DeutschlandPutin zeigt sich enttäuscht von Merkel wegen Äusserungen zur Ukraine
SDA
9.12.2022 - 18:59
Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich enttäuscht über die jüngsten Äusserungen von Altkanzlerin Angela Merkel zur Ukraine gezeigt. Russland interpretierte Aussagen Merkels in einem Interview von «Zeit online» so, dass der Minsker Friedensplan nur geschlossen worden ist, um der Ukraine Zeit zu geben, sich zu bewaffnen und auf einen Krieg mit Russland vorzubereiten. «Ehrlich gesagt, war das für mich absolut unerwartet. Das enttäuscht. Ich habe offen gesagt nicht erwartet, so etwas von der früheren Bundeskanzlerin zu hören», sagte Putin am Freitag vor Journalisten in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek.
Keystone-SDA
09.12.2022, 18:59
SDA
Der Minsker Friedensplan für den unter russischem Einfluss stehenden Osten der Ukraine nach Beginn der Kampfhandlungen 2014 sah weitreichende Verpflichtungen für die Konfliktparteien vor, die nie umgesetzt wurden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte erklärt, dass er die unter Vermittlung Deutschlands und Frankreichs getroffenen Vereinbarungen nicht umsetzen werde. Daraufhin hatte Kremlchef Putin am 24. Februar den Krieg gegen die Ukraine begonnen.
«Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Führung der BRD sich uns gegenüber aufrichtig verhält», sagte Putin. Es sei zwar klar gewesen, dass Deutschland auf der Seite der Ukraine stehe, sie unterstütze. «Aber mir schien trotzdem, dass die Führung der BRD immer ehrlich um eine Lösung bemüht war auf Grundlage der Prinzipien, die wir vereinbart haben und die unter anderem im Rahmen des Minsker Prozesses erzielt wurden.»
Merkel hatte in dem am Donnerstag veröffentlichten Interview wörtlich gesagt: «Und das Minsker Abkommen 2014 war der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben. Sie hat diese Zeit hat auch genutzt, um stärker zu werden, wie man heute sieht.» Anfang 2015 hätte Putin die Ukraine nach Darstellung Merkels leicht überrennen können. «Und ich bezweifle sehr, dass die Nato-Staaten damals so viel hätten tun können wie heute, um der Ukraine zu helfen.»
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