Kryptowährung LibraFacebook eigene Währung stösst weltweit auf Widerstand
SDA
19.6.2019 - 11:30
Der Social-Media-Riese Facebook stösst mit seinen Plänen für eine eigene Kryptowährung auf breiten Widerstand. Politiker und Verbraucherschützer sorgen sich vor allem um den Datenschutz.
«Facebook hat Daten über Milliarden von Menschen und deren Schutz wiederholt missachtet», erklärte die demokratische Abgeordnete und Vorsitzende des US-Finanzausschusses, Maxine Waters.
«Mit der Ankündigung, eine Kryptowährung zu schaffen, setzt Facebook seine unkontrollierte Expansion fort und erweitert seine Reichweite auf das Leben seiner Nutzer.» Sie forderte das weltweit grösste soziale Netzwerk auf, seine Pläne für die Cyberwährung mit dem Namen «Libra» auf Eis zu legen und die Untersuchungen der Behörden abzuwarten.
Misstrauen wegen Datenschutz
Facebook ist wieder mit Klagen wegen eines zu nachlässigen Schutzes der Privatsphäre der Nutzer konfrontiert. Der Konzern sei schon zu gross und zu mächtig und gebrauche die Daten seiner Nutzer, ohne ihre Privatsphäre in ausreichendem Mass zu schützen, kritisierte Sherrod Brown, Demokrat im Bankenausschuss des US-Senats. «Wir können nicht zulassen, dass Facebook ohne Aufsicht eine riskante neue Kryptowährung von einem Schweizer Bankkonto aus führt.» Der republikanische Abgeordnete Patrick McHenry beantragte eine Anhörung von Facebook-Vertretern zu den Plänen.
Auch in Europa ist das Misstrauen gross: Der französische Finanzminister Bruno Le Maire plädierte für eine stärkere Kontrolle von Technologiegiganten wie Facebook. «Dieses Geldmittel wird es Facebook ermöglichen, Abermillionen Daten zu sammeln, was meine Überzeugung bestärkt, dass es notwendig ist, die digitalen Giganten zu regulieren», sagte er zu Radio Europe 1.
Die Pläne für Libra sollten Aufsichtsbehörden in Alarmbereitschaft versetzen, gab der EU-Abgeordnete Markus Ferber (CSU) zu Bedenken. Die Europäische Kommission solle daher rasch mit den Arbeiten an rechtlichen Rahmenbedingungen für Kryptowährungen beginnen.
Finanzsystem durchschütteln
Facebook will in der ersten Jahreshälfte 2020 eine selbst entwickelte Kryptowährung an den Start bringen. Libra soll es Nutzern ermöglichen, untereinander Geld zu versenden und Waren von Unternehmen zu erwerben. Ein Firmensprecher erklärte, Facebook werde alle Fragen des Gesetzgebers beantworten. Man stehe mit Behörden in den USA und der Schweiz, wo die hinter Libra stehende Gesellschaft registriert ist, in Gesprächen.
Mit Libra will Facebook in den weltweiten Zahlungsverkehr einsteigen und Branchenexperten erwarten, dass dies das traditionelle Finanzsystem durchrütteln könnte. Die Pläne werden von namhaften Firmen wie Mastercard, PayPal und Spotify unterstützt. «Das Facebook-Libra-Projekt ist in Grösse, Anspruch und Erfolgswahrscheinlichkeit wegweisend und kann die Verbreitung von Kryptowährungen enorm beschleunigen», sagte Hartmut Giesen, Digitalexperte bei der Sutor Bank in Hamburg.
Gelder überweisen
Wegweisend könnte Libra vor allem für die sogenannte Remittance-Branche sein, also dem Geschäft mit dem Überweisen von Geldern durch Migranten in ihre Heimat, erläuterte Andreas Pratz, Experte bei PwC für den Bereicht Financial Services.
Im Gegensatz zu der grössten und bekanntesten Kryptowährung Bitcoin soll Libra an einen Korb von mehreren Währungen geknüpft werden, vor allem an den US-Dollar. Damit sollen Wertschwankungen wie bei Bitcoin vermieden werden. Bitcoin ist eine digitale Währung, die durch das Berechnen komplexer Algorithmen von Computern hergestellt wird und an keine anderen Devisen gebunden ist.
Mit diesen Tipps und Tricks bleiben Sicherheit und Privatsphäre auf Facebook gewährt.
Bild: Keystone
Beste Methode zum Schutz des Zugangs zum eigenen Facebook-Account ist die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentisierung. Einrichten lässt sich das in den Einstellungen unter «Sicherheit und Login» --- «Verwende die zweifstufige Authentifizierung».
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Hier kann man etwa die Google Authenticator-App verwenden. Mit dieser muss ein QR eingescannt werden.
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Die App erzeugt nun ständig neue Codes.
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Die man dann zum Anmelden bei Facebook zukünftig eingeben muss.
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Ebenfalls hilfreich sind die Vertrauenskontakte. Wurde das eigene Facebook-Konto von Fremden übernommen, können drei bis fünf zuvor festgelegte Freunde Sicherheitscodes schicken, mit denen man ein Facebook-Konto zurückbekommen kann. Diese Option gibt es in den Einstellungen unter «Sicherheit und Login».
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Dort gibt es auch eine Übersicht, auf welchen Geräten man gerade bei Facebook eingeloggt ist. Entdeckt man hier etwas Verdächtigtes, lässt sich der Login dieses Geräts beenden.
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Schliesslich sollte man auch noch Anmeldewarnungen aktivieren. Hier gibt es eine Benachrichtigung per E-Mail, wenn man sich auf einem neuen Gerät bei Facebook einloggt.
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In regelmässigen Abständen sollte auch die Liste der autorisierten Logins überprüft werden. Finden sich hier längst nicht mehr genutzte Geräte, sollten diese entfernt werden.
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Auch welchen Apps man Zugriff auf das Facebook-Konto gestattet hat, sollte regelmässig kontrolliert werden. Das geht in den Einstellungen unter «Apps und Websites». Hier sollte man nicht nur auf die aktiven Apps schauen, sondern auch die Verbindung zu abgelaufenen Apps kappen.
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Es muss doch nicht sein, dass Facebook die eigenen persönlichen Daten für Werbung verwendet. In den Einstellungen unter «Werbeanzeigen» lässt sich das unterbinden.
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Die Gesichtserkennung mag man etwas verstörend finden. Sie lässt sich in den Einstellungen unter «Gesichtserkennung» abschalten.
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Auch für die Privatsphäre sollte man etwas tun. In den Einstellungen im entsprechenen Reiter kann man etwa bestimmen, wer einen wie auf Facebook finden kann. «Freunde» ist hier immer die sicherste Lösung.
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Gleiches gilt für Einträge auf der Chronik.
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Schliesslich schadet es auch nicht, ein Facebook-Testament zu erstellen. In den Einstellungen unter «Allgemein» --- «Konto verwalten» kann man einen Nachlasskontakt bestimmen. Dieser kann entscheiden, was nach dem eigenen Tod öffentlich auf dem Facebook-Profil sichtbar ist.
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Alternativ kann man auch festlegen, dass das Facebook-Konto nach dem eigenen Ableben restlos gelöscht wird.
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