Bundesliga BVB verschiebt Krise nach München

SDA

19.10.2019 - 21:53

Die 8. Runde der Bundesliga verläuft nach dem Gusto von Dortmunds Trainer Lucien Favre. Während sein BVB im Spitzenkampf Borussia Mönchengladbach 1:0 siegt, stolpern die Bayern bei Augsburg (2:2).

Niko Kovac wird in der kommenden Woche voraussichtlich den Platz einnehmen, den zuletzt BVB-Coach Favre ungewollt ausgefüllt hatte: im Fokus der deutschen Medien. Nach drei Unentschieden in Folge – sowohl gegen Frankfurt wie auch Werder Bremen und Freiburg kam der BVB trotz Führung nicht über ein 2:2 hinaus – durfte sich Favre in den TV-Interviews endlich wieder zu einem Sieg seines Teams äussern.

Marco Reus entschied nach rund einer Stunde mit dem einzigen Treffer der Partie zu Gunsten des Heimteams, das allerdings den verletzungsbedingten Ausfall von Goalie Roman Bürki zu beklagen hatte. In der 71. Minute musste der 28-jährige Schweizer aufgrund muskulärer Probleme durch Landsmann Marwin Hitz ersetzt werden. Hitz und Bürki, die beide mit starken Paraden zum Dortmunder Sieg beitrugen, waren zwei von insgesamt sieben Schweizern, die im Bundesliga-Spitzenkampf zum Einsatz kamen.

Captain Reus sorgte mit seinem Tor nicht nur dafür, dass der BVB bis auf einen Punkt zu Leader Mönchengladbach aufschliessen konnte, er nahm auch Druck von Förderer und Trainer Favre. Doch nicht nur «dank» dem deutschen Nationalspieler wird Favre die kommende Woche mit mehr Ruhe begehen können, auch die Bayern trugen ihren Teil dazu bei, dass die Medienschaffenden in Deutschland ihren Fokus von Dortmund nach München verschieben dürften. Mit ihrem 2:2 im Derby gegen Augsburg.

Denn eigentlich erwies sich Augsburg nur während einer Halbzeit als Gradmesser für die Bayern, dennoch reichte es zu einem Punktgewinn für das Team von Martin Schmidt. Euphorisiert durch einen perfekten Auftakt – Marco Richter erzielte für Augsburg nach 28 Sekunden den schnellsten Bundesliga-Treffer in dieser Saison – hielt Augsburg die Partie bis zur Pause offen. Zwar glich Robert Lewandowski, der in jedem Meisterschaftsspiel in dieser Saison bisher mindestens einmal getroffen hat, schon nach 14 Minuten aus, ein Klassenunterschied war bis zur Pause dennoch nicht ersichtlich.

Erst mit Serge Gnabrys sehenswertem Führungstreffer vier Minuten nach der Pause schien der Glaube bei Augsburg, bei dem die Schweizer Nationalspieler Stephan Lichtsteiner und Ruben Vargas durchspielten, entwichen zu sein. Da sich die Bayern, die die Partie nach der Pause praktisch nach Belieben dominiert hatten, in der Schlussminute durch Joker Alfred Finnbogason (92.) erneut erwischen liessen, wird die «Mentalitätsfrage» in den kommenden Tagen an der Säbener Strasse gestellt werden.

Zweiter Sieg für Fischers Union

Aufsteiger Union Berlin kam beim 2:0 gegen den SC Freiburg zu seinem zweiten Sieg in der höchsten deutschen Spielklasse. Wie beim 3:1 Heimsieg in der 3. Runde gegen Borussia Dortmund ging Marius Bülter als Matchwinner für das Team von Urs Fischer aus der Partie. Der 26-Jährige, der beim ersten Saisonsieg gegen den BVB doppelt getroffen hatte und seither wie Union ohne Erfolgserlebnis geblieben war, traf in der 1. Minute mit einem sehenswerten Weitschuss zur frühen Führung der Hauptstädter.

Sechs Minuten vor Schluss entschied der Däne Marcus Ingvartsen die Partie für das Heimteam vorzeitig. Erneut fand ein schöner Weitschuss den Weg in das Freiburger Tor.

Keinen guten Nachmittag erlebte Edimilson Fernandes mit Mainz 05 in Düsseldorf. Nur Sekunden vor der Pause wurde der 23-jährige Schweizer Internationale aufgrund seiner zweiten Gelben Karte innerhalb von einer Viertelstunde vom Platz verwiesen. Der Mittelfeldspieler hatte seinen Gegenspieler beim Versuch den Ball zu klären am Kopf getroffen. Bis zur 82. Minute verteidigten sich die Mainzer in Unterzahl erfolgreich, dann nutze Rouwen Hennings die schwindenden Kräfte zu Gunsten des Heimteams aus.

Weiterhin ungeschlagen bleibt dafür das Schweizer Trio Renato Steffen, Kevin Mbabu und Admir Mehmedi mit Wolfsburg. Ohne den am Oberschenkel verletzten Mehmedi kam der VfL bei RB Leipzig zu einem 1:1. Wout Weghorst glich die Partie mit seinem fünften Saisontreffer acht Minuten vor Schluss für die Gäste aus Wolfsburg aus, nachdem Timo Werner in der 54. Minute einen Stellungsfehler von Mbabu zur Führung genutzt hatte.

Borussia Dortmund – Borussia Mönchengladbach 1:0 (0:0)

81'365 Zuschauer. – Tor: 56. Reus 1:0. – Bemerkung: Dortmund mit Bürki (bis 70.), Akanji und Hitz (ab 70.), u.a. ohne Sancho (suspendiert) und Alcacer (verletzt). Mönchengladbach mit Sommer, Elvedi, Zakaria und Embolo (bis 64.). 33. Sommer (Mönchengladbach) lenkt Kopfball von Hummels an die Latte. 70. Bürki (Dortmund) verletzt ausgewechselt und durch Hitz ersetzt.

Augsburg – Bayern München 2:2 (1:1)

30'660 Zuschauer (ausverkauft). – Tore: 1. Richter 1:0. 14. Lewandowski 1:1. 49. Gnabry 1:2. 91. Finnbogason 2:2. – Bemerkung: Augsburg mit Lichtsteiner und Vargas. 11. Süle (Bayern) verletzt ausgeschieden. 39. Pfostenschuss Gnabry (Bayern).

Union Berlin – SC Freiburg 2:0 (1:0)

22'012 Zuschauer (ausverkauft). – Tore: 1. Bülter 1:0. 84. Ingvartsen 2:0.

Werder Bremen – Hertha Berlin 1:1 (1:0)

41'447 Zuschauer. – Tore: 7. Sargent 1:0. 70. Lukebakio 1:1. – Bemerkung: Werder Bremen ohne Lang (Ersatz).

Fortuna Düsseldorf – Mainz 05 1:0 (0:0)

40'660 Zuschauer. – Tor: 82. Hennings 1:0. – Bemerkung: Mainz 05 mit Edimilson. 45. Gelb Rote Karte gegen Edimilson.

RB Leipzig – Wolfsburg 1:1 (0:0)

39'182 Zuschauer. – Tore: 54. Werner 1:0. 83. Weghorst 1:1. – Bemerkung: Leipzig ohne Mvogo (Ersatz). Wolfsburg mit Mbabu und Steffen (ab 68.), ohne Mehmedi (verletzt).

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