Facebook kampfbereit Zuckerberg stänkert gegen Warren und Twitter

dj

2.10.2019

Sollte Elizabeth Warren Präsidentin werden, ist Mark Zuckerberg kampfbereit.
Sollte Elizabeth Warren Präsidentin werden, ist Mark Zuckerberg kampfbereit.
Keystone

Ein heimlich aufgenommenes Mitarbeitergespräch enthüllt, was der Facebook-Chef über die Demokratische Präsidentschaftskandidatin Warren sowie die Konkurrenz denkt.

Facebook-CEO Mark Zuckerberg gibt sich in der Öffentlichkeit eher reserviert, ein Steve-Jobs- oder Elon-Musk-Typ ist er sicherlich nicht. Doch intern redet Zuckerberg deutlich offener über seine Gedanken und Pläne für Facebook, wie eine «The Verge» zugespielte Aufnahme eines Mitarbeitergesprächs deutlich macht. Zuckerberg selbst bestätigte daraufhin deren Echtheit.

In der Aufnahme beantwortet Zuckerberg Fragen einiger seiner Angestellten, die durchaus kritisch waren. Es scheint dennoch eine gewisse Bunkermentalität bei Facebook zu herrschen, denn trotz exzellenten Geschäftszahlen sieht man sich von allen Seiten unter Beschuss. Zuckerberg macht aber deutlich, dass er nicht klein beigeben werde.

Bereit zum Kampf gegen Warren

Zu den grössten Bedrohungen von Facebook gehört sicherlich das steigende Bedürfnis der Öffentlichkeit nach stärkerer Regulierung von Tech-Giganten, das sich in einer Vielzahl von Kartelluntersuchungen und auch im amerikanischen Wahlkampf niederschlägt.

An vorderster Front steht hier die Demokratische Präsidentschaftskandidatin Elizabeth Warren, die derzeit in den Umfragen auf dem zweiten Platz hinter Ex-Vizepräsident Biden liegt. Sie fordert die Zerschlagung grosser Tech-Konzerne und speziell Facebooks, das doch Instagram und WhatsApp wieder ausgliedern solle.

Auf Warren angesprochen sagte Zuckerberg, dass es im Falle ihrer Wahl zur Präsidentin sicherlich einen Rechtsstreit um die Zerschlagung geben werde. Facebook werde diesen gewinnen, prophezeit Zuckerberg, aber es wäre natürlich «doof», sich gegen die Regierung stellen zu müssen. Aber wenn jemand eine «existenzielle Gefahr» darstelle, dann steige man eben in den Ring und kämpfe, so Zuckerberg.

Für Warren waren Zuckerbergs Kommentare natürlich kostenlose Wahlkampfhilfe. In einem langen Twitter-Thread führte sie nochmal ihre Argumente für die Zerschlagung von Facebook aus.

Zuckerberg disst Twitter

Zuckerberg sagte zudem, dass die Zerschlagung grosser Tech-Konzerne generell den Kampf gegen Wahlmanipulation und ähnliches schwieriger machen würde, da die Koordination erschwert werden würde. Und kleinere Unternehmen wie Twitter hätten gar nicht die Möglichkeit, die nötigen Ressourcen dafür bereitzustellen.

Auch die Schwierigkeiten bei der Einführung der Krypto-Währung Libra sprach der Facebook-Chef an. In der Öffentlichkeit sei alles ein wenig «dramatisch». Die Gespräche hinter verschlossenen Türen mit den Regulierungsbehörden seien dagegen deutlich produktiver und hier würden die wichtigsten Details bestimmt.

Schliesslich erläuterte der Facebook-Chef, wie er den Aufstieg der vor allem bei jungen Menschen beliebten chinesischen App TikTok eindämmen will. Sein Plan: Mit der eigenen TikTok-Kopie Lasso erstmal in Märkten stark werden, wo TikTok noch wenig verbreitet ist, etwa Mexiko. Danach könne man mit TikTok auch dort konkurrieren, wo es die eigenen Produkte wie Instagram schon überholt hat.

Galerie: Das Facebook-Konto absichern

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