Datenschutz Winterthur verbietet Lehrern WhatsApp-Nutzung

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30.1.2019

In Winterthur dürfen Lehrer WhatsApp künftig nicht mehr nutzen – zumindest nicht beruflich.
In Winterthur dürfen Lehrer WhatsApp künftig nicht mehr nutzen – zumindest nicht beruflich.
Bild: Keystone (Symbolbild)

WhatsApp-Nachrichten an Schüler sind für Winterthurer Lehrer schon seit Mai 2018 tabu. Nun wird das Verbot ausgeweitet.

Zur Planung des nächsten Schulfests schnell eine WhatsApp-Gruppe gründen – diese Option haben Lehrer in Winterthur künftig nicht mehr: Nachdem den Pädagogen im vergangenen Jahr bereits die WhatsApp-Kommunikation mit ihren Schülern untersagt wurde, hat sich die Zentralschulpflege der Stadt nun entschlossen, das Verbot auszuweiten. Einem Bericht des «Landboten» zufolge dürfen Lehrer die App ab sofort auch nicht mehr nutzen, um sich untereinander oder mit den Eltern ihrer Schüler auszutauschen.

War es im Mai 2018 das auf 16 angehobene Mindestalter für Nutzer der App, das die WhatsApp-Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern aus Sicht der Behörde unmöglich machte, sind es nun Datenschutzbedenken, die zur Verschärfung führten. Die Zentralschulpflege stützt sich dabei auf den Leitfaden des Zürcher Datenschutzbeauftragten Bruno Baerilswyl. «Wird Whatsapp genutzt, übermitteln die Nutzenden fortlaufend die Kontaktdaten ihres Mobiltelefon-Adressbuches an Whatsapp und auch an Facebook. Dabei werden auch Kontaktdaten von Personen weitergeleitet, die Whatsapp nicht nutzen und in die Bekanntgabe ihrer Daten nicht eingewilligt haben», kritisiert der Experte.



Darin liegt das Problem

Um datenschutzkonform zu handeln, müssten Lehrer theoretisch die Einwilligung sämtlicher Personen einholen, deren Telefonnummern sie in ihrem Adressbuch hinterlegt haben, führt Baerilswyl aus und schlussfolgert: «Die Nutzung von Whatsapp durch Lehrpersonen und die anderen schulischen Mitarbeitenden ist nicht rechtmässig, da es solche vollständigen Einwilligungen praktisch nicht gibt».

Als Alternative wird den betroffenen Lehrern die Abstimmung per SMS, E-Mail oder andere Messengerdienste nahegelegt, etwa die als datenschutzkonform geltende WhatsApp-Konkurenz Wire. Während Eltern und Lehrer sich daran erst gewöhnen müssen, begrüsst Christian Hugi, Präsident des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbands, die Winterthurer Neuregelung: «Sie ist im Interesse der Kinder – und konsequent», zitiert ihn der «Landbote».

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