Ukraine-Überblick «Explosionen» nahe Kraftwerk in der russischen Stadt Woronesch +++ Kiew: Wir halten weiter Teile von Bachmut

Agenturen/Red.

21.5.2023

Selenskyj räumt offenbar Verlust der ostukrainischen Stadt Bachmut ein

Selenskyj räumt offenbar Verlust der ostukrainischen Stadt Bachmut ein

++COMPLETES WITH VIDI_33FN2R9++ Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat offenbar den Verlust der seit Monaten heftig umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut eingeräumt. «Heute ist Bachmut nur in unseren Herzen», sagte Selenskyj am Rande

21.05.2023

Die Schlacht um Bachmut gilt als längste und blutigste des Krieges in der Ukraine. Nun behauptet die russische Seite, die weitgehend zerstörte Stadt erobert zu haben. Während Kremlchef Putin schon Glückwünsche verteilt, liegt aus Kiew zunächst keine Bestätigung vor. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/Red.

Russland hat die monatelange Schlacht um Bachmut für entschieden erklärt und die vollständige Einnahme der Stadt im Osten der Ukraine verkündet. Die Privatarmee Wagner habe die Stadt mithilfe der Artillerie- und Luftunterstützung der russischen Streitkräfte komplett erobert, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht zu Sonntag mit. Zuvor hatte bereits der Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, die Einnahme der seit Monaten äusserst hart umkämpften und inzwischen fast völlig zerstörten Stadt verkündet. Von ukrainischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

Kremlchef Wladimir Putin sprach den Wagner-Truppen und der russischen Armee Glückwünsche aus. Die russischen Streitkräfte hätten Wagner den nötigen Schutz an den Flanken garantiert, sagte Putin nach Angaben seines Pressedienstes. «Alle herausragenden Kämpfer werden mit staatlichen Auszeichnungen geehrt.»

Die Schlacht um Bachmut gilt als längste und verlustreichste des russischen Angriffskriegs, der vor 15 Monaten mit dem Einmarsch ins Nachbarland begann. Damals hatte die Stadt noch 70’000 Einwohner, inzwischen liegt sie weitgehend in Trümmern. Die Ukraine gab Bachmut trotzdem nicht verloren, um einen Durchbruch der russischen Truppen weiter ins Landesinnere zu verhindern. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte befohlen, die symbolträchtige Stadt nicht aufzugeben.

Selenskyj: Bachmut nicht völlig unter russischer Kontrolle

Die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut ist nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht vollständig unter russischer Kontrolle. Nach dem G7-Gipfel im japanischen Hiroshima sagte Selensky am Sonntag: «Bachmut ist heute nicht von Russland besetzt worden.».

Selenskyj stellte damit missverständliche, nicht eindeutige Aussagen von ihm zur militärischen Situation nach einem Treffen mit US-Präsidenten Joe Biden klar.

Ein Reporter hatte ihn gefragt, ob Bachmut noch in ukrainischer Hand sei. Der Journalist schob nach, die Russen hätten gesagt, dass sie Bachmut eingenommen hätten. Der ukrainische Präsident antwortete mit den Worten: «Ich denke nicht.»

Biden sagt der Ukraine weitere Militärhilfen zu

US-Präsident Joe Biden hat ein weiteres Paket mit militärischer Ausrüstung für die Ukraine angekündigt. Biden stellte das Paket am Sonntag bei einem bilateralen Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima in Aussicht. Nach Angaben des Weissen Hauses haben die Hilfen einen Umfang von etwa 375 Millionen US-Dollar.

Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion und stellten in den vergangenen Monaten in rasanter Abfolge Militärhilfen in gewaltigem Umfang bereit.

London: Russland nutzt Überwachungsdrohnen zur Angriffsvorbereitung

Zur Vorbereitung seiner Luftangriffe auf die Ukraine nutzt Russland nach Einschätzung britischer Geheimdienste zunehmend Überwachungsdrohnen. Es handele sich meist um von Russland produzierte Fluggeräte namens Supercam, die relativ günstig seien und über ausreichend Reichweite verfügten, um potenzielle Angriffsziele zu überfliegen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag mit. Experten schätzen, dass die Drohnen rund vier bis fünf Stunden in der Luft bleiben und bis zu fünf Kilometer hoch fliegen können.

Diese Taktik solle Russland helfen, Kampfschäden schneller einzuschätzen und die Zielgenauigkeit zu verbessern. «Der langsame und ineffiziente Zielprozess des russischen Militärs war eine grosse Schwäche des Einsatzes in der Ukraine», hiess es in London. «Allerdings sind langsame Überwachungsdrohnen sehr anfällig für die ukrainische Luftabwehr.» Die russischen Raketenangriffe würden sich mittlerweile auf Schläge gegen die ukrainische Flugabwehr konzentrieren.

