In der Davis-Cup-Partie zwischen Deutschland und der Schweiz steht es nach dem ersten Tag wie erwartet 1:1. Marc-Andrea Hüsler gewinnt mit Mühe, Stan Wawrinka bleibt chancenlos.
In der mit 4000 Zuschauern ausverkauften Halle in Trier setzte sich zunächst die Schweizer Nummer 1 Marc-Andrea Hüsler (ATP 53) gegen Oscar Otte (ATP 80) 2:6, 6:2, 6:4 durch. Anschliessend glich Alexander Zverev (ATP 14) mit einem 6:4, 6:1-Sieg gegen Stan Wawrinka (ATP 135) aus.
Das mit Spannung erwartete Duell der beiden Starspieler Zverev und Wawrinka hielt nicht, was es versprochen hatte. Vor allem der dreifache Grand-Slam-Champion aus dem Waadtland konnte nicht verbergen, dass er sein bestes Niveau nach den Operationen am Fuss nicht wieder erreicht hat. Auch der zweifache Master-Sieger Zverev kehrt von einer schweren Fussverletzung zurück, erwies sich aber als etwas druckvoller und konstanter. Dazu hatte er am Ende des ersten Satzes auch das nötige Quäntchen Glück.
Wawrinka dürfte auch selber nicht zufrieden sein mit seinem Davis-Cup-Comeback nach fast acht Jahren Absenz. Gegen Zverev verlor im fünften Aufeinandertreffen zum fünften Mal. 29 unerzwungene Fehler, bei nur 12 direkten Winnern und keinem Ass, waren definitiv zu viele.
Dank der Erfahrung von Australien
Zuvor hatte Marc-Andrea Hüsler die Partie gewonnen, die das Schweizer Team auf keinen Fall verlieren durfte. Nach einem ausgesprochen nervösen Start schaffte der 1,96 m grosse Linkshänder das entscheidende Break im dritten Satz zum 4:3. Nach zwei Stunden nutzte Hüsler seinen zweiten Matchball dank einem Vorhand-Fehler Ottes, der auch sein fünftes Einzel im Davis Cup verlor.
«Ich kann vieles besser machen», war sich Hüsler bewusst. «Aber ich bin einfach glücklich, dass ich gewonnen habe.» Die Erfahrung vom Australian Open, wo er in einer Davis-Cup-ähnlichen Atmosphäre in fünf Sätzen gegen den Einheimischen John Millman verloren hatte, habe ihm geholfen. «Hier war es viel angenehmer», fand der 26-Jährige aus Rüschlikon am Zürichsee.
Gegen Deutschland noch nie gewonnen
Der Sieger der Partie, die am Samstag (ab 13.00 Uhr) mit einem Doppel und zwei weiteren Einzeln zu Ende geht, zieht in die Gruppenphase der 16 besten Nationen im September ein.
Der Captain Severin Lüthi hat nun eine schwierige Wahl. Das nominell stärkste Doppel besteht aus den beiden Linksändern Hüsler und Dominic Stricker. Ersterer müsste anschliessend aber nach kurzer Pause gleich wieder im Einzel gegen Zverev antreten. Bei den Deutschen können sich hingegen die Spezialisten Tim Pütz und Andreas Mies voll auf das Doppel konzentrieren.
Mindestens eine Überraschung brauchen die Schweizer aber, entweder im Doppel oder durch Hüsler gegen Zverev. In bisher neun Davis-Cup-Duellen mit Deutschland ging die Schweiz noch nie als Sieger vom Platz.
SDA