Ridesharing Uber- und Lyft-Fahrer überlisten Algorithmen

dj

21.5.2019

Vor dem Uber-Hauptquartier in San Francisco haben Fahrer Anfang Mai gegen sinkende Bezahlung protestiert.
Vor dem Uber-Hauptquartier in San Francisco haben Fahrer Anfang Mai gegen sinkende Bezahlung protestiert.
Keystone

Mit einem simplen Trick ist es Ridesharing-Fahrern gelungen, die Tarif-Algorithmen zu überlisten um höhere Einnahem zu erzielen.

Ridesharing-Fahrern von Lyft und Uber am Flughafen der amerikanischen Hauptstadt Washington ist es gelungen, die Algorithmen der Firmen zu überlisten, um höhere Fahrpreise zu erzielen. Die Preise der Ridesharing-Dienste werden dynamisch festgelegt und basieren auf dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Je weniger Fahrzeuge verfügbar sind, desto mehr müssen Kunden für eine Taxifahrt bezahlen.

Die Fahrer am Reagan National Airport haben sich zusammengeschlossen, um diese Berechnung zu manipulieren, wie der Fernsehsender WJLA berichtet. Auf dem Parkplatz des Flughafen warten regelmässig über 100 Fahrer auf Kunden. Auf Kommando melden sich diese alle gleichzeitig bei den Apps ab. Da nun scheinbar viel weniger Fahrer bei Lyft und Uber verfügbar sind, erhöht der Algorithmus automatisch den Tarif, um Fahrer zum Einloggen zu bewegen.

Nur vier Dollar für Taxifahrt

Die Fahrer sagen, sie seien zu dieser Kollaboration gezwungen, da die Ridesharing-Dienste immer stärker ihre Bezahlung verringern würden. So sei diese für eine Taxifahrt vom Flughafen in die Washingtoner Innenstadt teilweise auf nur noch vier Dollar gefallen. Davon könne niemand leben.

Die Ridesharing-Dienste sehen das Vorgehen naturgemäss anders. Lyft sprach gegenüber WJLA von «betrügerischem Verhalten». Uber behauptet, die Taktik mit technischen Massnahmen zu unterbinden. Ridesharing-Dienste stehen seit Jahren wegen prekären Arbeitsbedingungen in der Kritik. Es bestehen zudem Zweifel an der Zukunftsfähigkeit der gesamten Branche. Sowohl Uber und Lyft sind dieses Jahr an die Börse gegangen; die Aktien beider Unternehmen werden inzwischen unter ihrem Ausgabekurs gehandelt.

Bilder des Tages

Zurück zur Startseite