Ukraine erwartet Dutzende westliche Kampfjets

Bei der Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg rechnet die Ukraine nach dem Einlenken der US-Regierung in der Kampfjet-Debatte nun mit Dutzenden Maschinen aus dem Westen. «Die Flugzeuge werden nicht stückweise übergeben, sondern in Einheiten. Eine Lufteinheit ist mindestens ein Geschwader, in unserem Fall sind es derzeit mehr als 12 Flugzeuge, bei unseren westlichen Partnern bis zu 18 Flugzeugen», sagte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Juri Ihnat am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Auf diese Weise könnten der Ukraine «anfangs mehrere Dutzend Kampfjets zur Lösung anstehender Aufgaben» übergeben werden.

Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden dem monatelangen Drängen nachgegeben und den Weg für die Lieferung amerikanischer Kampfjets an die Ukraine prinzipiell freigemacht. Zunächst hatten sich die USA geweigert. Nun unterstützt das Land die Ausbildung ukrainischer Piloten an den F-16-Maschinen. Zudem soll gemeinsam mit anderen Partnern entschieden werden, wer wann wie viele Flugzeuge liefert. Konkrete Zahlen gibt es allerdings noch nicht.


Die Ereignisse des Tages in der Übersicht

Das Wichtigste im Überblick

  • Russland hat die monatelange Schlacht um Bachmut für entschieden erklärt und die vollständige Einnahme der Stadt im Osten der Ukraine verkündet.
  • Bachmut ist laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht vollständig unter russischer Kontrolle.
  • Selenskyj stellte damit eine missverständliche, nicht eindeutige Aussagen von ihm zur militärischen Situation klar.
  • US-Präsident Biden hat weitere umfangreiche Waffenlieferung für die Ukraine angekündigt.
  • Die Entwicklungen von Samstag findest du hier.
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    Wir beenden den Live-Ticker am Sonntag

  • 21.32 Uhr

    Selenskyj zieht nach G7-Gipfel positive Bilanz

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach Abschluss des G7-Gipfels in Japan zufrieden gezeigt. «Das Thema Ukraine stand im Mittelpunkt, der Respekt gegenüber allen Ukrainern war besonders», sagte Selenskyj am Sonntag in seiner abendlichen Videoansprache. Als Beleg für internationale Unterstützung führte er Treffen mit anderen Staats- und Regierungschefs bei dem Gipfel in Hiroshima an. Am alljährlichen Treffen der Siebener-Gruppe hatten auch mehrere andere Gäste teilgenommen, beispielsweise aus Indien, Vietnam und Indonesien.

    Die Begegnung mit US-Präsident Joe Biden habe «wie immer» zur Stärkung der Ukraine geführt, sagte Selenskyj, der das Video im Flugzeug kurz vor dem Abflug Richtung Kiew aufnahm. Tatsächlich gab Biden beim Gipfel die Freigabe eines weiteren Hilfspakets für die Ukraine über 375 Millionen Dollar bekannt. Zudem will Washington die seit langem von Kiew geforderten Lieferungen westlicher Kampfjets freigeben. Die Ukraine befindet sich seit 15 Monaten im Krieg gegen Angreifer Russland.

    Selenskyj verwies auch auf Begegnungen mit den Gipfelteilnehmern aus Vietnam und Indonesien. Beide Länder zählen bislang nicht zu den Unterstützern der Ukraine. Sowohl Russland als auch die Ukraine suchen international nach Unterstützung für ihre Position. 

    Wolodymyr Selenskyj sprach erneut von einer «ukrainischen Friedensformel», die den Abzug russischer Truppen aus allen besetzten Gebieten der Ukraine als Voraussetzung für Verhandlungen vorsieht.
    Wolodymyr Selenskyj sprach erneut von einer «ukrainischen Friedensformel», die den Abzug russischer Truppen aus allen besetzten Gebieten der Ukraine als Voraussetzung für Verhandlungen vorsieht.
    Archivbild: Kay Nietfeld/dpa
  • 21.22 Uhr

    Südkorea sagt Ukraine Ausrüstung für Minenräumung zu

    Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol hat der Ukraine weitere Hilfen zugesagt. Yoon traf am Sonntag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima. Dabei habe Yoon die rasche Lieferung von Gütern versprochen, die die Ukraine benötige, darunter Ausrüstung zur Minenräumung und Krankenwagen für das Militär, berichteten südkoreanische Medien unter Berufung auf das Präsidialamt in Seoul.

    Es war das erste Treffen der beiden Präsidenten seit der russischen Invasion in die Ukraine. Südkorea beteiligt sich an den Finanzsanktionen gegen Russland und leistet humanitäre Hilfe für die Ukraine. Trotz entsprechender Bitten Kiews schickt das ostasiatische Land aber keine Kriegswaffen dorthin.

