Angst vor Wahlmanipulation Kalifornien geht gegen Deepfakes vor

dj

7.10.2019

Mit Deepfake kann man Politikern buchstäblich Wörter in den Mund legen.
Mit Deepfake kann man Politikern buchstäblich Wörter in den Mund legen.
Keystone

Mit zwei neuen Gesetzen will Kalifornien die Verbreitung von Deepfakes eindämmen.

Kaliforniens Gouverneur Gavin Newson hat zwei Gesetze unterschrieben, die die Verbreitung von sogenannten Deepfakes eindämmen sollen. Bei Deepfake wird mittels Künstlicher Intelligenz das Konterfei einer Person in ein anderes Bild oder Video eingefügt. Je nach Professionalität der Macher ist für Zuschauer eine Fälschung dann nicht erkennbar.

Das Missbrauchspotenzial dieser Technik ist enorm. So sind bereits zahlreiche Fälle bekannt geworden, bei denen vorrangig die Gesichter von Frauen in pornografische Clips eingefügt wurden. Und Deepfakes können natürlich auch eingesetzt werden, um Politiker in vermeintlich kompromittierenden Situationen darzustellen.

Wahlmanipulationen sollen verhindert werden

Diese zwei Anwendungen von Deepfakes will der US-Bundesstaat unterbinden. Das erste verabschiedete Gesetz verbietet die «bösartige» Verbreitung von Deepfake-Materialien in einem Zeitraum von 60 Tagen vor einer Wahl. Betroffene Kandidaten können vor Gericht ein Verbot der Verbreitung einfordern und Schadensersatz verlangen.

Dieses Gesetz ist allerdings nicht ganz unumstritten. So sagte etwa die Bürgerrechtsorganisation ACLU den «Mercury News», es sei zwar gut gemeint, könne allerdings die Meinungsfreiheit unterdrücken und zu missbräuchlichen Gerichtsklagen führen.

Das zweite Gesetz betrifft die Verwendung von Deepfakes zur Darstellung von Personen in sexuellen Situationen ohne deren Einverständnis. Personen, deren Gesichter in pornografische Videos oder Fotos eingebaut wurden, haben nun gegen jeden, der diese Materialen verbreitet, einen Anspruch auf Unterlassung und Schadensersatz.

Galerie: Selbst Deepfaken mit Mug Life

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