«Amherd spielt mit dem Feuer» SVP-Nationalrat Hurter will Ende der Patrouille Suisse verhindern

Von Alex Rudolf

15.3.2024

Die Patrouille Suisse könnte bald der Geschichte angehören. Der Schaffhauser Thomas Hurter, SVP-Nationalrat und Pilot, setzt sich dafür ein, dass dem nicht so ist.

Von Alex Rudolf

15.3.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Weil die Schweiz neue Kampfjets erhält und der Unterhalt der alten F-5 Tiger zu teuer ist, soll die Patrouille Suisse per 2027 eingestellt werden.
  • Doch es regt sich Widerstand. Etwa Nationalrat und Pilot Thomas Hurter wirft Verteidigungsministerin Amherd vor, die F-5 Tiger ausbluten zu lassen.
  • Für ihn fehlen ohne die Patrouille Suisse die Berührungspunkte zwischen Armee und Bevölkerung.

Ende 2027 will die Armee die F-5 Tiger ausmustern und somit die Patrouille Suisse grounden. Diese von SRF publik gemachten Pläne stossen nun aber auf grossen Widerstand.

Der Grund für diese Pläne ist simpel. Man wolle nicht mehr in alte, sondern in neue Systeme investieren, sagt Peter Merz, Kommandant der Schweizer Luftwaffe, zu SRF. Jährlich kostet die Flotte rund 40 Millionen Franken.

Würden die F-5 länger als 2027 betrieben, müsste man Investitionen tätigen, sagt er weiter. Es gehe um rund neun Millionen Franken.

SVP-Nationalrat Thomas Hurter (SH) ist gegen die Stilllegung der F-5 Tiger. Er selber war früher F-5-Pilot und betont: «Die Patrouille Suisse zeigt die Präzision der Luftwaffe sowie deren Fähigkeiten. Und sie dient auch der Abschreckung.»

Nationalrat sagte vor weniger als zwei Jahren Nein

Auf Anfrage von blue News meint Hurter, dass es grundsätzlich korrekt sei, auf neue und nicht auf alte Systeme zu setzen. «Allerdings sollte man bestehende und bewährte Systeme nicht ausser Betrieb nehmen, bevor die neuen Systeme da sind.»

Aus diesem Grund habe der Nationalrat vor weniger als zwei Jahren Nein zur Ausserdienststellung der Tiger gesagt. Der neue F-35 komme frühestens 2027 und eine einsatzbereite Staffel wird es nicht vor Ende 2030 geben, betont Hurter.

Hurter wirft Verteidigungsministerin Viola Amherd Zwängerei vor. «Sie missachtet den Parlamentsentscheid, wonach keine Ausserdienststellung stattfindet, bis die neuen Flugzeuge vollständig eingesetzt werden können», sagt er

Sie mache es sich einfach und investiere nicht in den Unterhalt, wonach die Flugzeuge über kurz oder lang ausser Betrieb genommen werden. «Ein Ausbluten.»

«Die Unterstützung dürfte weiter sinken»

«Amherd spielt mit dem Feuer», so Hurter, wenn sie die Patrouille Suisse groundet. Denn damit ende einer der letzten Berührungspunkte der Bevölkerung mit der Armee. «Die Unterstützung dürfte weiter sinken.»

Gegenüber SRF spricht sich auch FDP-Sicherheitspolitikerin Maja Riniker (AG). In der Mitte-Partei sei die Rede von offenen Fragen.

Für die Stilllegung ist die SP-Nationalrätin und Präsidentin der Sicherheitspolitischen Kommission Priska Seiler Graf: «Ich sehe, wie gross der finanzielle Aufwand ist, um den Tiger instand zu halten.» So müsse man das Ende der Patrouille Suisse in Kauf nehmen.

Immerhin: Peter Merz sagt, dass man auch die Absicht habe, nach 2027 Flugvorführungen zu machen. Wie diese genau aussehen würden, sei Gegenstand von Diskussionen. «Eine Variante ist, dass wir in Zukunft auf das bestehende PC-7-Team mit Propellerflugzeugen setzen. Diese sind kostengünstiger und emissionsärmer.»