Apple geht ins AllNeue iPhones können Notfall-Nachrichten per Satellit absetzen
SDA/dj
7.9.2022 - 21:24
Die Apple Watch bekommt eine Variante für Extremsportler*innen, die Neuerungen bei den iPhones halten sich dagegen in Grenzen. Wirklich neu ist aber die Kommunikation übers All.
07.09.2022, 21:24
08.09.2022, 08:20
SDA/dj
Apple lässt seine neuen iPhone-Modelle erstmals Notfall-Nachrichten direkt per Satellit absetzen. Es ist eine Funktion, die Leben retten kann, wenn Menschen in Gegenden ohne Mobilfunk-Empfang in Gefahr geraten.
Im Moment benötigt man dafür spezielle Satelliten-Telefone mit grösseren Antennen. Apple integrierte ein hauseigenes System zur Verbindung mit Satelliten dagegen beim neuen iPhone 14 in die herkömmlichen Gehäusegrössen.
Allerdings bleibt die Verbindung eine technische Herausforderung, wie der Konzern bei der Präsentation am Mittwoch betonte. So müsse das iPhone direkt auf den Satelliten gerichtet sein, und die Übermittlung kann einige Sekunden oder mehrere Minuten dauern.
Da die Satelliten nicht mit blossem Auge sichtbar sind, bekommen die Nutzer*innen Hilfe zur Ausrichtung der Geräte mit einer Grafik auf dem Bildschirm. Die Funktion wird zunächst nur in den USA und Kanada verfügbar sein und für Käufer eines iPhone 14 die ersten zwei Jahre kostenlos sein.
In einem radikalen Schnitt werden die US-Versionen des iPhone 14 zudem gar keinen Schacht für eine physische SIM-Karte haben, sondern setzen komplett auf eine umprogrammierbare eSIM.
Ansonsten ist das iPhone 14 grösstenteils unverändert, auch der A15-Chip kommt direkt vom Vorgänger. Die Kamerasensoren wurden etwas verbessert und die Batterie soll etwas länger halten. Hierzulande wird es das iPhone 14 ab dem 16. September für 929 Franken in der 128 GByte-Variante geben, das iPhone 14 Plus beginnt bei 1049 Franken.
Ende für den «Notch»
Die teureren Pro-Modelle des iPhone 14 bekommen unter anderem einen verkleinerten Ausschnitt auf dem Display für Selfie-Kamera und Gesichtserkennung, den Apple «Dynamic Island» nennt.
Der Bildschirm kann zudem ständig anbleiben. Das schafft zum Beispiel neue Möglichkeiten für Anwendungen auf dem Homescreen, die Informationen in Echtzeit anzeigen – zum Beispiel Live-Stände bei Sportereignissen.
Schliesslich gibt es noch einen 48-Megapixel-Sensor im neuen Kamerasystem, der für bessere Bilder bei schwierigen Lichtverhältnissen sorgen soll. Das iPhone 14 Pro gibt es ab dem 16. September ab 1179 Franken und das iPhone 14 Pro Max ab 1299 Franken, jeweils mit 128 GByte Speicherplatz.
Apple Watch Ultra für Extremsport
Mit der neuen Apple Watch Ultra nimmt Apple speziell Extremsportler*innen und Abenteurer*innen ins Auge, die bisher von Spezialisten wie Garmin angesprochen werden. Dank einer grösseren Batterie soll die Watch Ultra 36 Stunden ohne Aufladen laufen – und mit aktivierten Stromspar-Einstellungen auch bis zu 60 Stunden.
Alle Versionen der Uhr bekommen standardmässig eine Mobilfunk-Verbindung eingebaut. Ein zusätzlicher grosser Knopf soll auch mit Handschuhen leicht zu bedienen sein, was zum Beispiel Tauchern hilft. Mit einem Preis von 849 Franken wird die Ultra-Uhr etwas teurer als bisherige Modelle.
Neue Körpertemperatursensoren
Die konventionelle neue Apple Watch 8 (ab 429 Franken) bekommt zwei Sensoren, die die Körpertemperatur messen. Neue Bewegungssensoren können Autounfälle erkennen, damit die Uhr automatisch Rettungsdienste alarmieren kann. Die Watch erkennt unter anderem einen Frontal- oder Seitenaufprall sowie einen Überschlag. Die Uhr wertet dafür auch die Umgebungsgeräusche aus.
Apples Uhren mit Mobilfunk-Chip werden erstmals auch Roaming unterstützen. Bisher war die Anbindung ohne ein verbundenes iPhone auf die nationalen Grenzen beschränkt. Die günstigere Watch SE (ab 269 Franken), die oft für Kinder oder ältere Verwandte gekauft wird, bekommt den gleichen neuen Chip wie die Watch 8.
Präsentation wurde vorproduziert
Die Vorstellung der neuen Produkte war Apples erstes grosses Neuheiten-Ereignis vor Ort seit Beginn der Pandemie. In den beiden vergangenen Jahren wurden neue iPhones nur online präsentiert. Auch jetzt wurde die Präsentation nach einer kurzen Begrüssung durch Konzernchef Tim Cook den Anwesenden genauso wie den Zuschauer*innen zuhause als Video vorgespielt.
Das iPhone ist das mit Abstand wichtigste Produkt von Apple. Verkäufe des Geräts bringen rund die Hälfte der Konzernerlöse ein. Ausserdem spielt es eine Schlüsselrolle für den Absatz anderer Geräte wie Uhren und Ohrhörern sowie von Diensten wie Apple Music.