Zurück auf KursDrei Indizien, dass uns ein heisser Bitcoin-Herbst bevorsteht
Dirk Jacquemien
30.10.2018
Nach der letztjährigen Achterbahnfahrt von Bitcoin ist es ruhig geworden um Kryptowährungen. Doch im Hintergrund hat sich seit Jahresbeginn einiges getan. Beginnt der Hype nun erneut? Ein paar Indizien.
Etwa um dieses Zeit letztes Jahr ging der Bitcoin-Hype erst richtig los: Der Kurs schien nur noch einen Weg zu kennen — aufwärts — und erreichte gegen Jahresende 20’000 Dollar. Danach ging es aber ebenso rasant wieder nach unten, inzwischen ist Bitcoin nur noch etwas mehr als ein Viertel seines Höchststands wert.
Zurück blieben vor allem Kleinanleger mit teils riesigen Verlusten. Seit dem Frühling ist der Kurs allerdings vergleichsweise stabil geblieben, was natürlich nicht mehr für Schlagzeilen in den Medien sorgt. Doch das ist nicht für alle ein schlechtes Indiz: Hier sind drei Faktoren, die Bitcoin in der nächsten Zeit wieder beleben könnte.
1. Wird Bitcoin erwachsen?
Quasi die gesamte Geschichte von Bitcoin ist von hoher Volatilität geprägt. Tägliche Kurschwankungen im zweistelligen Prozentbereich gehörten zum Alltag. Selbst eher risikobereite Menschen wurden dadurch von der Kryptowährung abgeschreckt – oder von den hohen Versprechungen gelockt.
In den letzten Monaten haben sich die Schwankungen allerdings eingependelt, wie marketwatch.com berichtet. So liegt die Historische Volatilität über 20 Tage von Bitcoin derzeit mit 31,5% etwas unter dem Niveau populärer und vielgehandelter Aktien von Firmen wie Amazon oder Netflix und nähert sich selbst der tiefen Volatilität von Apple an.
Auf den ersten Blick ist ein solcher Vergleich zwischen Aktien und der Währung Bitcoin zwar widersinnig, denn bei soliden Währungen wie Dollar, Euro oder Franken wäre eine Schwankung in dieser Grössenordnung definitiv Grund zur Sorge. Wer Bitcoin jedoch als reines Anlage- oder Spekulationsinstrument betrachtet — was er ja de facto auch ist, aufgrund seiner derzeitigen Ungeeignetheit als Alltagszahlungsmittel — den könnte die derzeit relativ niedrige Volatilität davon überzeugen, sein Geld doch mal in Bitcoin statt in Tech-Aktien zu investieren. Aber natürlich ist das alles eine Momentaufnahme und niemand weiss, ob die derzeitige relative Stabilität nur eine Phase oder die neue Normalität ist.
2. Das Krypto-Phone kommt
Der taiwanische Smartphone-Hersteller HTC hat mit dem «Exodus 1» das eigenen Angaben erste Blockchain-Smartphone lanciert, das speziell auf die Bedürfnisse von Nutzern von Kryptowährungen angepasst sein soll. So soll ein speziell gesicherter Bereich auf dem Android-Handy die digitalen Geldbörsen (Wallets) seiner Nutzer zusätzlich schützen. Gekauft werden kann es zudem zunächst nur in Bitcoin oder Ethereum, der zweitpopulärsten Kryptowährung, zu einem Preis von umgerechnet rund 960 Franken.
Das Exodus 1 scheint von der Technik her allerdings ein reguläres HTC U12+ zu sein, nur ein transparente Gehäuse und eben die spezielle Krypto-Software wurden hinzugefügt. So dürfte sich der Entwicklungsaufwand für HTC in Grenzen gehalten haben. Findet das Exodus 1 Anklang, könnten aber zukünftig Smartphones noch stärker an die Anforderungen von Krypto-Nutzern angepasst werden. Was wiederum die Nutzung von Kryptowährungen zusätzlich fördern und damit Schwung in den Markt bringen würde.
3. Bei Promis wieder hoch im Kurs
Kryptowährungen und Prominente fanden in der Vergangenheit oft zusammen, meistens ohne gutes Ende für alle anderen. Die aktuelle No. 3 des Tennis, Caroline Wozniacki, probiert es trotzdem nochmal, und lanciert in Zusammenarbeit mit einer singapurianischen Firma einen eigenen Krypto-Token, wie reuters.com berichtet.
Und schliesslich redet auch der eifrige Twitter-Nutzer und Tesla-CEO Elon Musk über Bitcoin, indem er einem anderen Nutzer im folgenden Tweet antwortet.
Aller Wahrscheinlichkeit war das nur ein bedeutungsloser Gag von Musk, der in vielen Krypto-Betrugsversuchen als Lockmittel eingesetzt wird. Aber das hat Bitcoin-Fans natürlich nicht davon abgehalten zu versuchen, den Tesla-Chef zum wiederholten Male für eine Krypto-Engagement zu begeistern. Sollte Musk wirklich ankündigen, eine seiner Firmen, wie Tesla, mit der Blockchain-Technologie zu verbinden, würde dies natürlich einen grossen Prestigegewinn für Kryptowährungen bedeuten.
Gibt es ausserirdisches Leben? Wegen dem Boom der Kryptowährungen entgehen uns möglicherweise die Signale von E.T.
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Das SETI-Projekt sucht weltweit mit Radioteleskopen nach ausserirdischen Funksignalen.
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Doch zur Auswertung der Aufnahmen ist eine enorme Rechenkraft nötig.
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Bisher wurden dafür GPUs verwendet - Anwender dürften diese Bauteile als «Grafikkarten» für ihre Computer kennen.
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Doch Hersteller wie NVIDIA können die enorme Nachfrage nicht mehr bedienen.
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Schuld daran ist der Run auf Kryptowährungen:
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Denn besagte GPUs sind besonders effizient beim «minen» von Digitalwährungen wie Ethereum. Deshalb kaufen Miner den weltweiten Vorrat von Grafikkarten auf.
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Nicht nur Alien-Sucher sind von der Knappheit betroffen: Auch Wissenschaftler, die den Sternenhimmel nach Partikeln aus der Anfangszeit des Universums suchen, macht der GPU-Mangel gerade Probleme. Die All-Revolution muss sich also noch etwas gedulden.
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