UEFA Champions League

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Das Duell

Darum gewinnt YB in Valencia

Pro

Patrick Lämmle

«YB wird für die Fans die Sterne vom Himmel holen»

Glaube ich wirklich an einen YB-Sieg in Valencia? Spontan hätte ich gesagt, YB hat keine Chance. Das Schöne ist aber: Je genauer man hinschaut, desto grösser wird der Glaube, dass der Schweizer Meister punkten wird.

Einfach wird es nicht, in Valencia zu bestehen. Das Kader der Spanier ist gespickt mit Spielern, die bei YB eine Stammplatzgarantie hätten. Und trotzdem ist das Valencia von heute das schwächste spanische Team, das ich je in der Champions League habe spielen sehen.

Aber Achtung, die Frage lautet nicht: 'Wie konnte sich Valencia in der vergangenen Saison in die Top-4 der spanischen Liga spielen?' Sondern: 'Wie kann es sein, dass sich dieses Team im freien Fall befindet?' Es muss eine mentale Geschichte sein.

Am Wochenende setzte es zuhause gegen Girona eine 0:1-Pleite ab. Kein Ausrutscher, denn Valencia hat in den ersten elf Liga-Spielen nur einmal gewonnen (auswärts) – allerdings auch nur zweimal verloren. Das Torverhältnis von 7:9 zeigt, dass die Offensivabteilung versagt (kein Spieler hat mehr als einmal getroffen), die Defensive aber nur schwer zu knacken ist.

Im Stade de Suisse hat YB 1:1 gespielt und war damit noch schlecht bedient, denn die Berner liessen kaum Chancen zu und scheiterten ihrerseits teils am glänzend reagierenden Schlussmann Neto, teils am eigenen Unvermögen. Letzteres darf sich nicht wiederholen.

YB wird in Valencia an einem perfekten Tag einen Sieg einfahren. Zu einem perfekten Tag gehört, dass bei den Valencia-Stars nicht ausgerechnet in diesem Spiel der Knoten platzt und sie auf einmal ihr ganzes Potenzial abrufen können, denn dann «Gutnacht»… Doch der Knoten wird nicht platzen, nicht am Mittwoch.

Contra

Jan Arnet

«Valencia gegen YB nicht motiviert? Denkste!»

Zugegeben: Die Form spricht nicht gerade für einen Erfolg von Valencia, YB müsste angesichts der momentanen Verfassung der Fledermäsue eigentlich einen Sieg holen. Aber vergessen wir nicht, dass in den beiden Ligen nicht mit gleichen Ellen gemessen werden darf.

Platz 15 in der Tabelle mit nur einem Sieg aus elf Ligaspielen: Man muss kein Experte sein, um zu wissen, dass das für einen Champions-League-Teilnehmer viel zu wenig ist. Auch wenn die Unentschieden-Könige aus Spanien (acht Remis) nur schwer zu schlagen sind. Die Valencia-Gegner kommen aber – ohne despektierlich zu sein – nicht aus Neuenburg und Lugano, sondern aus Barcelona und Madrid.

Die Spanier zeigten in dieser Saison zwei Gesichter. Am Wochenende verloren sie gegen Girona, nachdem sie vor wenigen Wochen Leader Barcelona noch ein Remis abgetrotzt hatten. Valencia spielte zuhause gegen Abstiegskandidat Leganes nur 1:1, holte aber auch gegen Meisterkandidat Atlético einen Punkt. 

Valencia ist eine Wundertüte. Die Resultate zeigen aber, dass die Elf von Marcelino García vor allem gegen Mannschaften Mühe hat, die dem Gegner den Ball überlassen. Zu denen gehört YB definitiv nicht. 

Man könnte meinen, dass Valencia nach dem schwachen Saisonstart die Motivation fehlt. In der Champions League hat das Team aus dem Osten Spaniens bisher aber durchaus überzeugen können. Ein Remis im Old Trafford und ein Punktgewinn in Bern. Valencia wird froh sein, den düsteren Liga-Alltag etwas beiseite legen zu können und kann frei aufspielen. Ein Sieg gegen YB und man ist wieder im Geschäft im Kampf um die Achtelfinal-Tickets. Wenn das nicht Motivation genug ist ...