    Beim Treffen mit Yoon bedankte sich Selenskyj laut dem Präsidialamt in Seoul für die bisherige Unterstützung Südkoreas. Beide Seiten hätten sich zudem auf die Zusammenarbeit beim Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg verständigt. Südkorea stehe hinter den Ukrainern, bis der Frieden wiederhergestellt sei, sagte Yoon.

    In der Ukraine soll eine Fläche von der doppelten Grösse Österreichs mit Landminen verseucht sein
    In der Ukraine soll eine Fläche von der doppelten Grösse Österreichs mit Landminen verseucht sein
    Archivbild: IMAGO/ITAR-TASS/ Sipa USA
  • 20.17 Uhr

    EU-Aussenminister beraten über Militärhilfe für die Ukraine

    Die Aussenminister der Europäischen Union beraten am Montag in Brüssel über weitere Militärhilfen für die Ukraine (09.00 Uhr). Geplant ist eine neue Tranche von 500 Millionen Euro. Zuletzt blockierte Ungarn die Freigabe der Gelder, weil die Ukraine die grösste ungarische Bank OTP kürzlich als Kriegssponsor eingestuft hatte.

    Die deutsche Bundesaussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) will sich in Brüssel zudem für eine Ausweitung von Mehrheitsentscheidungen der EU stark machen, um solche Blockaden künftig zu verhindern. Dafür ist ein Treffen mit rund zehn weiteren Ländern vorgesehen. Bisher müssen alle Entscheidungen in der Außenpolitik einstimmig falle

  • 19.23 Uhr

    Moskau kritisiert G7-Beschlüsse als russland- und chinafeindlich

    Russland hat die Beschlüsse des G7-Gipfels der führenden demokratischen Industrienationen am Wochenende in Hiroshima kritisiert. Dessen wichtigstes Ergebnis sei eine «Ansammlung von Erklärungen, die mit Passagen antirussischen und antichinesischen Charakters angefüllt sind», hiess es am Sonntag in Moskau in einer Mitteilung des Aussenministeriums. Die Entscheidungen der Siebener-Gruppe (USA, Grossbritannien, Frankreich, Kanada, Italien, Japan und Deutschland) zielten auf die Vertiefung der Trennlinien in der internationalen Politik.

    Moskau, das vor 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen hat, warf den G7 zum wiederholten Male auch vor, eine «umfassende Konfrontation» mit Russland zu suchen. Die westlichen Sanktionen seien ebenso Teil eines «hybriden Kriegs» wie Waffenlieferungen an die Ukraine. Die russische Regierung machte die G7 auch für den jüngsten Anstieg der Lebensmittel- und Energiepreise verantwortlich.

  • 18.42 Uhr

    «Explosionen» nahe Kraftwerk in der russischen Stadt Woronesch

    In der russischen Stadt Woronesch (Luftlinie 490 Kilometer südöstlich von Moskau) ist in der Nähe des Kraftwerks ein Feuer ausgebrochen, wie das oppositionelle belarussische Nachrichtenmedium Nexta berichtet. In einigen Teilen der Stadt gebe es weder Wasser noch Strom, heißt es. Lokale Medien schreiben, dass vor dem Feuer «Explosionen» zu hören waren.

  • 17.46 Uhr

    Ukraine meldet 203’160 tote und verletzte russische Soldaten

    Seit Beginn der russischen Invasion auf die Ukraine sind gemäss Angaben des ukrainischen Generalstabs 203’160 russische Soldaten getötet oder verletzt worden. Die Zahl der Toten sei in den letzten 24 Stunden um etwa 730 gestiegen.

    Ausserdem seien weitere zwei Panzer, 16 gepanzerte Fahrzeuge, 29 Artilleriesysteme, 21 Drohnen und zwei Luftverteidigungssysteme zerstört worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

  • 17.07 Uhr

    Papst Franziskus: «Gewöhnen wir uns nicht an den Krieg!»

    Mit Blick auf die blutigen Kämpfe im Sudan und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Papst Franziskus dazu aufgerufen, sich nicht an Konflikte und Gewalt zu gewöhnen. «Bitte, gewöhnen wir uns nicht an Konflikte und Gewalt. Gewöhnen wir uns nicht an den Krieg!», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag nach dem Mittagsgebet Regina Coeli vor mehr als 25’000 Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom.

    Auch einen Monat nach dem Ausbruch der Gewalt im Sudan sei die Lage weiterhin ernst. «Ich begrüsse die bisher erzielten Teilvereinbarungen, erneuere jedoch meine Aufforderung, die Waffen niederzulegen.» Er appellierte zudem an die internationale Gemeinschaft, «keine Mühen zu scheuen, um dem Dialog zum Durchbruch zu verhelfen und das Leid der Bevölkerung zu lindern». In dem Land am Horn Afrikas war ein lange schwelender Machtkampf am 15. April gewaltsam eskaliert. Der Pontifex erinnerte ausserdem wie schon zuvor bei anderen öffentlichen Auftritten an das «Leid der gequälten Ukraine».

