Ukraine-Übersicht Kämpfe in südrussischer Region Belgorod +++ Trump sagt, Putin freue sich über Strafverfolgung 

Agenturen/red.

17.12.2023

Eine Einheimische geht in Donezk im Osten der Ukraine an den Trümmern von Häusern vorbei, die während des jüngsten russischen Beschusses zerstört wurden (Bild vom 14. Dezember 2023).
Eine Einheimische geht in Donezk im Osten der Ukraine an den Trümmern von Häusern vorbei, die während des jüngsten russischen Beschusses zerstört wurden (Bild vom 14. Dezember 2023).
Keystone

Mehrere Ortschaften in der russischen Region Belgorod unweit der Grenze zur Ukraine sind am Sonntag unter Beschuss geraten. Wladimir Putin hat auf einem Kongress die Souveränität Russlands bekräftigt. Die Entwicklungen in der Übersicht.

Agenturen/red.

Die Ereignisse des Tages im Überblick

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine «historische Woche» gefeiert, die ihn von Westafrika über Südamerika und die USA bis nach Skandinavien und zum Schluss auch nach Deutschland in das US-Hauptquartier für Europa geführt hatte. Zu guter Letzt hatte die EU beschlossen, mit der Ukraine und auch Moldau Beitrittsverhandlungen aufzunehmen. «Der Verhandlungsprozess wird nicht einfach sein, aber das Wichtigste ist, dass wir uns historisch gesehen für eine Sache entschieden haben: Die Ukraine wird immer ein Teil unseres gemeinsamen europäischen Hauses sein», sagte Selenskyj am Sonntag in seiner allabendlichen Videoansprache.

Kämpfe in südrussischer Region Belgorod

Mehrere Ortschaften in der russischen Region Belgorod unweit der Grenze zur Ukraine sind am Sonntag unter Beschuss geraten. Während russische Medien von einem Angriff regulärer ukrainischer Einheiten berichteten, sprach der ukrainische Militärgeheimdienst von einem unerwarteten Angriff durch «Gegner des Kreml-Regimes». Eine unabhängige Klärung war nicht möglich.

Putin auf Parteikongress - «Geben Souveränität nicht für Wurst auf»

Kremlchef Präsident Wladimir Putin hat auf einem Kongress seiner Partei «Einiges Russland» die Souveränität Russlands bekräftigt. «Russland kann nicht, wie etwa einige andere Länder, seine Souveränität für eine Wurst aufgeben und jemandes Satellit werden», sagte er am Sonntag nach Angaben der Staatsagentur Tass. Damit spielte er unter anderem auf die benachbarte Ukraine an, die sich einer EU-Mitgliedschaft annähert und im Abwehrkrieg gegen Russland auf grosszügige militärische Hilfe aus dem Westen angewiesen ist.

Das Wichtigste im Überblick

  • Mehrere Ortschaften in der russischen Region Belgorod unweit der Grenze zur Ukraine sind am Sonntag unter Beschuss geraten.
  • Kremlchef Wladimir Putin hat Befürchtungen des Westens vor einem möglichen Angriff Russlands auf einen Mitgliedsstaat der Nato als «völligen Blödsinn» zurückgewiesen.
  • Bei neuen russischen Drohnenangriffen ist in der Schwarzmeerregion Odessa nach ukrainischen Angaben ein Mann getötet worden.
  • Russland hat nach Angaben der ukrainischen Armee in der Nacht auf Sonntag mit einer ballistischen Iskander-Rakete, einem Marschflugkörper sowie Drohnen angegriffen.
  • Die russische Luftabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums einen Drohnenangriff abgewehrt.
  • Die Ereignisse des Vortags können hier nachgelesen werden.
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  • 21.04 Uhr

    Ukrainischer Präsident Selenskyj feiert «historische Woche»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine «historische Woche» gefeiert, die ihn von Westafrika über Südamerika und die USA bis nach Skandinavien und zum Schluss auch nach Deutschland in das US-Hauptquartier für Europa geführt hatte. Zu guter Letzt hatte die EU beschlossen, mit der Ukraine und auch Moldau Beitrittsverhandlungen aufzunehmen. «Der Verhandlungsprozess wird nicht einfach sein, aber das Wichtigste ist, dass wir uns historisch gesehen für eine Sache entschieden haben: Die Ukraine wird immer ein Teil unseres gemeinsamen europäischen Hauses sein», sagte Selenskyj am Sonntag in seiner allabendlichen Videoansprache.

