Weltfrauentag Twitter-Bot enthüllt scheinheilige Unternehmen

Von Dirk Jacquemien

8.3.2023

Ein Twitter-Bot zeigt auf, wie weit Anspruch und Wirklichkeit bei der Bezahlung von Frauen auseinandergehen. (Symbolbild)
Ein Twitter-Bot zeigt auf, wie weit Anspruch und Wirklichkeit bei der Bezahlung von Frauen auseinandergehen. (Symbolbild)
Imago

Zum heutigen Weltfrauentag tweeten viele Unternehmen, wie sehr sie Frauen auf der Arbeit unterstützten. Ein Twitter-Bot enthüllt allerdings, dass das oftmals nur Plattitüden sind.

Von Dirk Jacquemien

Der 8. März ist Internationaler Frauentag. Das ist Anlass, um sich an die Errungenschaften der Frauenbewegung zu erinnern und um sich bewusst zu machen, dass es noch ein weiter Weg bis zur völligen Gleichberechtigung ist. Für viele Unternehmen bedeutet der 8. März aber auch, dass es Zeit ist, um sich auf Social Media zu profilieren.

Und so setzt quasi jedes Unternehmen, das sich für fortschrittlich und weltgewandt hält, am 8. März einen Tweet ab. In diesem werden dann meist Frauen im eigenen Unternehmen hervorgehoben und betont, wie wertvoll ihre Arbeit doch sei. Doch vermutlich haben die Social-Media-Manager nicht mit dem «Gender Pay Gap Bot» gerechnet.

Hunderte Tweets zeigen Lohnlücke auf

Dieser Bot reagiert automatisch auf die Tweets der Unternehmen zum Weltfrauentag und legt dar, wie gross die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen in dieser spezifischen Firma ist. Der Bot beschränkt sich dabei auf in Grossbritannien aktive Unternehmen, denn dort sind Betriebe mit mehr als 250 Mitarbeiter*innen gesetzlich dazu verpflichtet, die Lohnlücken offenzulegen. Die Daten sind dann in einer öffentlich zugänglichen Datenbank leicht abrufbar.

Der Bot hat schon Hunderte Tweets abgesetzt, in denen die Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit mehr als deutlich wird. Beim Durchschauen des Feeds fällt dann auf, dass viele zitierte Tweets bereits wieder gelöscht wurden. Manchen Unternehmen ist es wohl peinlich, so blossgestellt zu werden.

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