    Papst Franziskus appellierte zudem an die internationale Gemeinschaft, «keine Mühen zu scheuen, um dem Dialog zum Durchbruch zu verhelfen und das Leid der Bevölkerung zu lindern».
    Papst Franziskus appellierte zudem an die internationale Gemeinschaft, «keine Mühen zu scheuen, um dem Dialog zum Durchbruch zu verhelfen und das Leid der Bevölkerung zu lindern».
    Archivbild: Filippo Monteforte/AFP/AP/dpa
  • 16.30 Uhr

    Zehntausende kommen zu pro-europäischer Demonstration in Moldau zusammen

    In Moldau haben am Sonntag Zehntausende für einen Beitritt zur Europäischen Union demonstriert. Nach Polizeiangaben versammelten sich mehr als 75’000 Menschen zu der Kundgebung im Zentrum der Hauptstadt Chisinau. «Wir sind gekommen, um laut, mit Selbstbewusstsein und Stolz zu sagen, dass der Platz Moldaus in der Europäischen Union ist!», sagte die moldauische Präsidentin Maia Sandu, die zu der Demonstration aufgerufen hatte.

    Die Staatschefin sagte, dass ihr Land der EU bis 2030 beitreten wolle. «Das ist die Chance für unser Volk, in Frieden und Wohlstand zu leben», sagte Sandu weiter. Die für die Mitgliedschaft notwendigen Kriterien zu erfüllen, sei «ein Weg grosser Anstrengungen», es sei aber «der einzige Weg».

    Das 2,6-Millionen-Einwohner-Land wurde im Juni 2022 genau wie das Nachbarland Ukraine zum EU-Beitrittskandidaten. Moldau sieht eine Mitgliedschaft als Versicherung, nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine nicht zum nächsten Ziel Moskaus zu werden.

  • 15.55 Uhr

    Exil-Russinnen befürchten Vergiftung: Deutsche Polizei ermittelt

    In der deutschen Hauptstadt ermittelt die Polizei nach gesundheitlichen Problemen von zwei Exil-Russinnen im Zusammenhang mit einer kremlkritischen Konferenz in Berlin.

    Der Staatsschutz beim Landeskriminalamt habe die Ermittlungen übernommen, sagte ein Sprecher der Polizei in Berlin am Sonntag, nachdem zuerst die deutsche Zeitung «Welt am Sonntag» berichtet hatte. Der Staatsschutz ist für politisch motivierte Straftaten zuständig.

    Der Zeitung zufolge geht es um eine Konferenz des russischen Kreml-Kritikers Michail Chodorkowski Ende April in Berlin, an der die beiden Frauen teilgenommen hatten. Die Symptome einer Betroffenen könnten aber bereits vor der Konferenz aufgetreten sein, hiess es im Bericht - sie habe sich in die Berliner Charité begeben. Die zweite Betroffene habe die Vermutung geäussert, vergiftet worden zu sein.

    Der bekannteste Gegner von Kremlchef Wladimir Putin, der Oppositionspolitiker Alexej Nawalny, war im Sommer 2020 bei einer Reise nach Sibirien mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok vergiftet worden. Er wurde damals in demselben renommierten Berliner Krankenhaus behandelt. Laut dem Investigativnetzwerk Bellingcat steckte der russische Geheimdienst FSB hinter der Vergiftung. Der Kreml wies die Vorwürfe zurück.

  • 15.25 Uhr

    Von der Leyen: EU hat Beweise für Sanktionsumgehung über China Hiroshima 

    Mehrere in China gemeldete Firmen sind nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an der Umgehung von Sanktionen gegen Russland beteiligt. Man habe «klare Beweise», dass «etwa acht Unternehmen» über Drittländer sanktionierte Güter aus der Europäischen Union direkt nach Russland lieferten, sagte sie dem ZDF am Rande des G7-Gipfels der führenden westlichen Industrienationen in Japan. Dass die Unternehmen in China gemeldet seien, heisse allerdings nicht zwangsläufig, dass es chinesische Unternehmen seien. «Das sind Unternehmen, die zum Teil auf dem Papier existieren und Besitzer haben, die andere Nationalitäten haben», sagte die deutsche Spitzenpolitikerin.

