Fussball-Welt trauert um Mihajlovic «Du warst mein Freund, mein Bruder und wie ein Vater»

DPA/jar

16.12.2022

Sinisa Mihajlovic ist im Alter von 53 Jahren verstorben.
Sinisa Mihajlovic ist im Alter von 53 Jahren verstorben.
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Schon länger litt der einstige Fussballstar Sinisa Mihajlovic an Leukämie. Nun ist der besonders auch in Italien populäre Serbe gestorben. Die Anteilnahme ist gross.

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Der frühere Fussballprofi und Trainer Sinisa Mihajlovic ist tot. Der Serbe erlag im Alter von nur 53 Jahren einer Leukämie-Erkrankung, wie seine Familie am Freitag mitteilte. In einer Erklärung der Angehörigen, die italienische Medien wie die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos verbreiteten, wurde er als «einzigartiger Mann und aussergewöhnlicher Profi» bezeichnet. Der frühere Mittelfeldspieler gehörte Anfang der 1990er Jahre zu einer goldenen Generation der Fussballer aus dem ehemaligen Jugoslawien.

Mihajlovic war 2019 an Blutkrebs erkrankt. Nach einer Knochenmarktransplantation und drei Chemotherapien kehrte der einstige jugoslawische Nationalspieler aber zurück auf die Trainerbank des FC Bologna in der italienischen Serie A, wo er schon als Spieler den Grossteil seiner Profikarriere verbracht hatte. Im März dieses Jahres musste er erneut in Behandlung. Nach einem enttäuschenden Saisonbeginn trennte sich der Verein von Mihajlovic, der danach kein neues Engagement bei einem anderen Klub übernahm. «Er hat tapfer gegen diese schreckliche Krankheit gekämpft», hiess es in der Erklärung der Familie.

Dzemaili und Co. nehmen Abschied

Der Tod des Sportlers sorgte für Trauer in Italien. «Du hast gekämpft wie ein Löwe auf dem Platz und im Leben», schrieb Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bei Twitter. «Du bist und wirst immer ein Sieger sein.» Auch andere Spitzenpolitiker, Sportler und Funktionäre kondolierten, der FC Bologna twitterte: «Addio Mister, du wirst für immer in unseren Herzen leben.»

Blerim Dzemaili, der unter Mihajlovic bei Bologna spielte, schrieb bei Instagram: «Mir fehlen die Worte. Aber ich werde dich immer als eine der wichtigsten meiner Fussballkarriere in Erinnerung behalten. Danke Mister und Ruhe in Frieden.» Österreichs Stürmerstar Marko Arnautovic nahm wie folgt Abschied: «Danke, dass du immer an mich geglaubt hast. Du warst mein Freund, mein Bruder, wie ein Vater!»

Javier Zanetti, sein früherer Kollege bei Inter Mailand, schrieb: «Deine Stärke, deine Aufrichtigkeit und deine Art, einfach Sinisa zu sein, war ein Vorbild für alle, jeden Tag.» Auch beim Legends Cup der FIFA in Katar wurde getrauert und mit einer Schweigeminute an Mihajlovic gedacht.

FIFA-Präsident Gianni Infantino mit einer Hommage an Sinisa Mihajlovic.
FIFA-Präsident Gianni Infantino mit einer Hommage an Sinisa Mihajlovic.
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Freistoss-König Mihajlovic

Mit dem Sieg im Europapokal der Landesmeister 1991 mit Roter Stern Belgrad feierte Mihajlovic schon früh in seiner Karriere den grössten Vereinserfolg. Ein Jahr später wechselte er in die Serie A, wo er für den AS Rom, Sampdoria Genua, Lazio Rom und Inter Mailand auflief. Er galt stets als physischer und ruppiger Gegenspieler, ausserdem war er ein sehr gefährlicher Freistossschütze. In jenen Jahren gewann er unter anderem den Europapokal der Pokalsieger mit 1999 mit Lazio und wurde je einmal Meister mit den Hauptstädtern (2000) und Inter (2006). Im Anschluss an jene Saison beendete er seine aktive Karriere.

Er wurde Trainer und betreute unter anderem den AC Florenz, Sampdoria Genua, den AC Mailand, Sporting Lissabon in Portugal und bis vor wenigen Monaten Bologna. Von 2012 bis 2013 war er Nationaltrainer Serbiens, verpasste aber mit dem Team die Qualifikation für die WM in Brasilien.

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