Zur Einstimmung auf die Ski-Klassiker in Adelboden am kommenden Wochenende ein Rückblick auf einige Schweizer Höhepunkte der letzten Jahrzehnte. Erinnern Sie sich?
Er war vierfacher Weltmeister, vierfacher Gesamtweltcupsieger und holte im Laufe seiner sagenhaften Karriere insgesamt 40 Weltcup-Siege in allen fünf Disziplinen: Kein Wunder, stand Pirmin Zurbriggen auch in Adelboden zuoberst auf dem Podest. Erstmals 1983, dann zweimal 1987, als der spätere WM-Dominator von Crans-Montana (2x Gold, 2x Silber) innerhalb von einer Woche beide Riesenslaloms gewinnen konnte.
Am Chuenisbärgli bestritt Michael von Grüningen 1989 sein erstes Weltcuprennen. Mit der Startnummer 54 gestartet, beendete er das Rennen als 18. – die Liebe zu Adelboden sei damals entfacht worden, sagte «MvG» später. Viermal belegte er bei seinem «Heim-Riesen» den zweiten Rang, 1996 zauberte er zwei Prachtsläufe in den Schnee und siegte auf überragende Art und Weise mit fast zwei Sekunden Vorsprung auf Urs Kälin.
Einen emotionalen Sieg feierte Didier Cuche 2002. Er deklassierte die Konkurrenz um über eine Sekunde. Der Triumph kam überraschend, nur zwei weitere Male konnte der Speed-Spezialist im Laufe seiner Karriere in dieser Disziplin noch gewinnen. Im Ziel zeigte Cuche den zuvor noch nie gesehenen «Ski-Salto», den er im Laufe der Zeit noch perfektionieren sollte.
Die Erlösung! Der Walliser Daniel Yule siegte im Slalom und beendete damit einen 12-jährigen Podest-Fluch am Chuenisbärgli. Schon vor dem zweiten Lauf war alles angerichtet für einen historischen Schweizer Tag. Neben Yule fuhren mit Ramon Zenhäusern, Tanguy Nef und Loïc Meillard gleich drei weitere Schweizer in die Top 5. Die Entscheidung verlief dann dramatisch: Meillard fiel zurück, Nef schied aus, Zenhäusern verpasste die Bestzeit. Yule brachte den Vorsprung aus dem ersten Lauf aber souverän ins Ziel – und versetzte das Publikum in Ekstase.
Unvergesslich bleiben auch die beiden Triumphe von Marc Berthod. 2007 kämpfte er sich mit Startnummer 60 als 27. (Rückstand 2,76 Sekunden) gerade noch in den zweiten Lauf. Dann gelang dem heutigen SRF-Kommentator ein Traumlauf, den er später als «Tanz zwischen den Toren» beschrieb. Was für eine Aufholjagd! Es war zudem der erste Schweizer Erfolg nach 1073 Tagen (oder 103 Rennen) – nie war die Durststrecke länger gewesen. Ein Jahr später triumphierte Berthod auch im Riesenslalom – vor seinem «Ski-Zwilling» Daniel Albrecht.
Emotionen pur am #Chuenisbärgli. Vor 12 Jahren siegte Marc #Berthod sensationell vor Daniel #Albrecht. Dies waren die letzten Schweizer Podestplätze #beim Riesenslalom-Klassiker in #Adelboden 🇨🇭🥇🥈 #FIS #fisalpine @swissskiteam #srfski pic.twitter.com/7R2xJaiobQ
— SRF Sport (@srfsport) January 10, 2020