    Was für Güter aus der EU die Unternehmen nach Russland transportieren, sagte von der Leyen nicht. Sie betonte allerdings, dass sie über das elfte EU-Sanktionspaket mit Strafmassnahmen belegt werden sollen. «Wir meinen es ernst, dass wir die Sanktionsumgehung unterbinden wollen», sagte von der Leyen.
    Was für Güter aus der EU die Unternehmen nach Russland transportieren, sagte von der Leyen nicht. Sie betonte allerdings, dass sie über das elfte EU-Sanktionspaket mit Strafmassnahmen belegt werden sollen. «Wir meinen es ernst, dass wir die Sanktionsumgehung unterbinden wollen», sagte von der Leyen.
    Archivbild: Virginia Mayo/AP/dpa
  • 15.02 Uhr

    Estland und Lettland wollen deutsche Flugabwehr Iris-T erwerben

    Estland und Lettland wollen gemeinsam das deutsche   Mittelstrecken-Luftabwehrsystem Iris-T-SLM erwerben. Die beiden baltischen EU- und Nato-Länder wollen dazu zusammen Verhandlungen mit dem Hersteller Diehl Defence aufnehmen, sagte der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur am Sonntag in Riga nach einem Treffen mit seiner lettischen Amtskollegin Inara Murniece. Sollten diese gut verlaufen, könnte ein Vertrag im Sommer unterzeichnet werden. Die ersten Systeme könnten dann im Jahr 2025 eingesetzt werden. Bis dahin müssten die Ausbildung der Soldaten und der Aufbau der Infrastruktur erfolgen, sagte Murniece.

    Nähere Angaben dazu, wie viele Waffensysteme angeschafft werden sollen und zu welchem Preis, machten die Minister nicht. Nach Angaben von Murniece werde es sich um das grösste Rüstungsgeschäft seit der Wiedererlangung von Lettlands Unabhängigkeit von der Sowjetunion 1991 handeln. Pevkur seinerseits sprach von einem Volumen von mehreren Hundert Millionen Euro.

    Die Luftverteidigung gilt als Schwachstelle der baltischen Staaten. Estland und Lettland grenzen an Russland, Lettland auch an dessen engen Verbündeten Belarus. Die beiden Ostseestaaten betrachten den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine als direkte Gefahr für ihre Sicherheit. Sie haben ihre Militärausgaben bereits massiv aufgestockt und rüsten ihre Streitkräfte auf. 

  • 14.46 Uhr 

    Kiew: Unsere Soldaten halten weiter Teile von Bachmut 

    Das ukrainische Militär hält nach eigenen Angaben weiter Teile der Stadt Bachmut unter seiner Kontrolle. «Unsere Soldaten halten Befestigungsanlagen und einige Räumlichkeiten im Südwesten der Stadt», sagte der Sprecher der Heeresgruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Er räumte allerdings ein, dass die Lage kritisch sei und es schwere Kämpfe gebe. Am Samstag hatte das russische Militär bereits die Eroberung der Stadt verkündet. Unabhängig lassen sich die Angaben der Kriegsparteien nicht überprüfen.

    Tscherewatyj nahm auch Stellung zu den missverständlichen Äusserungen von Präsident Wolodymyr Selenskyj, die zunächst als Bestätigung für die russische Eroberung Bachmuts gewertet wurden, ehe Kiew sie dementierte. «Der Präsident hat es richtig gesagt - die Stadt ist praktisch dem Boden gleichgemacht», sagte Tscherewatyj. Selbst bei einer Eroberung hätte die Stadt weder militärischen noch politischen Nutzen für die Russen, «aber sie führen sich auf, als hätten sie Dnipro eingenommen.» Die Millionenstadt Dnipro ist das wichtigste Industrie- und Rüstungszentrum im Südosten der Ukraine.

    Seit dem vergangenen Herbst wird um Bachmut gekämpft. In den schweren Gefechten, an denen auf russischer Seite vor allem Söldner der Wagner-Einheit beteiligt waren, erlitten sowohl die russischen Angreifer als auch die ukrainischen Verteidiger hohe Verluste. Die Stadt, in der vor dem Krieg rund 70'000 Menschen lebten, wurde bei den Kämpfen fast vollständig zerstört.

    Zerstörte Gebäude in Bachmut am 19. Mai 2023. 
    Zerstörte Gebäude in Bachmut am 19. Mai 2023. 
    IMAGO/SNA
  • 14.27 Uhr

    Russland erklärt Bachmut für komplett eingenommen

    Russland hat die monatelange Schlacht um Bachmut für entschieden erklärt und die vollständige Einnahme der Stadt im Osten der Ukraine verkündet. Die Privatarmee Wagner habe die Stadt mithilfe der Artillerie- und Luftunterstützung der russischen Streitkräfte komplett erobert, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht mit.

    Zuvor hatte bereits der Chef der Wagner-Söldner, Jewgeni Prigoschin, die Einnahme der seit Monaten äusserst hart umkämpften und inzwischen fast völlig zerstörten Stadt verkündet. Von ukrainischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

    Kremlchef Wladimir Putin sprach den Wagner-Truppen und der russischen Armee Glückwünsche aus. Die russischen Streitkräfte hätten Wagner den nötigen Schutz an den Flanken garantiert, sagte Putin nach Angaben seines Pressedienstes. «Alle herausragenden Kämpfer werden mit staatlichen Auszeichnungen geehrt.»

