Der FC Basel verliert das Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League zuhause gegen den LASK nach schwacher Leistung mit 1:2. Die FCB-Spieler in der Einzelkritik.
Das war nichts! Eine Woche nach dem sackstarken Auftritt gegen PSV Eindhoven verliert der FCB an gleicher Stelle gegen einen weitaus weniger starken, doch sehr gut organisierten Gegner mit 1:2 und steht in der Champions-League-Qualifikation mit dem Rücken zur Wand. Dank Luca Zuffis spätem Anschlusstor bleibt den Bebbi immerhin noch ein Funken Hoffnung aufs Rückspiel in Linz.
+++ Spielbericht und alle Tore im Video +++
Bewertungsschlüssel
6 Sackstark
5 Gut
4 Genügend
3 Schwach
2 Sehr schwach
1 Unterirdisch

Torhüter
Jonas Omlin
Der Goalie wird kaum gefordert und muss dennoch zweimal hinter sich greifen. Bei den Gegentoren ist Omlin aber machtlos. Am Ball ist er ganz stark. Er leitet die beste Basler Chance (76.) mit einem weiten Abstoss ein.

Rechter Verteidiger
Silvan Widmer
Er macht einen unkonzentrierten Eindruck und viele Flüchtigkeitsfehler. Hat nach einer halben Stunde Glück, dass sein missglücktes Dribbling an der Starfraumgrenze nicht bestraft wird. Schlägt den Ball oft lieber blind nach vorne, statt das Spiel neu aufzubauen. Traut sich viel zu wenig nach vorne. Beim 0:2 trabt er zu langsam zurück und so kann sich Torschütze Klauss den Ball vor seinem Abschluss noch zurechtlegen. Ein rabenschwarzer Abend für Widmer.

Innenverteidiger
Eray Cömert
Cömert rettet in der 22. und in der 57. Minute in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Linzer. Der neue Abwehrboss ist der vielleicht beste Basler an diesem düsteren Abend, aber auch ihn verlässt das Glück: In der 82. Minute lenkt er Joao Klauss' Schuss unhaltbar ins eigene Tor ab.

Innenverteidiger
Omar Alderete
Spielt solid und lässt hinten wenig anbrennen, auch wenn er manchmal etwas ungestüm zu Werke geht. An ihm liegt's nicht, dass der FCB insgesamt eine schwache Leistung zeigt.

Linker Verteidiger
Blas Riveros
Zu viele Ballverluste vom Linksverteidiger – ein verheerender Fehlpass führt zum 0:2. Riveros versucht sich zwar immer wieder nach vorne einzuschalten, bleibt aber ohne Glück. Koller wird sich ärgern, dass er nicht wie gegen Eindhoven auf Taulant Xhaka gesetzt hat.

Defensiver Mittelfeldspieler
Éder Balanta
Das 0:1 muss der Kolumbianer auf seine Kappe nehmen: Beim Eckball verschätzt er sich und lässt seinen Gegenspieler Gernot Trauner unbedrängt zum Kopfball steigen. Balanta gewinnt zwar viele Zweikämpfe, aber auch er findet spielerisch keine Lösungen gegen die gut organisierten Linzer.

Defensiver Mittelfeldspieler
Fabian Frei
Frei unterlaufen ugewohnt viele Fehlpässe und in den Zweikämpfen ist er meist der Verlierer. Gegen vorne kommt wenig bis gar nichts.

Offensiver Mittelfeldspieler
Luca Zuffi
Auch Zuffi findet kaum ins Spiel. Doch wenn der FCB mal gefährlich wird, hat der Mittelfeldspieler seine Füsse im Spiel. Mit seinem tollen Tor in der 87. Minute lässt er die Bebbi immerhin noch vom Weiterkommen hoffen.

Rechter Flügel
Ricky van Wolfswinkel
Der Holländer beginnt auf dem Flügel, wechselt dann ins Sturmzentrum und spielt in der Schlussphase neben Ademi im Zwei-Mann-Sturm: Doch auf keiner Position kann er so richtig auf sich aufmerksam machen. Das Spiel läuft während 90 Minuten praktisch an Van Wolfswinkel vorbei.

Mittelstürmer
Afimico Pululu
Balantas Kopfball beim Stand von 0:0 (34.) wäre wohl auch ohne Pululus Eingreifen ins Tor geflogen. Der Ajeti-Ersatz funkt aber aus klarer Abseitsposition dazwischen und bringt den FCB so um die Führung. In der ersten Halbzeit ist er noch der Aktivposten bei den Bebbi, viel gelingen will ihm dennoch nicht.

Linker Flügel
Valentin Stocker (C)
Gegen Eindhoven ist Stocker noch der überragende Mann auf dem Platz, gegen Linz taucht er ab. Er hat kaum Einfluss aufs Offensivspiel der Bebbi und kann sich keine einzige Torchance erarbeiten. Der Captain schafft es auch nicht, die Mannschaft nach der schwachen ersten Hälfte zu wecken. Er wird nach 65 schwachen Minuten ausgewechselt. Beim Tausch schüttelt Stocker den Kopf – er weiss selber, dass er viel mehr kann.
Die Joker

Ab 65. Minute für Stocker
Kemal Ademi
Tatsächlich kommt der FCB nach Ademis Einwechslung besser ins Spiel. Der Mittelstürmer kann mit seiner Physis den zweikampfstarken Linzer Innenverteidiger entgegenwirken. Bei Zuffis Anschlusstor ist er entscheidend beteiligt: Ademi sorgt dafür, dass die Linzer den Ball nicht richtig klären können.

Ab 75. Minute für Pululu
Kevin Bua
Ein starker Auftritt des Flügelstürmers, auch wenn er nur eine Viertelstunde ran darf. Unmittelbar nach seiner Einwechslung bereitet Bua eine gute Chance vor, wenig später scheitert er selber an Linz-Goalie Schlager. Erste Sahne ist sein Sololauf in der Nachspielzeit, der zur dritten guten FCB-Chance führt.

Ab 75. Minute für Balanta
Noah Okafor
Auch der 19-Jährige bringt noch einmal Dampf ins Spiel, seine Tempo-Vorstösse hätten die Bebbi schon früher gebrauchen können. Okafor und Bua machen mit ihren Auftritten Werbung in eigener Sache. Koller müsste gute Argumente finden, um die beiden Aussenläufer im Rückspiel erneut auf der Bank zu lassen.