Kohle für Krypto-GeldBitcoin-Boom: Sorgen wegen Folgen für das Klima
Patrick Whittle, AP/dj/pal
14.2.2018
Bilder: Bitcoin-Boom schürt Sorgen wegen Folgen für das Klima
Bitcoin ist die derzeit beliebteste virtuelle Währung der Welt. Doch die Produktion, das «mining» der Kryptowährung verbraucht Unmengen an Energie.
Bild: Keystone
Einen Teil der Bitcoin-Industrie zieht es deshalb seit Neuestem nach Island. Denn dort stehen grosse Mengen an günstiger, erneuerbarer Energie aus Geothermie zur Verfügung.
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Und das Kühlen der Server geschieht durch das kalte Klima und die Eis-Winde praktisch von selbst.
Bild: dpa
Doch die meisten Bitcoin werden noch immer in riesigen, chinesischen Serverfarmen erzeugt, wo der Strom noch aus fossilen Brennstoffen wie Kohle stammt.
Bild: Getty Images
Und während es viele warnende Stimmen gibt, die den Klimakollaps durch Bitcoin beschleunigt sehen, sehen Andere darin eine Technologie, die das Finanz-Transaktionssystem nachhaltig gestalten kann, wenn die Digital-Währungen den Schritt hin zu den erneuerbaren Energien vollziehen können.
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Bilder: Bitcoin-Boom schürt Sorgen wegen Folgen für das Klima
Bitcoin ist die derzeit beliebteste virtuelle Währung der Welt. Doch die Produktion, das «mining» der Kryptowährung verbraucht Unmengen an Energie.
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Einen Teil der Bitcoin-Industrie zieht es deshalb seit Neuestem nach Island. Denn dort stehen grosse Mengen an günstiger, erneuerbarer Energie aus Geothermie zur Verfügung.
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Und das Kühlen der Server geschieht durch das kalte Klima und die Eis-Winde praktisch von selbst.
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Doch die meisten Bitcoin werden noch immer in riesigen, chinesischen Serverfarmen erzeugt, wo der Strom noch aus fossilen Brennstoffen wie Kohle stammt.
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Und während es viele warnende Stimmen gibt, die den Klimakollaps durch Bitcoin beschleunigt sehen, sehen Andere darin eine Technologie, die das Finanz-Transaktionssystem nachhaltig gestalten kann, wenn die Digital-Währungen den Schritt hin zu den erneuerbaren Energien vollziehen können.
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Das Wachstum von Bitcoin hat Fragen nach den Umweltauswirkungen der Kryptowährung aufgeworfen. Für den Betrieb des digitalen Geldes wird viel Energie benötigt, was angesichts des Klimawandels heikel ist.
Bitcoin und Kryptowährungen sind momentan die Boom-Industrie schlechthin, auch wenn der Wert der einzelnen Digitalwährungen noch von grosser Volatilität geprägt ist. Bitcoin selbst wurde 2009 als alternatives Zahlungsmittel geschaffen, das unabhängig von Zentralbanken ist, die den Wert einer Währung durch monetäre Politik manipulieren können.
Sorgen zur Nachhaltigkeit von Bitcoin
Die von Ökonomen und Umweltschützern vorgetragenen Sorgen im Hinblick auf die Umweltauswirkungen von Bitcoin resultieren aus dem Prozess des sogenannten Schürfens des Digitalgeldes («Mining»), das essenziell für die Existenz der Währung ist. Der Begriff ist eine Analogie zum Edelmetall-Bergbau. Die Schürfer nutzen Computer, die mit komplexen Berechnungen Bitcoin-Transaktionen verifizieren. Dafür verbrauchen Computer rund um den Globus viel Energie, was Sorgen wegen der Emissionen durch fossile Brennstoffe hervorgerufen hat. Nach manchen Schätzungen hat der Energieverbrauch für Bitcoin grössere Auswirkungen als der eines kleinen Landes.
Warum sind die Kritiker wegen des Energieverbrauchs besorgt?
Beim «mining» entsperren Schürfer Bitcoins, indem ihre Computer Aufgaben lösen. Schätzungen zufolge entspringt momentan mehr als 60 Prozent der Rechenleistung für die Erschaffung von Bitcoins in China, wo Strom zu einem grossen Teil durch die Verbrennung von Kohle erzeugt wird, was sehr klimaschädlich ist. Das ist übrigens auch eines der noch ungelösten Probleme der Digitalwährung, Genaueres finden Sie im Artikel «Diese Probleme muss Bitcoin jetzt lösen».
