Der Hitze ist kaum zu entkommen «Wer zahlt schon 100 Franken für ein bisschen Abkühlung»

Von Andreas Fischer

18.6.2021

Hitzewelle und kein Ausweg: In der Schweiz erreichen die Temperaturen bis Sonntag verbreitet mehr als 30 Grad. Richtige Abkühlung gibt es selbst in den Bergen nicht, wie ein Meteorologe erklärt.

Von Andreas Fischer

Die Sonne scheint, der Himmel ist beinahe wolkenlos – und es bleibt heiss. Zumindest bis Sonntag heisst es in der ganzen Schweiz: Schwitzen in der Tropenhitze. Am Freitag erreichen die Temperaturen punktuell bis zu 33 Grad Celsius, am Samstag wird es genauso warm, bevor am Sonntag ein kleiner Wetterumschwung einsetzt und die Temperaturen bis Wochenmitte auf knapp über 20 Grad sinken.

Wer nicht so lange bis zur Abkühlung warten will, muss hoch hinaus, sagt Klaus Marquardt, Meteorologe bei MeteoNews, zu «blue News». Im Flachland und in den Tälern könne man der Hitze jedenfalls nicht entkommen. Allenfalls in einem klimatisierten Kinosaal.

Oben wird's kühler, aber nur etwas

Draussen ist man «prinzipiell am besten in einer Badi oder an einem See aufgehoben», rät Marquardt. Und natürlich gilt: Je höher man in den Bergen unterwegs ist, umso kühler wird’s. Allerdings brennt auch dort die Sonne, und: «Selbst im Oberengadin hat es mehr als 20 Grad», relativiert der Meteorologe. «Auch wenn es im Oberengadin oder in Davos keinen Hitzetag gibt: Warm ist es überall.»



Am kühlsten sei es auf dem Jungfraujoch: «Doch selbst dort haben wir positive Temperaturen um die vier, fünf Grad. Und wer will schon über 100 Franken zahlen für ein bisschen Abkühlung», fügt Marquardt verschmitzt hinzu.

Bleibt also nichts anderes übrig, als abzuwarten. «Es wird heute verbreitet 30 Grad geben, am Nachmittag aber auch einige Gewitter. Samstag wird noch einmal ein Hochsommertag mit 30 bis 32 Grad», prognostiziert Marquardt. Im Osten sei es tendenziell länger wärmer, weil «dort die Gewitter später ankommen.»

Es kann auch mal zünftig schütten

Im Laufe des Sonntags ist es dann mit der grossen Hitze vorbei: «Die Luft ist trotzdem noch warm, es gibt aber eine andere Wetterlage», erklärt der Meteorologe. Einen krassen Wetterwechsel wird es aber nicht geben, «die Temperaturen gehen eher schleichend zurück», sagt Marquardt, der damit rechnet, dass der kommende Donnerstag der kühlste Tag sein wird.

Wirklich kalt wird es dabei nicht, eher schwül-warm, der Meteorologe spricht von «Gewächshauswetter». Ab Wochenanfang werde es «klassisch unbeständig, sehr wechselhaft.» Wenn es dann regnet, könne es punktuell stark regnen: «Es wird keinen Dauerregen geben, aber es kann auch mal ordentlich schütten.» Wo, wann und wie – «das lässt sich jedoch unmöglich vorhersagen».

Abkühlung willkommen: Die aktuelle Hitzewelle hat die Schweiz bis Sonntag fest im Griff.
Abkühlung willkommen: Die aktuelle Hitzewelle hat die Schweiz bis Sonntag fest im Griff.
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