Die Lions, sowohl jene aus Lausanne wie diejenigen aus Zürich, melden sich mit Siegen in der Verlängerung in ihren Playoff-Serien zurück.
Extrem packend verlief die Partie in Lausanne. Lausanne lag bis 32 Sekunden vor Schluss 3:4 in Rückstand, gewann aber gegen Fribourg-Gottéron durch ein Tor von Francis Paré in der 72. Minute noch 5:4. Glaubten die Lausanner vor diesem packenden Finish noch an diese Wende? «Auf jeden Fall», so Christoph Bertschy, der Freiburger in Diensten Lausannes. «Wir spürten schon vor diesem 4:4-Ausgleich (durch Ken Jäger), dass es uns läuft, dass wir eigentlich das bessere Team sind. Dass der späte Ausgleich dann tatsächlich gelang, war natürlich sehr cool. Wir waren in der Garderobe vor der Overtime mega-gut gelaunt. Wir spürten das Momentum.»
Ein regelrechter Sonntagsschuss am späten Sonntagabend durch Francis Paré bescherte den Lausanner Lions am Ende das Happy-end. Bertschy: «Wir verdienten uns diesen Sieg. Die Erleichterung war natürlich riesig. Wir brauchten diesen Sieg, um mit Selbstvertrauen in der Serie weiter zu marschieren.»
Auf der anderen Seite trauerte Freiburg seinen Chancen nach. Killian Mottet hätte dank seines Goals zum 4:3 Gottérons Held sein können. Stattdessen musste er später die Niederlage erklären: «Wir hatten eine, zwei Chancen, mit Schüssen ins leere Tor den Sack zuzumachen. Wir hätten die Partie auch in der Verlängerung noch gewinnen können. Aber diesen Chancen nachzutrauern, hilft jetzt nichts. Wir müssen ruhig bleiben – und uns aufs nächste Spiel konzentrieren.»
Rekord für Kovar und Paupe
Im Hallenstadion stellten die ZSC Lions und Biel – oder besser die beiden Goalies – einen Rekord auf. Noch nie dauerte es in der Schweiz in den Playoffs derart lange, bis ein Tor fiel. Chris Baltisberger erzielte nach dreieinhalb Stunden in der 89. Minute (88:27) das Tor des Abends. Jakub Kovar wehrte zuvor 43 Bieler Schüsse ab; Elien Paupe parierte 34 ZSC-Abschlüsse.
Elien Paupe! Sein Einsatz war die Überraschung des Abends. Der Russe Dimitri Schikin, seit drei Wochen in Biel die Nummer 1, konnte nicht spielen. So kam Paupe zum Handkuss, der zuvor diese Saison erst sieben Mal für Biel gespielt hat. «Ich wurde am Samstag vorgewarnt», so Paupe, «und natürlich muss der zweite Torhüter immer auch bereit sein.» Freude kam bei Paupe trotz der grandiosen Leistung keine auf: «0:1 in der 89. Minute zu verlieren – das ist eine bittere Pille. Da können mir alle sagen, ich hätte gut gespielt. Am Ende ist das trotzdem einfach nur frustrierend.»
Biel führt in der Serie zwar noch 2:1, muss sich für Spiel 4 vom Dienstag aber dennoch Gedanken machen. Ohne Schikin spielten die Seeländer mit fünf ausländischen Feldspielern, ausserdem kehrte Goalgetter Damien Brunner wieder ins Team zurück, dennoch gelang dem EHCB ausgerechnet in diesem Spiel 89 Minuten lang kein Tor.
sda