Die chinesische Regierung kündigte deshalb im Januar an, das Bitcoin-Schürfen in ihrem Land zu beenden, unter Anderem aufgrund von Sorgen wegen des Energieverbrauchs. Auch im Rest der Welt wird Strom hauptsächlich durch das Verbrennen von Kohle und anderen fossilen Brennstoffen erzeugt, was Befürchtungen verstärkt hat, dass der Energieverbrauch für Bitcoin weiter steigt, wenn die Beliebtheit der Digitalwährung zunimmt.
In eine erfreuliche Richtung geht die Entwicklung in Island, wo sich jetzt Teile der Bitcoin-Industrie niederlassen. Das Klima agiert auf der Insel als natürliche Kühlung für die Server-Farmen der Bitcoin-Miner, der Strom kommt aus erneuerbaren Quellen. So ganz trauen die Isländer der Sache aber nicht, so dass sie sich jetzt spezielle Steuern für die Zuzüger überlegen.
Bitcoin: Hat die Kryptowährung das Zeug dazu, Dollar und Euro als Währungen abzulösen? Dazu muss das Digital-Geld noch einige offene Fragen beantworten:
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Frage 1: Volatilität. 2017 machte Bitcoin vor allem mit seinen massiven Kursanstiegen Schlagzeilen ...
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Potenzielle Nutzer fragen sich ob der grossen Volatilität, ob ihr Erspartes in Bitcoin überhaupt sicher ist. Das müssen sich allerdings vor allem Spekulanten überlegen. Für kurzfristige Transaktionen spielt der aktuelle Kurs zum Dollar nur eine kleine Rolle.
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Damit hinkt der Vergleich mit historischen Ausnahmesituationen von Hyperinflation oder Hyperdeflationen auch ein Bisschen. Man kann sein Erspartes nach wie vor in CHF halten, für eine Überweisung dann aber einen Teil in Kryptogeld verwandeln.
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Frage 2: Warum bezahlen wir unseren Kaffee dann noch nicht per Bitcoin? Grund dafür sind momentan auch die Transaktionsgebühren. Sie betragen momentan rund 10 Franken pro Überweisung.
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Grund ist, dass aufgrund des raschen Wachstums das Bitcoin-Transaktionsnetzwerk verstopft ist. Transaktionen müssen durch ein Netzwerk gehen und momentan gilt: Wer mehr bezahlt, kommt schneller durch. Andere Kryptowährungen wie «Bitcoin Cash» oder «Litecoin» haben dieses Problem schon gelöst.
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Frage 3: Wie lange geht eine Transaktion? Momentan zwischen 10 Minuten und 10 Stunden. Analog zur Frage 2 - je nachdem, wieviel man für seine Transaktion zahlt. Allerdings wäre es ein Leichtes, diese Verzögerungen zu minimieren und damit eine echte Alternative zu Kreditkarten-Netzwerken zu werden.
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Und Frage 4: Wie steht's mit dem Energieverbrauch? Das Bitcoin-Netzwerk verbraucht momentan etwa die Strommenge eines Mittleren Staates wie Dänemark oder Bulgarien. Problem: Viel davon wird in China abgewickelt, mit dreckigem Strom aus fossilen Brennstoffen.
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Dabei hätten die Kryptowährungen das Potenzial, Finanztransaktionen viel effizienter abzuwickeln als dies Banken und Börsen bisher taten. Erneuerbare Energien für Digital-Geld wären also ein Segen für die Umwelt.
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Wie viel Energie verbraucht Bitcoin?
Die Schätzungen gehen auseinander, und die genaue Zahl kann vermutlich nicht genannt werden. Der niederländische Bitcoin-Analyst Alex de Vries, der auf der Internetseite Digiconomist einen Index für den BitcoinEnergieverbrauch veröffentlicht, hat Schätzungen kalkuliert, die er für besorgniserregend hält.
Wenn Bitcoin-Schürfer die effizientesten Geräte verwenden, verbrauchen sie 13 Terawattstunden pro Jahr, wie de Vries in einem Interview ausführte. Das entspricht etwa dem gesamten Energieverbrauch von Slowenien. Nach weniger konservative Schätzungen sei es durchaus möglich, dass der Energieverbrauch von Bitcoin bereits dem von Irland entspreche und damit doppelt so hoch wie der Sloweniens sei.
Das Problem wird laut de Vries grösser. Er schätzt, dass der Energieverbrauch für Bitcoin in den letzten Wochen des vergangenen Jahres um ein Fünftel anstieg - dies, weil steigende Kurse das Mining noch attraktiver machten.
Bitcoin: Chance für den Durchbruch der sauberen Energie?
