Die Alleskönner-App Musk will mit X Money die Banken abschaffen

Martin Abgottspon

30.1.2025

Elon Musk hat mit X noch weit mehr vor als nur ein soziales Medium zu betreiben.
Elon Musk hat mit X noch weit mehr vor als nur ein soziales Medium zu betreiben.
Imago

Elon Musk plant den nächsten Coup für seine Social-Media-Plattform X. Mit dem neuen Bezahldienst «X Money» will der Tech-Milliardär nichts weniger als das traditionelle Bankwesen herausfordern. Ein erster Start in den USA steht unmittelbar bevor.

Martin Abgottspon

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  • Elon Musk führt mit X Money einen neuen Bezahldienst auf seiner Plattform X ein, der zunächst in den USA startet.
  • Die Plattform X soll nach dem Vorbild von WeChat zur «Everything App» werden, die verschiedene Alltagstätigkeiten wie Kommunikation, Einkaufen und Bezahlen in einer App vereint.
  • Langfristig plant Musk eine umfassende Expansion des Dienstes, mit weiteren Partnern und neuen Ankündigungen für 2025.

Elon Musk hat seit seiner Übernahme von Twitter im Oktober 2022 grosse Pläne für die Plattform geschmiedet. Aus dem sozialen Netzwerk sollte eine sogenannte «Everything App» entstehen: ein digitaler Alltagsbegleiter, der weit mehr als nur Nachrichten und Posts liefert. Nun nimmt die Vision mit dem Bezahldienst «X Money» immer konkretere Formen an.

Wie X-CEO Linda Yaccarino in einem Beitrag auf der Plattform X ankündigte, ist eine Partnerschaft mit dem Kreditkartenunternehmen Visa bereits besiegelt. Diese Kooperation ermöglicht es Nutzern künftig, Geld sicher und in Echtzeit auf ihr «X Wallet» zu transferieren und Zahlungen direkt über die Plattform abzuwickeln.

Der Dienst soll in den kommenden Monaten zunächst in den USA verfügbar sein. Ob und wann auch europäische Nutzer Zugang zu X Money erhalten, liess Yaccarino offen.

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X Money: Mehr als nur ein Bezahldienst?

Mit diesem Schritt kommt Musk seiner ehrgeizigen Vision näher: Die Plattform X soll nach dem Vorbild der chinesischen App WeChat zu einem All-in-One-Service ausgebaut werden. In China ist WeChat längst unersetzlich – von Essenbestellungen über Shopping bis hin zu mobilen Zahlungen und Chats deckt die App nahezu alle Aspekte des täglichen Lebens ab. Musk will diese Funktionalität auch auf X übertragen: «In China lebt man im Grunde auf WeChat, weil es so nützlich und hilfreich für den Alltag ist. Wenn wir das mit X auch nur annähernd erreichen könnten, wäre das ein grosser Erfolg.»

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Langfristig soll X Money laut Musk weit über klassische Zahlungsdienste hinausgehen. Ziel sei es, sämtliche Finanzdienstleistungen auf der Plattform anzubieten – darunter Kredite, Hypotheken und Sparanlagen. Musk formuliert es gewohnt ambitioniert: «Wenn es mit Geld zu tun hat, wird es auf unserer Plattform möglich sein.»

Berichten des US-Wirtschaftssenders CNBC zufolge haben neben Visa bereits weitere potenzielle Partner Interesse bekundet. Welche Unternehmen genau dazugehören, ist jedoch noch unklar. Linda Yaccarino versprach in ihrem Beitrag weitere «grosse Ankündigungen» für das Jahr 2025.

Sollte Musks Vorhaben gelingen, könnte X das Banking, wie wir es heute kennen, nachhaltig verändern. Experten sehen in diesem Schritt eine Herausforderung für etablierte Finanzinstitute, die bereits durch den Erfolg digitaler Zahlungsplattformen wie Apple Pay und PayPal unter Druck geraten sind. Es bleibt abzuwarten, ob Musk auch diesmal die Tech-Welt auf den Kopf stellen wird – oder ob seine Vision im Bankensektor auf stärkeren Widerstand trifft als bei früheren Projekten.