Neue RegelnGoogle schränkt Mikrotargeting bei Wahlwerbung ein
dj
21.11.2019
Google hat neue Regeln zu politischer Werbung eingeführt. Hierbei wird vor allem das sogenannte Mikrotargeting eingeschränkt.
Google wird das sogenannte Mikrotargeting bei Wahlwerbung in seiner Suchmaschine, auf den Websites von Partnern sowie bei YouTube abschaffen. Mit Mikrotargeting kann man gezielt eine sehr enge Gruppe ansprechen, die man als rezeptiv für die eigene Werbung betrachtet. Die einzigen Kriterien, die politische Werbetreibende nun noch bei Google anwenden dürfen, sind Alter, Geschlecht und Wohnort nach der Postleitzahl.
Es wird also nicht mehr möglich sein, eine Wahlwerbung beispielsweise nur Personen anzuzeigen, die über 70 Jahre sind, sich als sehr konservativ bezeichnen, keinen Schulabschluss haben, Fan von Fox News sind und ein Sturmgewehr besitzen.
Mikrotargeting steht in der Kritik, weil man damit gezielt Bevölkerungsgruppen ansprechen kann, die für Desinformationen besonders anfällig sind. Im Gegensatz zu Wahlwerbung in Zeitungen oder im Fernseher entgeht der restlichen Bevölkerung diese konkrete Werbung und ein Kandidat kann so auch öffentliche Empörung vermeiden, die bewusste Desinformationen in der Regel mit sich bringt. Gleichzeitig ermöglicht Mikrotargeting aber natürlich auch Kandidaten mit begrenzten finanziellen Möglichkeiten, genau ihre potenziellen Wähler anzusprechen.
Mittelweg zwischen Twitter und Facebook
In Grossbritannien, das am 12. Dezember ein neues Parlament wählt, werden die neuen Regeln bereits in einer Woche umgesetzt. In der restlichen EU treten sie bis Ende Jahr in Kraft, weltweit dann am 6. Januar — pünktlich zum Start der heissen Phase des amerikanischen Wahlkampfes.
Ausserdem verbietet Google nun explizit Deepfakes sowie «nachweislich falsche Behauptungen» in Wahlwerbung und will die Transparenz-Funktionen ausbauen. Google geht damit einen Mittelweg zwischen Twitter — das Wahlwerbung ganz verbietet — und Facebook — das fast keine Einschränkungen verhängt und sogar bewusstes Lügen von Kandidaten erlaubt.
Letzteres deutet derweil aber ganz vorsichtig an, möglicherweise ähnliche Massnahmen wie Google in Bezug auf Wahlwerbung durchzuführen. «Wir schauen uns verschiedene Möglichkeiten an, um unseren Ansatz zu Wahlwerbung zu verfeinern», sagte etwa ein Facebook-Sprecher auf Twitter.
Trump geht auf die Barrikaden
Diese Andeutung trieb die Trump-Kampagne schon mal vorauseilend auf die Barrikaden und sie forderte ihre Anhänger auf, gegen die von Facebook vermeintlich geplanten Änderungen vorzugehen. Trump wendete Mikrotargeting extrem erfolgreich in 2016 an und Facebook, mit seiner eher älteren Nutzerschaft, ist die wohl mit Abstand wichtigste digitale Werbe-Plattform für seine Kampagne.
🚨IMPORTANT🚨@facebook wants to take important tools away from us for 2020.
Tools that help us reach more great Americans & lift voices the media & big tech choose to ignore!
They want to raise prices to put more of your hard earned small dollar donations into their pockets. https://t.co/gJbFfTLnzW
Trumps Wahlkampfmanager Brad Parscale griff auch Googles Entscheidung scharf an. «Politische Eliten und Big Tech wollen die Wahlen manipulieren», schrieb er auf Twitter. «Sie werden nicht aufhören, bis sie die gesamte, digitale politische Diskussion kontrollieren.»
Es muss nicht immer der Monopolist sein. Das sind die besten Alternativen zur Suche per Google.
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Wichtigster Konkurrent ist wohl Bing von Microsoft. Es bietet alle wichtigen Features einer Suchmaschine und erstellt seinen eigenen Suchindex.
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Auch der Kartendienst von Bing ist eine Eigenentwicklung.
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Qwant versteht sich explizit als die europäische Alternative zum Giganten Google. Der französische Dienst erstellt ebenfalls einen eigenen Suchindex und will mit besserem Datenschutz punkten.
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Der Kartendienst von Qwant greift auf Daten von OpenStreetMaps zurück.
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Höchste Priorität auf den Privatsphärenschutz legt DuckDuckGo. Keinerlei persönlichen Daten der Nutzer sollen gesammelt werden. Die Suchergerbnisse bei DuckDuckGo stammen aus verschiedenen Quellen, hauptsächlich Bing.
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Bei Kartendienst setzt DuckDuckGo auf Daten aus Apple Maps.
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Nebenbei der Regenwald retten geht mit Ecosia. Diese verwendet ihre Werbeeinnahmen für das Pflanzen von neuen Bäumen. Die Suchergebnisse stammen hier von Bing.
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Einen eigenen Kartendienst hat Ecosia nicht, sondern leitet Nutzer zu anderen Anbietern weiter, etwa diese Öko-Maps von Treeday.
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Aus Schweizer Landen stammt Swisscows, das ebenfalls einen Datenschutzfokus hat. Seine Ergebnisse stammen auch von Bing.
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Wer Google nicht ganz verlassen möchten, kann Startpage nutzen. Diese zeigt die Suchergebnisse von Google an, allerdings ohne jegliche Personalisierung. Damit soll man den herausragenden Suchindex von Google nutzen können, ohne dabei die eigene Privatsphäre zu kompromittieren.
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Und wie kann man nun dafür sorgen, dass Suchanfragen auch zur bevorzugten Suchmaschine geschickt werden? Bei Chrome muss man dazu in die Einstellungen -> «Suchmaschine» gehen. Hier gibt es erste Alternativen.
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Klickt man auf «Suchmaschinen verwalten», vergrössert sich die Auswahl deutlich. Durch Klicken auf die drei Punkte bei jedem Eintrag kann man die jeweilige Suchmaschine zur Standard-Option machen.
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Bei Firefox muss man auf das Lupen-Symbol in der Suchleiste klicken. Nun gibt es eine Auswahl alternativer Suchmaschinen, die durch Klick auf «Sucheinstellungen ändern» nochmal deutlich grösser wird.
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