    Ukrainische Panzer in der Nähe von Bachmut.
    Ukrainische Panzer in der Nähe von Bachmut.
    Bild: dpa
  • 13.18 Uhr

    Ukraine erwartet Dutzende westliche Kampfjets

    Bei der Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg rechnet die Ukraine nach dem Einlenken der US-Regierung in der Kampfjet-Debatte nun mit Dutzenden Maschinen aus dem Westen. «Die Flugzeuge werden nicht stückweise übergeben, sondern in Einheiten. Eine Lufteinheit ist mindestens ein Geschwader, in unserem Fall sind es derzeit mehr als 12 Flugzeuge, bei unseren westlichen Partnern bis zu 18 Flugzeugen», sagte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Juri Ihnat am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Auf diese Weise könnten der Ukraine «anfangs mehrere Dutzend Kampfjets zur Lösung anstehender Aufgaben» übergeben werden.

    Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden dem monatelangen Drängen nachgegeben und den Weg für die Lieferung amerikanischer Kampfjets an die Ukraine prinzipiell freigemacht. Zunächst hatten sich die USA geweigert. Nun unterstützt das Land die Ausbildung ukrainischer Piloten an den F-16-Maschinen. Zudem soll gemeinsam mit anderen Partnern entschieden werden, wer wann wie viele Flugzeuge liefert. Konkrete Zahlen gibt es allerdings noch nicht.

    Die Ukraine fordert die F-16 zunächst als Schutz gegen die russischen Raketen- und Drohnenangriffe. Sie sollen zusammen mit bodengestützten Flugabwehrsystemen eingesetzt werden. Zudem will Kiew westliche Jets, um Bodentruppen bei Offensiven gegen Russland zu unterstützen. Die Ukrainer argumentieren, die F-16 würden helfen, die eigenen Truppen zu schützen, ihre Verluste zu reduzieren und womöglich auch für ein schnelleres Kriegsende zu sorgen.

  • 12.54 Uhr

    Selenskyj: Bachmut steht nicht unter russischer Kontrolle

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag klargestellt, dass die Stadt Bachmut nicht unter der Kontrolle Russlands steht. Selenskyj äusserte sich während des G7-Gipfels in Hiroshima.

  • 12.05 Uhr

    Selenskyj besucht Friedensmuseum in Hiroshima

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach Abschluss des G7-Gipfels in Hiroshima das Friedensmuseum der japanischen Stadt besucht. Japans Ministerpräsident Fumio Kishida begleitete ihn bei der Visite. In dem Museum werden Zeugnisse der grauenhaften Folgen des US-Atombombenabwurfs vom 6. August 1945 gezeigt. Anschliessend legten beide am Mahnmal für die mehr als 300 000 Opfer weisse Blumen ab. Hiroshima ist heute ein weltweites Symbol für die Schrecken von Krieg - und ein Ort der Mahnung zum Frieden.

    Vor seinem Besuch im Friedensmuseum war Selenskyj mit US-Präsident Joe Biden zusammengetroffen und hatte an den Beratungen der Staats- und Regierungschefs der Gruppe der sieben grossen demokratischen Industrienationen (G7) teilgenommen. Erstmals seit der russischen Invasion in die Ukraine hatte Selenskyj auch jeweils den indischen Präsidenten Narendra Modi und den südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol getroffen, die als Gäste am Gipfel teilnahmen.

  • 11.46 Uhr

    Berlin ermittelt zu möglichen Vergiftungen russischer Journalistinnen

    In der deutschen Hauptstadt Berlin ermittelt das Landeskriminalamt zu möglichen Vergiftungserscheinungen von russischen Journalistinnen. Diese hatten im April an einer Konferenz des russischen Regierungskritikers Michail Chodorkowski in der Stadt teilgenommen.

    Der Sachverhalt werde vom polizeilichen Staatsschutz bearbeitet, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, gab aber mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen keine weiteren Einzelheiten bekannt. Zuerst hatte die «Welt am Sonntag» darüber berichtet.

    Die Zeitung schrieb über einen Bericht des russischen Portals «Agentstvo». Demzufolge hätten zwei Konferenzteilnehmerinnen über gesundheitliche Probleme geklagt. Eine von ihnen, die Leiterin einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in den USA, habe nach dem russischen Medienbericht im sozialen Netzwerk Facebook von ihren Symptomen berichtet.

    Demnach, so der Bericht, habe sie «seltsame Symptome» und einen «akuten Schmerz» gespürt, geblieben sei ein Taubheitsgefühl. Sie habe die Vermutung geäussert, möglicherweise mit einem Nervenkampfstoff vergiftet worden zu sein, der von einem westlichen Geheimdienst untersucht worden sei. Auf Anfrage der «Welt am Sonntag» habe sie auf Ermittlungen des FBI in ihrer Wahlheimat USA verwiesen.

    Bei der zweiten Betroffenen könnten die Symptome dem russischen Medienbericht zufolge schon vor der Konferenz im April aufgetreten sein, schrieb die «Welt am Sonntag». Sie habe sich in Berlin ins Charité-Spital begeben.