    Selenskyj gab sich zudem zuversichtlich mit Blick auf weitere finanzielle Unterstützung für sein Land. Neben direkten Finanzhilfen setzte Selenskyj vor allem auf die mögliche Zuweisung von Milliardenbeträgen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten. «Das Vermögen des terroristischen Staates (Russland) und seiner Verbündeten sollte zur Unterstützung der Ukraine verwendet werden, um Leben und Menschen vor dem russischen Terror zu schützen», sagte er. «Das wird fair sein.» Seine Regierung erstelle dazu bereits «die notwendigen Entscheidungsvorlagen».

    Allein in der EU sind nach Kommissionsangaben mehr als 200 Milliarden Euro der russischen Zentralbank eingefroren, wobei die Erträge aus der Verwahrung des Kapitals laufend steigen. Letztere könnten nach entsprechenden EU-Plänen der Ukraine zugewiesen werden.

  • 19.43 Uhr

    Kämpfe in südrussischer Region Belgorod

    Mehrere Ortschaften in der russischen Region Belgorod unweit der Grenze zur Ukraine sind am Sonntag unter Beschuss geraten. Während russische Medien von einem Angriff regulärer ukrainischer Einheiten berichteten, sprach der ukrainische Militärgeheimdienst von einem unerwarteten Angriff durch «Gegner des Kreml-Regimes». Eine unabhängige Klärung war nicht möglich.

    Ein von Kugeln und Granatsplittern beschädigtes Strassenschild auf der Strasse zur russischen Stadt Belgorod. (Archivbild)
    Ein von Kugeln und Granatsplittern beschädigtes Strassenschild auf der Strasse zur russischen Stadt Belgorod. (Archivbild)
    Bild: Vadim Ghirda/AP/dpa

    Nach russischen Angaben wurden mehrere Dörfer angegriffen. Ukrainische Quellen wiederum sprachen von Attacken gegen militärische Ziele in der Region, in deren Verlauf russische Artillerie «chaotisches Feuer» auf mehrere Dörfer auf russischer Seite der Grenze eröffnet haben soll. Belgorod liegt knapp 50 Kilometer nördlich der ukrainischen Grossstadt Charkiw.

  • 16.53 Uhr

    Putin auf Parteikongress - «Geben Souveränität nicht für Wurst auf»

    Kremlchef Präsident Wladimir Putin hat auf einem Kongress seiner Partei «Einiges Russland» die Souveränität Russlands bekräftigt. «Russland kann nicht, wie etwa einige andere Länder, seine Souveränität für eine Wurst aufgeben und jemandes Satellit werden», sagte er am Sonntag nach Angaben der Staatsagentur Tass. Damit spielte er unter anderem auf die benachbarte Ukraine an, die sich einer EU-Mitgliedschaft annähert und im Abwehrkrieg gegen Russland auf grosszügige militärische Hilfe aus dem Westen angewiesen ist.

    Russlands Präsident Wladimir Putin führt seit fast 22 Monaten Krieg gegen die Ukraine.
    Russlands Präsident Wladimir Putin führt seit fast 22 Monaten Krieg gegen die Ukraine.
    Bild: Alexander Zemlianichenko/Pool AP/AP
  • 14.19 Uhr

    Trump sagt, Putin freue sich über seine Strafverfolgung

    Der frühere US-Präsident Donald Trump hat bei einer Wahlkampfveranstaltung nahegelegt, dass die Prozesse gegen ihn den politischen Gegnern der USA helfen würden. «Selbst Wladimir Putin sagt, dass Bidens – und das ist ein Zitat – politisch motivierte Verfolgung seines politischen Rivalen sehr gut für Russland ist, weil sie die Fäulnis des amerikanischen politischen Systems zeigt, was dann nicht mehr andere über Demokratie aufklären kann», sagte Trump am Samstag in Durham im Bundesstaat New Hampshire.

    «Wir reden über Demokratie, aber die ganze Welt schaut der Verfolgung eines politischen Gegners zu, die ihm in den Hintern tritt. Es ist eine beeindruckende Sache. Und alle lachen sie über uns», sagte Trump. Er behauptet immer wieder ohne Beweise, dass Präsident Joe Biden von den Demokraten direkt hinter den Verfahren gegen ihn stehe und Ermittler beeinflusse. Trump muss sich unter anderem wegen Wahl- und Finanzbetrug in vier Strafverfahren in 91 Punkten und in mehreren Zivilverfahren verantworten.

  • 12.03 Uhr

    Putin nennt Warnung vor Moskauer Angriff auf Nato-Staaten «Blödsinn»

    Kremlchef Wladimir Putin hat Befürchtungen des Westens vor einem möglichen Angriff Russlands auf einen Mitgliedsstaat der Nato als «völligen Blödsinn» zurückgewiesen. US-Präsident Joe Biden benutze solche Warnungen, um von Fehlern in seiner Russland-Politik abzulenken, sagte Putin dem russischen Staatsfernsehen in einem am Sonntag veröffentlichten Interview.

