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Nations League Fünf Gründe, warum die Schweiz im Juni den grossen Coup landen kann
Die Schweizer Nati hat im Juni 2019 die grosse Chance, erstmals in ihrer 113-jährigen Geschichte einen Pokal zu holen. Wir nennen fünf Gründe, warum das Petkovic-Team bereit ist für den Coup und beantworten die wichtigsten Fragen zum Final-Four-Turnier.
Die wichtigsten Fragen und Antworten:
Wann/wo ist das Final-Four-Turnier?
Gespielt wird vom 5. bis 9. Juni 2019 in Portugal. Die Spielorte sind mit grosser Wahrscheinlichkeit Porto und Guimarães, wo bei der EM 2004 auch Spiele ausgetragen wurden.
Auf wen trifft die Schweiz?
Neben der Nati haben es Portugal, England und Holland ans Final-Four-Turnier geschafft. Der Halbfinal-Gegner wird der Schweiz am 3. Dezember in Dublin zugelost (ohne Setzung).
Wie hoch wäre der Titelgewinn in der Nations League einzustufen?
Auch wenn die Nations League nicht für Jedermann von grosser Relevanz ist, wäre der Titel für die Schweizer Nationalmannschaft der grösste Erfolg in ihrer Geschichte. In 113 Jahren hat die Nati noch nie einen FIFA- oder UEFA-Pokal gewinnen können.
Qualifiziert sich die Schweiz automatisch für die EM, wenn sie die Nations League gewinnt?
Nein. Aber mit der Qualifikation fürs Final-Four-Turnier hat die Nati schon einen grossen Schritt Richtung EM gemacht. Sie spielt in der Quali definitiv in einer Fünfergruppe und muss sich mindestens im 2. Rang klassieren. Schafft die Schweiz das nicht, erhält sie im März 2020 beim Playoff-Turnier der Nations-League-Gruppensieger eine zweite Chance.
Das Team hat Hunger
Nach dem enttäuschenden WM-Aus im Achtelfinal wird die Nati im Juni mal wieder an einem Punkt sein, an dem sie über sich hinauswachsen will. Der Sieg gegen Belgien hat gezeigt, dass die Mannschaft einen grossen Schritt gemacht hat und sich von Turbulenzen abseits des Platzes nicht aus der Ruhe bringen lässt.
Das Team von Vladimir Petkovic will die WM-Enttäuschung vergessen machen und ist hungrig auf den Titel in der Nations League. Hungriger als die Holländer, die nach verpasster EM und WM mit ihrem Gruppensieg gegen die Weltmeister von 2014 und 2018 fürs Erste zufrieden sind. Hungriger als die Portugiesen, die sich seit 2016 im Ruhm ihres ersten EM-Titels sonnen. Und hungriger als die Engländer, welche die hohen Erwartungen ihrer Fans mit dem Halbfinal-Einzug an der diesjährigen WM durchaus erfüllen konnten.
Zahlen lügen nicht
In der Weltrangliste wird die Schweiz auf Platz 8 geführt – vor grossen Fussballnationen wie Spanien, Argentinien und Deutschland. Wie aussagekräftig diese Rangliste ist, kann jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist aber, dass die Nati nicht per Zufall so weit oben steht. Sie hat seit Beginn der Petkovic-Ära einen grossen Schritt nach vorne gemacht und auch bewiesen, dass sie mit Top-Teams mithalten kann – 1:1 gegen den Weltranglisten-Dritten Brasilien, 5:2 gegen Leader Belgien. Fakt ist auch, dass Vladimir Petkovic der erfolgreichste Nati-Trainer (mit mindestens zehn Spielen) aller Zeiten ist. Der Sieg in seinem 50. Spiel als Nati-Coach hebt seinen Punkteschnitt auf 1,90.
Unterstützung ist (wieder) da
Trotz enttäuschendem Achtelfinal-Aus gegen Schweden an der WM und trotz der Diskussionen um Doppeladler und Doppelbürger hat die Nati nichts von ihrer Strahlkraft eingebüsst. Das Belgien-Spiel in Luzern war innert zwei Stunden ausverkauft. Und auch das erste Spiel nach dem schwierigen Sommer gegen die eher unattraktiven Isländer fand in St. Gallen vor fast 15'000 Zuschauern statt. Die Kritiker sind verstummt, auch der Trainer wird nicht mehr in Frage gestellt. Diese Nati ist und bleibt attraktiv für die Fans.
So viel Talent wie nie zuvor
Der Konkurrenzkampf in der Nati wird immer grösser. Das zeigt alleine der Fakt, dass fürs Belgien-Spiel mit Stephan Lichtsteiner, Manuel Akanji, Breel Embolo, Admir Mehmedi und Fabian Schär gleich fünf potenzielle Stammspieler ausgefallen waren und die Mannschaft den Weltranglistenersten dennoch deklassieren konnte.
Selbst Captain Lichsteiner muss um seinen Stammplatz fürchten. Youngsters wie Mbabu und Elvedi drängen sich auf. Xhaka, Shaqiri und Seferovic haben zudem bewiesen, dass sie Führungsspieler sein können und zu was sie im Stande sind, wenn das Selbstvertrauen da ist. Mit Sommer und Rodriguez hat die Schweiz ausserdem zwei Spieler im Team, die sich zu den weltbesten auf ihren Positionen zählen dürfen.
Aussenseiterrolle liegt der Nati
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Aussenseiterrolle der Nati – zumindest in Pflichtspielen – besser liegt als die Favoritenrolle. Beim Final-Four-Turnier im Juni wird die Schweiz trotz dem Achtungserfolg vom Sonntag der grosse Underdog sein. Die Nati hat eine grosse Chance und dennoch nichts zu verlieren. Eine ideale Voraussetzung, um Teams wie Portugal, England oder Holland schlagen zu können.