Schwitzkasten US Open Wie Federer: Auch Djokovic japst nach Luft und fordert Ventilatoren

DPA / wer

6.9.2018

Roger Federer ist nicht alleine: Auch Novak Djokovic findet die Bedingungen in New York grenzwertig. Er habe noch nie so viel geschwitzt, so der zweifache US-Open-Sieger.

Diese US Open nehmen auch Novak Djokovic in den Schwitzkasten. Doch nach Titelverteidiger Rafael Nadal und Ex-Sieger Juan Martin del Potro ist auch der Wimbledonsieger in der Tennis-Sauna Flushing Meadows in seinem schon elften Halbfinale gegen den Japaner Kei Nishikori noch dabei. So etwas wie diesmal hat aber selbst der 31-Jährige lange nicht mehr erlebt, wenn überhaupt: «Ich kann nur von mir selbst sprechen, aber das sind von den Bedingungen definitiv die härtesten US Open der vergangenen zehn Jahre.»

Und er ergänzt: So wunderbar das lange geforderte Dach im Arthur-Ashe-Stadium sei, so wenig frische Luft gebe es nun in der fast 24'000 Zuschauer fassenden Tennis-Schüssel, die auch für Djokovic mehr einer Sauna gleicht. Für das neue Louis-Armstrong-Stadion gilt Ähnliches. Der einstige Weltranglisten-Erste bat die Turnierverantwortlichen darum, sich über Lösungen wie Ventilatoren Gedanken zu machen. «Ich persönlich habe noch nie so viel geschwitzt wie hier. Unglaublich», sagte Djokovic. Wie Roger Federer, der nach seinem Aus gar einen Arzt aufsuchen musste, kämpfte auch Djokovic gegen die Bedingungen: «Ich habe an gar nichts gedacht. Nur daran, wie lange es dauert, bis ich mein Handtuch bekomme und wie ich genug Luft kriege.»

Sein Gegner John Millman nahm die Umstände hin, wie sie waren. «Ich würde im Swimming Pool spielen, wenn ich dafür jede Woche ein Grand-Slam-Viertelfinale spielen dürfte», scherzte er nach seiner Premiere in einem Grand-Slam-Viertelfinal.

Nishikoris schwarze Serie gegen Djokovic

Für die Halbfinals sind angenehmere Bedingungen vorhergesagt. Zum Glück für Djokovic und Nishikori, denn diese Partie könnte wie das Duell zwischen Nadal und Del Potro erneut lang und umkämpft werden. 

Am Freitag will der 28-jährige Japaner gegen Djokovic zum zweiten Mal in das Finale einziehen, obwohl er die vergangenen 13 Duelle mit dem zweimaligen Champion und siebenmaligen Finalisten von New York verlor, so zuletzt auch im Viertelfinale von Wimbledon. Dort gewann Djokovic seinen 13. Grand-Slam-Titel – den ersten nach seiner langwierigen Ellbogenverletzung. «Ich habe keine tolle Bilanz gegen Novak, aber es war in den letzten Jahren immer ein harter Kampf. Ich war nicht in der Lage, den letzten Schritt zu machen», sagte Nishikori.

Erst zweimal konnte er Djokovic besiegen, zuletzt ausgerechnet vor vier Jahren im US-Open-Halbfinale. Vielleicht schafft es der Japaner auch am Freitag, Djokovic in den Schwitzkasten zu nehmen.

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