Skandal in der Moto2-Klasse Bremsopfer Manzi erhebt schwere Vorwürfe: «Er wollte mich töten!»

Luca Betschart

11.9.2018

Stefano Manzi erhebt schwere Vorwürfe an Landsmann Romano Fenati (Nr. 13).
Stefano Manzi erhebt schwere Vorwürfe an Landsmann Romano Fenati (Nr. 13).
Bild: Getty Images / Montage Teleclub

Nach seinem Totalaussetzer im Moto2-Rennen in Misano hagelt es für Romano Fenati Kritik von allen Seiten. Nach dem Rauswurf aus dem eigenen Team erhebt nun auch Opfer Stefano Manzi schwere Vorwürfe.

Der Italiener Romano Fenati hatte mit einer waghalsigen Aktion im GP von San Marino für viel Unruhe gesorgt. Im Zweikampf mit dem 19-jährigen Stefano Manzi griff der Fenati auf der Gegengeraden bei ungefähr 217 km/h (!) in die Bremse, sodass sich das Tempo seines Konkurrenten innerhalb einer Sekunde um 90 km/h verringerte. Manzi konnte sich nach kurzem Schlingern glücklicherweise auf dem Motorrad halten. Nicht auszumalen, welche Konsequenzen die Aktion ansonsten nach sich gezogen hätte.

Trotz glimpflichen Ausgangs wurde Fenati bereits gestern von seinem Team Marinelli Snipers per sofort entlassen: «Mit grossen Bedauern müssen wir feststellen, dass seine unverantwortliche Tat das Leben eines anderen Fahrers gefährdet hat und auf keinen Fall entschuldigt werden kann. Romano Fenati wird ab sofort nicht mehr mit dem Marinelli-Snipers-Team an einem Rennen teilnehmen.»

Weniger dramatisch wurde die Aktion von der offiziellen«Race Direction» behandelt: Obwohl Fenati nicht zum ersten Mal durch seine Fahrweise auffiel, sperrte man den Italiener gerade mal für zwei Rennen. Für den deutschen Moto2-Piloten Marcel Schotter, der sich im betroffenen Rennen mit Platz 3 einen Podestplatz sicherte, eine «zu mickrige Strafe. Er geht eindeutig gezielt auf die Bremse und spielt mit dem Leben des anderen. Er hätte sich überschlagen können. Wer weiss, was dann noch passiert wäre.»

Fenati selbst bereut seine Aktion und entschuldigt sich in einer offiziellen Mitteilung «bei der gesamten Sportwelt».

Die offizielle Medienmitteilung von Romano Fenati.
Die offizielle Medienmitteilung von Romano Fenati.
Bild: Printscreen romanofenati.it

«Das ist unverzeihlich»

Landsmann Manzi scheint dies nur mässig zu besänftigen. Im Portal «gpone.com» bezeichnet er den Vorfall als versuchte Tötung: «Eine Handlung, bei der ein Gegner versucht, einen Rivalen mit über 200 km/h zu töten, indem er den Bremshebel betätigt, das ist unverzeihlich!»

Kurios: Täter Fenati wäre in der kommenden Saison ursprünglich Teamkollege von Manzi geworden: Erst kürzlich wurde bekannt, dass Fenati der neue Hoffnungsträger bei Forward Racing werden soll. Doch diese Chance hat sich der Italiener mit seinem Blackout gleich selbst wieder genommen, denn auch Forward Racing kündigt vorab den ausgehandelten Vertrag. Manzi wird’s recht sein…

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