Dramatisches Finale Daniel Tschofenig: Von drei auf eins im letzten Sprung

SDA

6.1.2025 - 21:04

Daniel Tschofenig segelt in Bischofshofen zum Sieg an der Vierschanzentournee. Die Stimmen zum dramatischen Finale.

Keystone-SDA

Tschofenig fing mit Können und Glück die Team-Kollegen Jan Hörl und Stefan Kraft noch ab. Dem 22-jährigen Kärntner gelang nach einem Wettkampf mit grossen Unterschieden bei der Windkompensation und langer Wartezeit vor dem finalen Sprung von Halbzeitleader Kraft sein vierter Weltcup-Erfolg. Und letztlich hatte er auch in der Endabrechnung um den goldenen Adler die Nase vorne: 1,4 Punkte vor Hörl, das entspricht nicht mal einem Meter – und dies nach acht Flügen. Kraft fehlten 4,1 Zähler.

«Unbeschreiblich, ich kann es nicht realisieren, aber es ist auf jeden Fall wunderschön», sagte Tschofenig in den TV-Interviews. Er habe vor dem letzten Sprung eigentlich keine Chance mehr für sich gesehen. «Ich bin einfach überglücklich, unvorstellbar», meinte der strahlende Sieger, der Mitleid mit Kraft hatte. «Es war für Stefan sicher keine gute Situation.»

Kraft im Windpech

Der nach dem ersten Durchgang führende Kraft hatte vor dem entscheidenden Sprung wegen einer Windunterbrechung lange warten müssen. «Das ist sehr, sehr bitter. Er wollte nicht zu mir kommen, der goldene Adler. Ich habe alles probiert, aber so lange warten ist nicht lustig. Es wollte nicht sein», sagte der als knapper Tournee-Leader in den Schlusstag gegangene Kraft.

Fair sei die Entscheidung nicht abgelaufen, so der dreifache Weltmeister und Tourneesieger von 2015. Beschweren wolle er sich aber nicht. «Man braucht auch ein bisschen Glück, wenn man die Tournee gewinnen will.» Etwas später klang er sogar versöhnlich: «Wir werden einen lustigen Abend haben – aber der Tschofi zahlt die Zigarre.»

Hörl vergibt Sieg mit Landung

Auch Hörl ärgerte sich zunächst im Zieltraum. «Ein herber Tiefschlag für mich», fasste er seine Stimmung zusammen. Er zeigte die weitesten Flüge, verlor die Tournee aber durch eine verwackelte Landung im letzten Sprung. «Das tut schon weh. Es ist bitter, aber wir haben einen durchgebracht. Wir gewinnen als Team, das passt ganz gut. Es tut zwar weh, aber wir freuen uns mit Tschofi.»

Mit etwas Abstand werden alle Österreicher Grund zum Feiern haben. Sowohl in Oberstdorf, Innsbruck als auch beim Finale feierten die rot-weiss-roten Adler Dreifachsiege. Nur in Garmisch-Partenkirchen störte Gregor Deschwanden als Zweiter das Bild.