    Biden selbst verstehe, dass «Russland keine Gründe, kein Interesse – weder geopolitisch noch wirtschaftlich noch militärisch – hat, mit Staaten der Nato zu kämpfen», sagte Putin.

    «Wir haben keine territorialen Ansprüche aneinander, keinen Wunsch, unsere Beziehungen mit ihnen zu verderben», sagte Putin mit Blick auf die Nato-Staaten. Der Kremlchef, der seit fast zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, hatte immer wieder vor einer Ausdehnung der Nato nach Osten bis an Grenzen Russlands gewarnt. Mit seinem Überfall auf die Ukraine will er auch einen Nato-Beitritt des Nachbarlandes verhindern.

    Dagegen warnen die Ukraine und westliche Staaten davor, dass Putin im Fall eines Sieges als nächstes die Nato-Mitglieder im Baltikum und andere Länder des Militärbündnisses angreifen werde. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert vom Westen, Kiew dabei militärisch so stark zu unterstützen, dass Russland in dem Krieg eine strategische Niederlage erleide und nie wieder ein Land überfallen könne.

    Eine Folge von Putins Invasion in der Ukraine ist die Nato-Mitgliedschaft seines lange neutralen Nachbarlandes Finnland. Der Kremlchef betonte, dass Russland mit dem Land keine Konflikte mehr gehabt habe. «Es gab keine Probleme. Aber jetzt wird es sie geben, weil wir nun den Leningrader Militärbezirk gründen und dort bestimmte militärische Einheiten konzentrieren werden», sagte Putin, ohne Details zu nennen. Der Westen werde mit Russland an diesen Kontaktlinien rechnen müssen.

  • 9.59 Uhr

    Toter bei Drohnenangriff in Ukraine – Russland meldet auch Beschuss

    Bei neuen russischen Drohnenangriffen ist in der Schwarzmeerregion Odessa nach ukrainischen Angaben ein Mann getötet worden. Eine abgeschossene Drohne sei auf ein Haus gestürzt und explodiert, teilten die Militärbehörden im Süden der Ukraine am Sonntag mit. Ein Bewohner sei ums Leben gekommen. Auf Fotos waren schwere Zerstörungen zu sehen. Die ukrainische Flugabwehr meldete den Abschuss von insgesamt 20 russischen Drohnen und einer Rakete.

    Das Verteidigungsministerium Russlands, das den Krieg gegen das Nachbarland am 24. Februar 2022 begonnen hatte, meldete seinerseits den Abschuss ukrainischer Drohnen. 

    Das «Kiewer Regime» habe versucht, Terroranschläge gegen die Gebiete Wolgograd, Rostow und Lipezk zu verüben, teilte das Ministerium mit. Überprüfbar waren diese Angaben von unabhängiger Seite nicht. Traditionell informiert das russische Militär auch nur über eigene Erfolge und nicht über Verluste oder Schäden durch die Angriffe.

    Der Gouverneur des Gebiets Rostow, Wassili Golubew, schrieb anders als das Ministerium, dass der Grossteil der Drohnen abgeschossen worden sei. Es habe einen massiven Angriff auf das Gebiet gegeben, teilte er mit, ohne Details zu nennen. In sozialen Netzwerken gab es unbestätigte Berichte, nach denen ein Militärflugplatz in Morosowsk Ziel der Angriffe gewesen sei. Dort seien Kampfjets für die Angriffe gegen die benachbarte Ukraine stationiert, hiess es.

  • 7.51 Uhr

    Ukraine: Russland greift mit Raketen und Drohnen an

    Russland hat nach Angaben der ukrainischen Armee in der Nacht auf Sonntag mit einer ballistischen Iskander-Rakete, einem Marschflugkörper sowie Drohnen angegriffen. Die Luftabwehr habe den Marschflugkörper und zwanzig Angriffsdrohnen abgefangen und zerstört. Das meldet die ukrainische Luftwaffe auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Die Iskander-Rakete habe ihr Ziel nicht erreicht. Weitere Details sind nicht bekannt.

  • Sonntag, 17. Dezember, 7.34 Uhr

    Russland meldet Abschuss von 33 Drohnen

    Die russische Luftabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums einen Drohnenangriff abgewehrt. 33 Objekte seien abgefangen oder zerstört worden, bevor sie ihre Ziele über den Regionen Lipezk, Rostow und Wolgograd erreicht hätten, teilte das Ministerium über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Russland machte die Ukraine für den Angriff verantwortlich.