Oscar Lafarga, Mitgründer einer US-Firma, die zu Kryptowährungen berät, argumentierte, das Wachstum von Bitcoin könne das Interesse an sauberer Energie verstärken. «Es könnte der Antrieb für Durchbrüche bei erneuerbarer Energie sein», sagte er.
Das Ausmass der Auswirkungen auf die Umwelt, und wie sehr das die Nutzer von Bitcoin beschäftigen sollte, hat eine Debatte ausgelöst. Laut de Vries wird für Bitcoin eine «Wahnsinnsmenge Energie» verbraucht, auch im Vergleich zu älteren Zahlungssystemen wie Kreditkarten, die es abzulösen gedenkt. Andere halten die Situation für weniger schlimm und gehen davon aus, dass sich der Energieverbrauch senkt, wenn die Computer effizienter werden, die Kryptowährungen «abgeschürft» sind und bloss noch hin- und hergehandelt werden, man nennt diesen Status dann «Proof of Stake».
Nach der Auffassung von Bitcoin-Investor Barc Bevand aus St. Louis überwiegen die Vorteile von Bitcoin, wie Effizienz von Zahlungen und Schutz vor Inflation, die ökologischen Nachteile. Er gestand aber ein: «Wir haben keine genauen Daten, um zu sagen, wie stark wir von Bitcoin profitieren.»
Bitcoin-Banditen: Wie Online-Kriminelle an Ihr Geld wollen
Galerie: Bitcoin-Betrug: So wollen Krypto-Kriminelle an Ihr Geld
Bitcoin und andere Digitalwährungen gelten als das Gold des Internets. Und wie bei allen Wertobjekten sind auch hier viele Betrüger hinter den begehrten Krypto-Coins her...
Bild: ccn.com
Das bedeutet für Nutzer und Investoren, dass sie sich erst über die Chancen, Möglichkeiten, aber auch Gefahren im Umgang mit Digital-Währungen informieren müssen. Hier folgen nun die fiesesten Tricks der Bitcoin-Banditen:
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Wer mit Kryptowährungen handeln will, kauft und verkauft diese auf Online-Plattformen. Bekannte Anbieter sind beispielsweise Coinbase oder Binance. Doch nicht immer sind die Online-«Safes» dieser Exchanges perfekt abgesichert:
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Und weil Kryptowährungen an sich sicher sind, manipulieren Betrüger oft die grösste Schwachstelle: Den menschlichen Nutzer. Und so werden sie hinters Licht geführt:
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Aufgepasst beispielsweise, wenn Ihnen jemand fremdes Hilfe beim Aufsetzen Ihrer Konten anbietet. Senden Sie nie Coins an Adressen, die Sie nicht selbst generiert oder überprüft haben. Oft zweigen Betrüger so ganze Sendungen auf ihre eigenen Konten ab.
Bild: Screenshot
Klug ist, wer seine Krypto-Coins von den Online-Exchanges auf ein «Hardware-Wallet» verschiebt. Damit ist die Gefahr bei einem Hack der Onlineplattform gebannt. Doch auch hier lauern Stolperfallen:
Bild: Ledger Nano
Prüfen Sie genau, von wem Sie ihre Wallet (Hier im Bild das Ledger Nano S) kaufen und beziehen sie diese nur von seriösen Käufern oder dem Distributor selbst. Hier gilt: Second-Hand geht gar nicht.
Bild: Ledeger Nano
So ist es schon vorgekommen, dass Verkäufer ihre Wallets präpariert und falsche Anleitungen beigelegt haben. Anleitungen, mit deren Anweisungen die Käufer dann unbewusst den Betrügern Tür und Tor geöffnet haben, um die gespeicherten Bitcoins abzuzügeln.
Bild: imgur
Und auch klassische Betrugs-Maschen finden ihren Weg in die Krypto-Community: Wenn ein Anbieter riesige Gewinne mit null Risiko verspricht, ist immer Vorsicht geboten.
Bild: Screenshot Bitconnect
So passiert mit «Bitconnect»: Einer Organisation aus den USA, die nach dem Schneeball-System operierte. Nur, dass hier statt mit Heilmitteln oder Beauty-Produkten mit Bitcoin gelockt wurde. Das ging so lange gut, bis der Bitcoin-Kurs sich nach unten korrigierte. Damit verschwand auch Bitconnect - und die Guthaben blauäugiger Nutzer.
Bild: Screenshot Youtube
Ein letzter Klassiker darf nicht fehlen: Auch Versender von Spam-Nachrichten sind auf den Bitcoin-Zug aufgesprungen und nutzen statt «Viagra» nun die Namen von Kryptowährungen, um Nutzer neugierig zu machen. Der Ablauf bleibt gleich: Keine Links anklicken, nicht lesen, sofort löschen.
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