Das Märchen geht weiter: Roger Federer egalisiert in Indian Wells seinen besten Saisonstart, erreicht mit einem 7:5, 6:1 über Chung Hyeon die Halbfinals und bleibt mindestens zwei weitere Wochen die Nummer 1 der Welt.
Wie vor zwölf Jahren gewinnt Federer die ersten 16 Einzel der Saison. Damals setzte es in Spiel 17 im Final von Dubai gegen Rafael Nadal die erste Niederlage ab, ehe Federer mit Turniersiegen in Indian Wells und Miami die nächste Serie (17 Siege in Folge bis zum Final von Monte Carlo) startete. Diesmal bekommt es Roger Federer in den Halbfinals vom Samstag in der Mittagshitze in der Mojave-Wüste mit dem ungesetzten 21-jährigen Kroaten Borna Coric (ATP 49) zu tun.
Schon im Viertelfinal setzte sich Federer mit der jungen Garde, der «Next Gen(eration)», auseinander. Der 21-jährige Südkoreaner Chung Hyeon (ATP 26) stellte dabei zumindest einen Satz lang unter Beweis, dass er in dieser Saison zu Federers stärksten Gegnern zählen kann. Chung spielte weniger begeisternd als beispielsweise in Australien gegen Novak Djokovic, dennoch schaffte er es, Federer mehr zu bedrängen als in den Runden zuvor Federico Delbonis, Filip Krajinovic oder Jérémy Chardy.
Etwas Mühe nach Blitzstart
Zuerst legte Federer einen Blitzstart hin. Er verlor nur fünf der ersten 19 Ballwechsel und spielte wie schon so oft in diesem Jahr phänomenal. Nach zehn Minuten führte Federer 3:0 und 15:0. Doch plötzlich geriet Sand ins Getriebe. Der junge Südkoreaner diktierte plötzlich die Ballwechsel, glich zum 3:3 aus und zwang Federer zu viel Laufarbeit. Aber der 36-jährige Baselbieter liess sich nicht wegdrängen. Nach 48 Minuten sicherte er sich mit 7:5 trotz des starken Gegners den ersten Satz.
Die Vorentscheidung fiel zu Beginn des zweiten Durchgangs. Chung erspielte sich im ersten Spiel vier Breakmöglichkeiten, nützte keine, wobei er beim zweiten Breakball am Netz einen Penalty verschoss. Irritierte Chung am Netz ein von den Rängen kommendes Döner-Papier? Jedenfalls kam der Südkoreaner über diesen Lapsus nicht mehr hinweg. Drei Minuten später war es Roger Federer, der das Break zum 2:0 realisierte. Und weitere 20 Minuten später nützte Federer den zweiten Matchball zu seinem 16. Sieg in diesem Jahr.
Das Erreichen der Halbfinals garantiert Federer mindestens zwei weitere Wochen an der Spitze der Weltrangliste – es sind für den Schweizer Tennisgott die Wochen 307 und 308 als Nummer 1.
Nun gegen Coric
Seinem Halbfinalgegner Borna Coric stand Federer erst einmal gegenüber. Vor drei Jahren in Dubai gewann Federer gegen den damals erst 18-jährigen Kroaten in den Halbfinals 6:2, 6:1. Federer startet als haushoher Favorit auch in den Halbfinal. Die Chancen stehen gut, dass Federer mit 36 Jahren so gut wie noch nie in ein Tennisjahr startet.
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