Ein Fehlentscheid der Stuhlschiedsrichterin kostet Alexander Zverev in Hamburg gleich den ganzen Satz. Der Deutsche ist ausser sich, droht mit dem Abbruch und gewinnt die Partie am Ende trotzdem noch.
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- Alexander Zverev geriet beim Achtelfinal-Match gegen Hugo Gaston am Hamburger Rothenbaum in Rage, nachdem die Schiedsrichterin eine Fehlentscheidung zu seinen Ungunsten traf.
- Zverev war überzeugt, einen Satzball abgewehrt zu haben, doch die Schiedsrichterin gab den Punkt an Gaston, obwohl TV-Bilder zeigten, dass der Ball zuvor zweimal aufgesprungen war.
- Während Zverev hitzig mit Schiedsrichterin und Supervisor diskutierte, sorgte der Franzose Gaston mit seiner Unbeteiligtheit für zusätzliche Frustration bei Zverev.
Alexander Zverev stand auf dem Center Court am Hamburger Rothenbaum und konnte seine Wut kaum zügeln. Der Deutsche war fassungslos. Und während er hitzig mit der Schiedsrichterin und dem Supervisor diskutierte, betraten die Cheerleader den Platz, als wäre nichts gewesen. Sekunden zuvor war Zverev überzeugt gewesen, einen Satzball im Achtelfinal-Match gegen den Franzosen Hugo Gaston abgewehrt zu haben. Doch die Stuhlschiedsrichterin sah dies anders.
Was war geschehen? Beim Stand von 4:5 und Satzball gegen sich spielt Zverev einen hohen Rückhandvolley kurz cross. Hugo Gaston eilt herbei und returniert den Ball knapp hinter das Netz. Der Deutsche schlägt den Ball locker lang ins Feld, ehe er von Gaston passiert wird. Zverev hat jedoch bereits abgeschaltet, in der sicheren Annahme, der Ball sei nach seinem Volley zweimal aufgesprungen. Zur grossen Überraschung von Zverev gibt die Schiedsrichterin den Punkt aber an Gaston, der so den Satz gewinnt.
Zverev war eindeutig im Recht
Auch bei seinem Gegner sucht Zverev nach einer Erklärung, doch der Franzose starrt den Hamburger nur mit grossen Augen an und mimt das Unschuldslamm. Zeitweise wirkt es, als würde Zverev aus dem Turnier aussteigen wollen. «Ich werde nicht weiterspielen. Keine Chance», ruft der 27-Jährige. Es waren wilde Szenen auf dem gut gefüllten Center Court.
Auf den TV-Bildern ist eindeutig zu erkennen, dass der Ball vor Gastons Return tatsächlich zweimal auf der roten Asche aufgekommen ist. Sechs Minuten dauert das Schauspiel an, dann hatte sich Zverev auch nach dem Gespräch mit Supervisor Hans-Jürgen Ochs zwar nicht beruhigt, aber letztlich doch dazu entschieden, das Match fortzusetzen.
Es blieb nicht der einzige strittige Entschied in diesem Match und dennoch behielt Zverev am Ende die Nerven und setzte sich in diesem Krimi mit 4:6, 6:2, 7:5 durch. Im Viertelfinal trifft der French-Open-Finalist jetzt auf den Chinesen Zhang Zhizhen.