Haris Seferovic trifft in der Europa League mit Benfica Lissabon auf den FC Arsenal. Im Interview mit «blue Sport» erzählt er, wie er dem Duell mit Nati-Captain Granit Xhaka entgegenfiebert. Ausserdem gewährt der Stürmer spannende Einblicke in seine Zukunftsplanung.
Ende Dezember waren Sie an Covid-19 erkrankt. Wie geht es Ihnen heute?
Mittlerweile fühle ich mich wieder so gut wie vor der Ansteckung. Die ersten Spiele nach der Rückkehr waren aber hart. Konditionell hatte ich grosse Mühe, da meine Lunge nach wenigen Sprints jeweils zumachte und mir die Puste ausging. Beim ersten Einsatz musste ich mich nach 60 Minuten auswechseln lassen. Ich hatte Krämpfe und konnte schlicht nicht mehr. Während der Krankheit hatte ich ausserdem 4 Kilogramm an Gewicht verloren – zwei davon konnte ich mir schon wieder antrainieren.
Mit Benfica Lissabon konnten Sie in diesem Jahr in der Liga nur zwei von bisher acht Spielen gewinnen. Was läuft falsch?
Ich denke, auch das hat mit Corona zu tun. Wir hatten zuletzt zahlreiche Infektionen im Team. Auch viele Stammspieler wurden positiv auf das Virus getestet, weshalb wir immer wieder rotieren mussten. Das führte dazu, dass teilweise Spieler auf dem Platz standen, die davor noch nicht oft zusammengespielt hatten. Zusätzlich fehlte uns ein paar Mal das Wettkampfglück.
Ihr Vertrag bei Benfica läuft noch bis Ende Juni 2024. Haben Sie vor, so lange in Portugal zu bleiben?
Ich fühle mich auf jeden Fall sehr wohl und geniesse meine Zeit hier. Portugal ist ein sehr schönes Land und Benfica ein toller Klub, mit dem wir jedes Jahr um Titel spielen. Für mich und meine Familie passt hier eigentlich alles. Trotzdem kann ich nicht sicher sagen, ob ich meinen Vertrag mit Benfica vollends erfüllen werde. Ich muss nämlich zugeben, dass es eine Liga gibt, in die ich sehr gerne mal noch wechseln würde.
Welche Liga wäre das?
Die Premier League! Ich habe in meiner Karriere schon viel gesehen und bereits in Deutschland, Spanien, Italien und Portugal gespielt. Nun würde ich sehr gerne auch den englischen Fussball noch kennenlernen.
Das trifft sich ja gut: Im 1/16-Final der Europa League treffen Sie auf Arsenal.
Ich freue mich sehr auf dieses Duell. Arsenal ist ein grosser Klub und für uns ein sehr starker Gegner. Sie hatten in dieser Saison zwar einige Probleme, haben sich mittlerweile aber gut gefangen. Ich erwarte zwei sehr intensive Spiele.
Es kommt dabei auch zum Aufeinandertreffen mit Nati-Captain Granit Xhaka. Freuen Sie sich?
Klar! Granit und ich kennen uns schon sehr lange, da wir bereits in den Nachwuchs-Nationalmannschaften zusammen gespielt haben. Er ist ein super Typ und ein Riesen-Fussballer, der nicht ohne Grund bei einem grossen Klub wie Arsenal spielt. Wir haben bereits abgemacht, dass wir am Ende die Trikots tauschen werden. Davor werden wir aber beide alles geben, um den Platz als Sieger verlassen zu können.
Wer wird sich durchsetzen?
Ich denke, die Chancen stehen in etwa bei fünfzig zu fünfzig. Wir spielen offensiv einen guten Fussball und sind defensiv stabil. Dasselbe gilt allerdings auch für Arsenal. Es wird wohl darauf ankommen, welches Team seine Chancen besser nutzt.
Sie selbst haben in dieser Europa-League-Saison noch nicht getroffen.
Ich hoffe natürlich, dass sich das ändern wird. In der Gruppenphase bekam ich eher wenig Einsatzzeit, im Moment spiele ich wieder etwas mehr. Nun liegt es an mir, meine Torausbeute zu verbessern und auch in den internationalen Spielen zu treffen.
Wie wichtig ist die Europa League für Benfica?
Die Fans erwarten von uns, dass wir diesen Wettbewerb gewinnen. Und auch wir wollen am Ende den Pokal in die Höhe stemmen. Deshalb werden wir gegen Arsenal das Letzte aus uns rausholen.