Das Geschäft des Chipkonzerns Nvidia wächst durch den KI-Boom weiterhin explosiv. Im vergangenen Quartal stieg der Umsatz von 7,2 Milliarden Dollar im Vorjahr auf 26 Milliarden Dollar – ein Zuwachs von 262 Prozent. Und die Nachfrage bleibt stark: Bei Nvidias neuen Chipsystemen zeichnen sich Engpässe bis ins kommende Jahr hinein ab.
Nvidia-Technologien wurden ursprünglich für Grafikkarten entwickelt. Dann stellte sich aber heraus, dass sie sich auch hervorragend für die Rechenarbeit beim Anlernen von Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz eignen. Nvidias Chips wurden damit zu einer Schlüsseltechnologie für die KI-Zukunft – und der Konzern profitiert zusätzlich vom Geschäft mit dazugehöriger Software und Diensten.
Inzwischen komme Nvidia-Technik nicht mehr nur beim Training, sondern auch beim Betrieb von KI-Anwendungen zum Einsatz, betonte Konzernchef Jensen Huang. Darin steckt potenziell ein noch stabileres Geschäft. Denn das Anlernen braucht zwar eine gewaltige Rechenleistung – ist jedoch nur einmal pro KI-Modell nötig. Huang geht zugleich davon aus, dass KI künftig alle möglichen Inhalte generieren wird, die heute aus Datenbanken abgerufen werden.
«Neue Industrielle Revolution»
Besonders stark wuchs im vergangenen Quartal das Geschäft mit Technik für Rechenzentren. Mit 22,6 Milliarden Dollar war der Umsatz mehr als fünfmal höher als vor einem Jahr, wie Nvidia nach US-Börsenschluss mitteilte. Selbst binnen drei Monaten war es noch ein Plus von 23 Prozent. Huang sprach in einer Telefonkonferenz mit Analysten von einer «neuen Industriellen Revolution». Im Kommen sei ein neuer Typ von Rechenzentren: «KI-Fabriken».
Nvidia wolle nun jedes Jahr eine neue Generation seiner Chips vorstellen, sagte Huang. Im März hatte er das Chipsystem «Blackwell» vorgestellt. Es wird derzeit produziert und in den kommenden Monaten sollen erste Geräte an die Kunden gehen. «Blackwell» ist viel leistungsstärker als die vorherige Generation «Hopper» – und nicht nur Tech-Riesen wie der Facebook-Konzern Meta und Amazons Cloud-Sparte AWS stehen auf der Kundenliste.
NVIDIA CEO Jensen Huang will be back in Taiwan for #COMPUTEX2024. In anticipation for his upcoming keynote on June 2nd, we reflect on some of our past favorite #NVIDIAkeynote moments.
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Umsatzanstieg auf 28 Milliarden Dollar in Aussicht
Für das laufende Quartal stellte der Konzern einen weiteren Umsatzanstieg auf 28 Milliarden Dollar in Aussicht – während Analysten im Schnitt eine Prognose von knapp 27 Milliarden Dollar erwartet hatten.
Nvidia betreibt auch die «Omniverse»-Plattform, über die Unternehmen ihre Fabriken mithilfe sogenannter digitaler Zwillinge besser steuern können und liefert unter anderem an Mercedes Autocomputer für Fahrassistenz-Funktionen.
Der Quartalsgewinn von Nvidia sprang im Jahresvergleich von gut 2 auf knapp 14,9 Milliarden Dollar hoch. Die Aktie legte im nachbörslichen US-Handel um gut sechs Prozent zu und überschritt dabei erstmals die Marke von 1000 Dollar.
Aktiensplit 1:10
Nvidia hat sich aufgrund des stark gestiegenen Aktienkurses für einen Aktiensplit entschieden. Anfang 2023 lag der Aktienkurs bei 135 Euro, kurz vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen stieg er auf fast 900 Euro. Im nachbörslichen Handel stieg der Kurs weiter auf 930 Euro.
Der Aktiensplit findet am 7. Juni 2024 im Verhältnis 1:10 statt. Das bedeutet, dass die Anlegerinnen und Anleger für jede gehaltene Aktie neun zusätzliche Aktien erhalten. Der Wert pro Aktie reduziert sich damit auf ein Zehntel. Gleichzeitig erhöht Nvidia die Dividende um 150 Prozent. Aktuell würde das eine Erhöhung von 4 auf 10 US-Cent pro Aktie bedeuten, nach dem Split entspricht das einem US-Cent pro Aktie. Bei dann 25 Milliarden ausstehenden Aktien sind das für Nvidia immer noch bescheidene 250 Millionen Dollar pro Quartal.
Für das laufende Quartal - für Nvidia das zweite Quartal des Fiskaljahres 2025 - erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 28 Milliarden Dollar.
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