Film zu sehen sind, wurden danach in Schweizern Sexshops zu Verkaufsrennern.
«Nymphomaniac», 2013: In Lars von Triers Zweiteiler sieht es so aus, als hätten Charlotte Gainsbourg, Shia LaBeouf und Stacy Martin tatsächlich Sex zusammen vor der Kamera. Dem ist aber nicht so, vielmehr wurden Pornodarsteller*innen engagiert, die die Szenen nachspielten und dabei wirklich Sex hatten. In der Postproduktion wurden später Gesichter und Körperteile ausgetauscht und so die perfekte Illusion kreiert.
«Eldorado KaDeWe», 2021: Die Fernsehserie, in der Joel Basman die Hauptrolle spielt, taucht ins Berlin der 20er-Jahre ab und erzählt eine lesbische Liebesgeschichte. «Die Abbildung lesbischer Sexualität ist im Kino eine lange Aneinanderreihung von Ärgernissen,» schrieb dazu die Berliner Tagesszeitung TAZ, um danach begeistert zu resümieren: «Dass es ausgerechnet einer Serie der ARD gelingt, derart wahrhaftig und facettenreich von der Liebe zwischen zwei Frauen zu erzählen, ist für sich genommen schon eine kleine Sensation.»