Moderne TechnikUS-Atomwaffen nicht mehr von Disketten abhängig
dj
21.10.2019
Das US-Atomwaffenarsenal ist nicht mehr auf alte 8-Zoll-Disketten angewiesen.
Das Strategic Automated Command and Control System (SACCS), das Kommandosystem des amerikanischen Nukleararsenals, nutzt nun auf Flash-Speicher statt 8-Zoll-Disketten als Speichermedium, wie das Fachmedium «C4ISRNET »berichtet.
Über SACCS würden im Ernstfall die Befehle zum Abschuss von Atomraketen vom Präsidenten zu den Soldaten in den Silos mit den Interkontinentalraketen übertragen. Kernstück von SACCS sind IBM Series/1-Computer aus den 1970ern, alle anderen Komponenten stammen daher grösstenteils auch aus dieser Zeit.
Das Alter von SACCS hat aber auch seine Vorteile. Es stammt aus dem Vor-Internetzeitalter, ist immer noch völlig separat vom weltweiten Netz und daher auch nicht für konventionelle Hacker-Angriffe anfällig.
Wartung durch Zivilisten
Aktuelle Soldaten sind allerdings grösstenteils nicht in der Lage, das fast 50 Jahre alte System zu warten. Stattdessen setzt das Militär dafür auf Zivilisten im häufig gestandenen Alter, die jahrzehntelange Erfahrung mit sich bringen.
Defekte Bauteile werden dabei nicht, wie bei modernen Computersystemen eigentlich üblich, ersetzt, sondern einzeln etwa durch Löten unter dem Mikroskop repariert.
Der Einsatz von Flash-Speicher statt Disketten ist nun die erste bekannt gewordene Neuerung bei SACCS. Es soll generell mit moderneren Komponenten ausgestattet werden, über Details schweigt sich das US-Militär aber verständlicherweise aus.
Die «Doomsday Clock», die Weltuntergangsuhr, steht seit Januar auf zwei Minuten vor zwölf: Die Menschheit war seit 1953 nicht mehr so nah an einer globalen Katastrophe, wie Wissenschaftler erklärten. Ein wesentlicher Grund dafür seien die Drohungen des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump, im Ernstfall auch Atomwaffen einzusetzen.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
In Bloomfield im US-Bundesstsat Virginia befindet sich eine 2,3-Quadratkilometer grosse Bunkeranlage, die vor allem für Regierungsbeamte und Geheimdienste vorgesehen ist.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
Der US-Präsident (links) wird stets von einem Militär-Attaché begleitet, der den Atomkoffer (in der linken Hand) trägt. Darin enthalten sind die Atomcodes, ein Ordner mit strategischen Szenarien und eine Liste mit sicheren Bunkern für den Präsidenten.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
Das kennt man aus Filmen wie «Independence Day»: Im Ernstfall werden der US-Präsident und andere politische und militärische Führer mit einem UH-1N Huey Helikopter aus Washington ausgeflogen.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
Besonders verstärkte Mikrowellentürme wie hier in den Appalachen im US-Bundesstaat Pennsylvania sollten im Kalten Krieg die Kommunikation im Falle eines Nuklearangriffs sicherstellen.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
Übrigens: Für umgerechnet 25'000 Franken können sich Normalsterbliche einen Platz in einem Bunker sichern und im Falle einer Katastrophe einziehen. 99 Jahre gilt der Mietvertrag zum Beispiel in einem ehemaligen Munitionsbunker der US-Armee in der Nähe von Edgemont, South Dakota:
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
575 Bunker hat der Entwickler Robert Vicino gekauft und will sie zu einer Survival-Community für 5000 Zivilisten ausbauen.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
Im ehemaligen Atombunker Mount Pony lagerte dier US-Notenbank heimlich Milliarden von US-Dollar ein, um das Land nach der Apokalypse mit Cash versorgen zu können. Die Anlage wurde 2007 in eine Lagerstätte für Film- und Audiodateien der Library of Congress umgewandelt.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
Die Kommandozentrale der nationalen Luftverteidigung ist in einem Bunker in den Rocky Mountains untergebracht, der 30-Megatonnen-Atombomben, elektromagnetischen Schockwellen sowie Angriffen mit biologischen und chemischen Waffen standhalten soll.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
Gesichert wird der Bunker unter anderem von 23 Tonnen schweren Türen.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
Zwei Meilen geht es in den Berg hinein.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
Die Anlage gilt als sicherster Regierungsbunker der Welt.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
300 Mitarbeiter überwachen von dort aus den Luftraum der USA mit besonderem Augenmerk auf Bomber- und Raketenangriffe.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
Die Mitglieder des US-Repräsentantenhauses wären im Kalten Krieg in einem Bunker in West Virginia untergebracht worden, wo sie von einer Pappfigur des ehemaligen US-Präsideten Dwight D. Eisenhower empfangen worden wären.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
In dem Bunker gab es sogar einen Sitzungsaal für die Abgeordneten.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
Die Anlage war gross genug, um alle 535 Repräsentanten sowie jeweils einen Mitarbeiter zu beherbergen.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
Verletzte hättenauf einer Intensivstation betreut werden können.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
Der Bunker war unter anderem mit Dekontaminierungsanlagen ausgestattet, aber auch mit einem Krematorium.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
Im Kalten Krieg verfolgte das US-Militär die Strategie der völligen Auslöschung des Gegners im Falle eines Atomangriffs. In speziellen Bunkern wurden die sogenannten «Peacekeeper»-Raketen überwacht, die bis zu zwölf Atomsprengköpfe tragen konnten.
Bild: Keystone / EPA / Jim Lo Scalzo
Mit dem START II-Abkommen 2005 wurden die «Peacekeeper»-Raketen abgerüstet und die Abschussbunker geschlossen.
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