  • 10.46 Uhr

    Selenskyj räumt offenbar Verlust von Bachmut ein – Sprecher dementiert

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag offenbar den Verlust der seit Monaten heftig umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut eingeräumt. «Heute ist Bachmut nur in unseren Herzen», sagte Selenskyj am Sonntag am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima. Es sei dort «nichts» mehr übrig, sagte er, ohne zunächst nähere Angaben zur militärischen Lage vor Ort zu machen.

    Wenige Stunden später bestritt Selenskyjs Sprecher dessen Bestätigung eines etwaigen Verlusts von Bachmut. Der Präsident habe im Gegenteil die Einnahme der Stadt durch russische Truppen dementiert, erklärte Serhiy Nykyforow am Sonntag im Onlinenetzwerk Facebook.

    Selenskyj war zuvor am Rande des Gipfels gefragt worden, ob die ukrainischen Streitkräfte Bachmut weiter halten würden oder ob russische Truppen die Stadt eingenommen hätten. Seine Antwort «Ich glaube ja» habe sich auf den ersten Teil der Frage bezogen, sagte der Sprecher.

    Am Tag zuvor hatten zuerst der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, und später das russische Verteidigungsministerium die Einnahme von Bachmut verkündet. Der russische Präsident Wladimir Putin habe den Wagner-Einheiten und der Armee gratuliert, zitierte die russische Nachrichtenagentur Tass eine Erklärung des Kremls.

    Söldner der Gruppe Wagner in seiner Stellung am 18. Mai 2023. 
    Söldner der Gruppe Wagner in seiner Stellung am 18. Mai 2023. 
    Bild: IMAGO/SNA
  • 10.11 Uhr

    London: Russland nutzt Überwachungsdrohnen zur Angriffsvorbereitung

    Zur Vorbereitung seiner Luftangriffe auf die Ukraine nutzt Russland nach Einschätzung britischer Geheimdienste zunehmend Überwachungsdrohnen. Es handele sich meist um von Russland produzierte Fluggeräte namens Supercam, die relativ günstig seien und über ausreichend Reichweite verfügten, um potenzielle Angriffsziele zu überfliegen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag mit. Experten schätzen, dass die Drohnen rund vier bis fünf Stunden in der Luft bleiben und bis zu fünf Kilometer hoch fliegen können.

    Diese Taktik solle Russland helfen, Kampfschäden schneller einzuschätzen und die Zielgenauigkeit zu verbessern. «Der langsame und ineffiziente Zielprozess des russischen Militärs war eine grosse Schwäche des Einsatzes in der Ukraine», hiess es in London. «Allerdings sind langsame Überwachungsdrohnen sehr anfällig für die ukrainische Luftabwehr.» Die russischen Raketenangriffe würden sich mittlerweile auf Schläge gegen die ukrainische Flugabwehr konzentrieren.

    Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

    Ukrainische Soldaten einer Flugabwehr-Einheit am 8. Mai 2023 bei Kiew. 
    Ukrainische Soldaten einer Flugabwehr-Einheit am 8. Mai 2023 bei Kiew. 
    Bild: Keystone
  • 9.55 Uhr 

    Selenskyj äussert sich nicht eindeutig zu Bachmut

    Über die Äusserung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, wonach Russland Bachmut komplett eingenommen habe (sie wurde auch hier um 8.45 Uhr gemeldet) gibt es Verwirrung. 

    Wie verschiedene Journalisten und Mitglieder aus Selenskyjs Team mitteilen, habe er sich nicht eindeutig dazu geäussert, ob russische Truppen die Stadt Bachmut vollständig eingenommen haben.

    Demnach fragte ein Reporter Selenskyj beim bilateralen Treffen mit US-Präsident Joe Biden am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima am Sonntag, ob die Stadt im Osten der Ukraine noch in ukrainischer Hand sei. Der Journalist schob nach, die Russen hätten gesagt, dass sie Bachmut eingenommen hätten. Der ukrainische Präsident antwortete mit den Worten: «Ich denke nicht.»  Selenskyjs Antwort könnte sich demnach auch auf den zweiten Aspekt der Frage beziehen.

    Selenskyj betonte, die Stadt sei fast vollständig zerstört. Es gebe dort keine Gebäude mehr «und eine Menge toter Russen». Er sagte weiter: «Es ist eine Tragödie.» Aber heute sei Bachmut «nur in unseren Herzen». Selenskyj dankte den ukrainischen Soldaten dort für ihren Einsatz.

  • 8.45 Uhr

    Selenskyj bestätigt Übernahme von Bachmut durch Russland

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag offenbar den Verlust der seit Monaten heftig umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut eingeräumt. «Heute ist Bachmut nur in unseren Herzen», sagte Selenskyj am Sonntag am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima. Es sei dort «nichts» mehr übrig, sagte er, ohne zunächst nähere Angaben zur militärischen Lage vor Ort zu machen.

