Der FC Sion verbleibt in der Super League. Die Walliser verteidigen im Barrage-Rückspiel gegen Thun den Vorsprung aus dem Hinspiel mit viel Mühe und schaffen trotz einer 2:3-Niederlage den Klassenerhalt.
Wer gedacht hatte, dass das Duell nach dem 4:1 am Donnerstag für den Favoriten aus dem Wallis bereits entschieden ist, hatte sich getäuscht. Der Aussenseiter aus der Challenge League spielte bei herrlichem Frühlingswetter im Tourbillon keck auf und brachte den Favoriten noch einmal ins Zittern.
Die Gäste verdienten sich den Teilerfolg dank einem erfrischenden Auftritt. Dreimal gingen sie in Führung – das erste Mal bereits in der 3. Minute – und steckten bis zum Schluss nie auf. Letztlich wog das Handicap vom 1:4 im Hinspiel am Donnerstag aber zu schwer.
Traumstart für Thun
Wie im ersten Vergleich hatten die Thuner fulminant losgelegt – und im Gegensatz zum Donnerstag nutzten sie diesmal ihre erste Torchance. Omer Dzonlagic verwertete eine abgelenkte Flanke von Josué Schmidt mit dem Oberschenkel. Der Treffer erhöhte die Nervosität bei den Wallisern sichtlich und bestärkte bei den unterklassigen Gästen den Glauben, die Wende doch noch schaffen zu können.
Es war der Auftakt in einen spektakulären Nachmittag, an dem Thun das bessere Team war. Letztlich hatten es die Walliser Lubomir Tupta zu verdanken, dass sie nicht noch ernsthaft in Gefahr gerieten, den Vorsprung aus dem Hinspiel zu verspielen. Der Slowake beruhigte mit zwei schönen Einzelaktionen das Walliser Nervenkostüm. Nach einer halben Stunde verwertete er aus 30 Metern einen Freistoss mit einem herrlichen Schlenzer direkt, in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit traf er im Stile eines Goalgetters.
Thun kämpft vergeben – Sion muss über die Bücher
Das 2:2 zur Pause war ein schlechter Lohn für die Thuner, die erneut auf diverse Stammspieler verzichten mussten. Kurz vor dem 1:1 hatte Saleh Chihadeh die grosse Chance zum 2:0 vergeben, als er einen Abpraller von Kevin Fickentscher nicht wunschgemäss traf.
Die junge Mannschaft von Carlos Bernegger liess sich aber nicht entmutigen und spielte auch nach dem Seitenwechsel keck auf. Und nach der neuerlichen Führung der Thuner durch Nikki Havenaar (55.) geriet das Heimteam noch einmal ins Wanken. Die Thuner erspielten sich mehrere Standardsituation, klare Torchancen zu einem vierten Treffer waren aber Fehlanzeige.
Letztlich rettete Sion den Vorsprung über die Zeit. Der Auftritt der Walliser war aber alles andere als souverän und passte zur verkorksten Saison der Sittener, die einmal mehr weit hinter ihren Ansprüchen zurückblieben.
Sion - Thun 2:3 (2:2)
100 Zuschauer. - SR San. - Tore: 3. Dzonlagic (Schmidt) 0:1. 30. Tupta (Freistoss) 1:1. 38. Schmidt (Rüdlin) 1:2. 45. Tupta (Ndoye) 2:2. 55. Havenaar 2:3.
Sion: Fickentscher; Cavaré, Ndoye, Abdellaoui, Costa; Tosetti, Araz (65. Grgic), Serey Die, Tupta (82. Theler); Hoarau (82. Uldrikis), Gaëtan Karlen (60. Zock).
Thun: Hirzel; Wetz, Havenaar, Sutter, Schwizer; Roth (67. Ahmed), Rüdlin; Schmidt (67. Kyeremateng), Dos Santos (74. Breitenmoser), Dzonlagic (58 Salanovic); Chihadeh.
Bemerkungen: Sion ohne Bamert, Doldur, Clemenza, Iapichino, Kabashi, Khasa, Lacroix, Martic, Wesley (alle verletzt), Thun ohne Castroman, Fatkic, Hasler, Hefti, Kablan und Grégory Karlen (alle verletzt). 92. Platzverweis Costa (Foul). Verwarnungen: 30. Rüdlin (Foul). 47. Roth (Foul). 66 Zock (Foul). 75. Cavaré (Foul). 88. Grgic (Foul). 91. Sutter (Foul).