Fazit von Sportchef Kaiser «Winterthur in der Super League war weniger attraktiv als gewisse Challenge-League-Klubs»

SB10

30.9.2022

Sportchef Kaiser: «Plattform Winterthur in der Super League war weniger attraktiv als gewisse Challenge-League-Klubs»

Sportchef Kaiser: «Plattform Winterthur in der Super League war weniger attraktiv als gewisse Challenge-League-Klubs»

Die Euphorie um die Rückkehr des FCW in die höchste Liga nach 37 Jahren hat offenbar nicht alle erreicht. Winterthur-Sportchef Oliver Kaiser hatte vor dem Start in die neue Saison bei Transfers eine überraschende Erkenntnis.

29.09.2022

Die Euphorie um die Rückkehr des FCW in die höchste Liga nach 37 Jahren hat offenbar nicht alle erreicht. Winterthur-Sportchef Oliver Kaiser hatte vor dem Start in die neue Saison bei Transfers eine überraschende Erkenntnis.

SB10

Erstmals seit der Saison 1984/85 und nach fast drei Jahrzehnten in der NLB spielt der FC Winterthur wieder erstklassig. Während die eigenen Fans sich trotz der anhaltenden Resultatskrise noch immer dankbar zeigen, sah die Sichtweise einiger potenzieller Neuzugänge bereits vor dem Saisonstart etwas anders aus.

«Die Plattform Winterthur in der Super League war weniger attraktiv als gewisse Challenge-League-Klubs», resümiert Sportchef Oliver Kaiser. Dieser Faktor kam auch für den 42-Jährigen «überraschend». Aus finanziellen Gründen hätten sich deshalb «einige Kandidaten, mit denen wir lange im Kontakt standen, für die Challenge League entschieden.»

Stars wie Zuffi oder Kasami bei Winti?

Die kriselnden Winterthurer könnten aktuell auf dem Rasen sicher Leaderfiguren brauchen. «Gewisse Spieler würden auch auf der Schützenwiese akzeptiert werden», meint Journalist Gregory von Ballmoos. Man habe dies in der Vergangenheit am Beispiel von Davide Callà gesehen. Einige treue Zuschauer hätten sich insgeheim Spieler wie Luca Zuffi, Pajtim Kasami oder Ermir Lenjani (Anm.d.Red.: spielten einst bei Winterthur) gewünscht, um auch Führungsspieler im Kader zu haben. Natürlich sei dies mit den finanziellen Möglichkeiten des Klubs schwierig zu bewerkstelligen, führt von Ballmoos aus.

Sportchef Oliver Kaiser erläutert im Studio, wie diese Rahmenbedingungen konkret aussehen. Als Beispiel nennt er Goalie Heinz Lindner, der vor der Saison den FC Basel verlassen musste. «Hol doch den Lindner, der passt doch perfekt», sagte man mir. «Es gibt aber einfach noch andere Parteien – das ist fernab von der Realität», betont Kaiser.

Würden Stars wie Zuffi oder Kasami bei Winti akzeptiert?

Würden Stars wie Zuffi oder Kasami bei Winti akzeptiert?

Die kriselnden Winterthurer könnten aktuell gut Leaderfiguren brauchen. Gewisse Spieler würden auch auf der Schützenwiese akzeptiert werden, meint Journalist Gregory von Ballmoos. Sportchef Oliver Kaiser erläutert, wie seine Realität aussieht.

29.09.2022

Fredy Bickel findet einerseits viel Lob für Studiogast Kaiser: «Im Sommer hatte ich das Gefühl, Oli hat einen super Job gemacht. Er hat den richtigen Trainer (Bruno Berner) geholt. Ich habe auch verstanden, dass man mit Florian Kamberi, Yannick Schmid, Hekuran Kryeziu oder Francisco Rodriguez Spieler geholt hat, die eine zweite Chance verdient haben.»

Hat Winterthur ein Goalie-Problem?

Andererseits findet der 57-Jährige aber auch Anlass für Kritik: «Auf der Goalie-Position hat man zwei Junge geholt (Anm.d.Red.: Timothy Fayulu/23 Jahre alt und Armin Abaz/20). Diese Jungen können noch kein Rückhalt sein, was jetzt aber sehr wichtig ist.» Man verbrenne sie vielleicht nun gar ein wenig in dieser schwierigen Lage, glaubt der Experte. «Du bekommst Gegentore, die unglücklich sind, gerätst unter Druck und in die Kritik – das macht es unglaublich schwierig», so Bickel. Sein Fazit auf der Torwart-Position: «Die letzten zwei, drei Spiele haben gezeigt, dass es schlicht ein wenig an Persönlichkeit und Qualität fehlt.»

Bickel: «Oli hat eine super Job gemacht im Sommer, aber ...»

Bickel: «Oli hat eine super Job gemacht im Sommer, aber ...»

Fredy Bickel findet einerseits viel Lob für Studiogast Oli Kaiser, andererseits kritisiert er auch die Taktik, mit zwei jungen Goalies in die Super-League-Saison zu steigen.

30.09.2022

Bickel legt Kaiser auch gleich eine Alternative ans Herz: «Mateo Matić wäre auf dem Markt gewesen – der wäre zu Fuss nach Winterthur gekommen.» In der Aufstiegssaison von GC sei dieser Stammgoalie gewesen und danach nur aus politischen Gründen nicht zum Zug gekommen, meint Bickel.

Welcher Goalie in Zukunft auf der Schützenwiese zwischen den Pfosten steht, wird man sehen. Klar ist für Gregory von Ballmoos, dass der FC Winterthur in der Super League trotz aktueller Krise am richtigen Ort ist. «Es ist ein Weg, den Winti gehen muss. Zu dem Weg darf auch ein Abstieg gehören», hält er fest.

«Der FC Winterthur muss absteigen dürfen»

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Sportjournalist und Winti-Kenner Gregory von Ballmoos findet, dass der FC Winterthur in der Super League am richtigen Ort ist, zumindest längerfristig.

29.09.2022

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