    Am Tag zuvor hatten zuerst der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, und später das russische Verteidigungsministerium die Einnahme von Bachmut verkündet. Der russische Präsident Wladimir Putin habe den Wagner-Einheiten und der Armee gratuliert, zitierte die russische Nachrichtenagentur Tass eine Erklärung des Kremls.

    In Bachmut lebten einst 70'000 Menschen. Die Schlacht um die Stadt gilt als längste und blutigste seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022. Es wird vermutet, dass beide Seiten grosse Verluste erlitten haben. Der Fall von Bachmut würde Moskau nach einer Reihe von Niederlagen einen wichtigen Sieg einbringen

    Söldner der russischen Wagner-Gruppe mit russicher Fahne am 20. Mai 2021 in Bachmut. 
    Söldner der russischen Wagner-Gruppe mit russicher Fahne am 20. Mai 2021 in Bachmut. 
    Bild: Keystone
  • 8.07 Uhr

    Biden kündigt neues Waffenpaket an

    US-Präsident Biden kündigt bei einem Treffen mit Selenskyj eine neue umfangreiche Waffenlieferung für die Ukraine an. Das Paket werde «Munition, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge» umfassen, teilte Biden am Rande des G7-Gipfels mit. 

  • 7.54 Uhr

    Macron zu Selenskyj-Reise: «Teilung der Welt» verhindern

    Frankreich erhofft sich von der Reise des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zum G7-Gipfel mehr Verständnis für die Position der Ukraine bei Ländern wie Indien und Brasilien. Angesprochen darauf, dass ein französisches Regierungsflugzeug Selenskyj zur Arabischen Liga und dann weiter zum G7-Treffen nach Hiroshima brachte, sagte Macron am Sonntag, dabei gehe es auch darum, Frieden zu schaffen und Lösungen zu suchen.

    Es sei im Interesse Frankreichs und dessen Rolle als permanentes Mitglied des UN-Sicherheitsrats, Selenskyj zu ermöglichen, sich «vor mehreren Weltmächten zu äussern, die manchmal nur einem einzigen Diskurs ausgesetzt sind», sagte Macron vor Journalisten am Rande des Gipfels.

    Er verwies auf ein anstehendes Treffen der sogenannten BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. «Das ist für uns sehr wichtig, weil es eine Teilung der Welt verhindert - zwischen denen, die klar die Ukraine unterstützen, und jenen, die sagen, dass sie den Frieden unterstützen, manchmal ohne dass man weiss, was das genau bedeutet.»

  • 4.58 Uhr

    Scholz: Kampfjet-Projekt ist Botschaft an Russland

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz rechnet nicht mit einer baldigen Lieferung moderner Kampfjets an die Ukraine. «Das, was mit der Ausbildung von Piloten verbunden ist, ist ja ein längerfristiges Projekt», sagte er am Sonntag am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima. Die USA hätten noch gar nicht endgültig entschieden, «was am Ende der Ausbildung dann stehen wird».

    US-Präsident Joe Biden hatte am Rande des G7-Gipfels führender demokratischer Wirtschaftsmächte grundsätzlich den Weg dafür freigemacht, im Rahmen einer Koalition von Verbündeten Jets des amerikanischen Typs F-16 an die Ukraine zu liefern.

    Das Projekt sei zunächst eine Botschaft an diejenigen, die die Ukraine angegriffen haben, betonte der Kanzler: Russland solle nicht darauf setzen, dass die Unterstützung für die Ukraine mit zunehmender Dauer des Kriegs nachlässt. «Es bleibt die Botschaft: Russland muss Truppen zurückziehen.»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nahm am Sonntag an den Beratungen der G7-Staaten bei ihrem Gipfel teil. Sie sind

  • 0.10 Uhr

    Moskau: Russische Truppen haben Bachmut vollständig eingenommen

    Die Stadt Bachmut im Osten der Ukraine ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau vollständig von russischen Truppen eingenommen worden. Das teilte das Ministerium in Moskau in der Nacht zu Sonntag mit, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtete. Zuvor hatte bereits der Chef der Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, die Eroberung der monatelang umkämpften und inzwischen fast völlig zerstörten Stadt verkündet. Von ukrainischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Kremlchef Wladimir Putin sprach den Wagner-Truppen am Abend Glückwünsche aus.

    Bachmut mit einst mehr als 70 000 Einwohnern ist der Hauptteil der nach der russischen Eroberung von Sjewjerodonezk und Lyssytschansk etablierten Verteidigungslinie zwischen den Städten Siwersk und Bachmut im Donezker Gebiet. Sollte die Stadt tatsächlich an die Besatzer gefallen sein, würde sich für die russischen Truppen der Weg zu den Grossstädten Slowjansk und Kramatorsk eröffnen. Damit würde eine von Russland geplante vollständige Eroberung des Donezker Gebiets näherrück